Tennisspieler Dominic Thiem
GEPA/Patrick Steiner
French Open

Thiem wird Sock nicht unterschätzen

Dominic Thiems Auftakt bei den French Open ist sehr vielversprechend gewesen. Der US-Open-Champion gab sich am Montag gegen Marin Cilic keine Blöße. Gegen den US-Qualifikanten Jack Sock, der aktuell nur auf Platz 310 zu finden ist, ist Thiem am Mittwoch (zweites Match nach dem wegen Regens verzögerten Spielbeginn, live in ORF1) auf dem Court Suzanne Lenglen in der zweiten Runde klarer Favorit.

Doch der zweifache Roland-Garros-Finalist wird Sock nicht unterschätzen. Schon gar nicht, weil der 28-Jährige, der in seiner Karriere immerhin auch bereits über zehn Millionen Dollar Preisgeld gewonnen hat, im Ranking abgesackt ist. „Im Leben hat er keinen Absturz gehabt, er hat sich verlobt, nur im Tennis“, sagte Thiem lächelnd.

„Er hat 2017 ein unglaubliches Jahr gehabt, hat da in Paris-Bercy das Masters gewonnen und sich dadurch in allerletzter Sekunde für London qualifiziert und dort unfassbar gespielt“, erinnerte sich der Lichtenwörther. Dann habe Sock den Anfang 2018 verbaut und sei nicht mehr zurückgekommen. Doch nun kämpfte sich Sock durch die Qualifikation und schlug in Runde eins den Aufschlagriesen Reilly Opelka in drei Sätzen.

Thiem will in dritte Runde einziehen

Bei den French Open in Paris will Dominic Thiem am Mittwoch mit einem Sieg über den US-Amerikaner Jack Sock in die dritte Runde einziehen.

Thiem kennt seine Taktik schon

„Egal, was für einen Absturz jetzt wer gemacht hat: Wenn einer schon einmal Nummer acht der Welt war, dann ist das einfach ein richtig guter Tennisspieler, und so werde ich von Anfang an in die Partie gehen“, lässt sich Thiem nicht ins Bockshorn jagen. Seine Taktik wird es sein, die „unglaubliche Vorhand“ Socks zu vermeiden. „Ich werde schauen, dass ich gleich von der Spieleröffnung auf seine Rückhand komme.“

Tennisspieler Jack Sock
Reuters/USA Today Sports/Susan Mullane
Thiem wird versuchen, Socks „unglaubliche Vorhand“ zu vermeiden

Durchaus möglich, dass man Thiem dann wieder in langen Ärmeln wird beobachten können. „Ich liebe es, langärmelig zu spielen, ich trainiere sehr oft langärmelig. Wäre ich ein Fußballer, würde ich nur langärmelig spielen. Von dem her taugt es mir, dass ich jetzt auch einmal bei einem Grand Slam langärmelig auflaufe“, meinte Thiem, der mit einem gewissen Amüsement auch die verschiedenen Outfits der Konkurrenz wegen der Kälte beobachtet hat. „Ein paar Mädels haben diese langen Trenchcoats an, also ist mehr Style drinnen als normal.“

Nicht verschnupft reagierte Thiem auf eine Frage, wonach die Einschaltziffern beim US-Open-Finale doch um einiges geringer gewesen seien als in einem Endspiel mit einem oder zwei der „Big Three“ Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer. „Das ist normal, weil Federer, Djokovic, Nadal sind globale Superstars, und ich hoffe, dass wir auf dem Weg dorthin sind.“ Was der aktuellen Generation einfach fehle, seien viele große Erfolge. Sowohl bei den noch Jüngeren als auch in seiner eigenen Generation gebe es viele „interessante Charaktere“, betonte Thiem.

Sock versucht „Punkte selbst zu diktieren“

Einer dieser interessanten Charaktere wäre auch Sock, der aber den Durchbruch trotz seines Masters-1000-Titels in Paris-Bercy sowie der Teilnahme in London 2017 nicht ganz geschafft hat. „Ich habe gehört, er ist ziemlich gut auf Sand. Ich habe gehört, er hat die vergangenen Wochen ganz gut gespielt“, scherzte Sock, zu Thiem befragt.

„Ich glaube, er wird nach Nadal als neuer Sandplatz-König bezeichnet werden“, sagte der US-Amerikaner. Der 28-Jährige werde versuchen, Punkte selbst zu diktieren. „Wenn er dich viel bewegt, die Punkte kontrolliert, wird es kein sehr guter Tag gegen ihn werden“, weiß Sock um die Stärken des Weltranglistendritten.

French Open in Paris

Zweitrundentableau:
Novak Djokovic (SRB/1) Ricardas Berankis (LTU) 6:1 6:2 6:2
Daniel Elahi Galan (COL) Tennys Sandgren (USA) 6:2 6:2 6:3
Cristian Garin (CHI/20) Marc Polmans (AUS) 6:7 (5/7) 6:2 7:6 (7/3) 6:4
Karen Chatschanow (RUS/15) Jiri Vesely (CZE) 6:1 6:7 (4/7) 7:6 (9/7) 7:6 (7/2)
Roberto Bautista Agut (ESP/10) Attila Balazs (HUN) 6:3 6:1 6:2
Pablo Carreno Busta (ESP/17) Guido Pella (ARG) 6:3 6:2 6:1
Daniel Altmaier (GER) Jan-Lennard Struff (GER/30) 6:3 7:6 (7/4) 6:3
Matteo Berrettini (ITA/7) Lloyd Harris (USA) 6:4 4:6 6:2 6:3
Marton Fucsovics (HUN) Albert Ramos-Vinolas (ESP) 7:6 (7/2) 6:3 7:5
Thiago Monteiro (BRA) Marcos Giron (USA) 7:6 (7/5) 6:4 6:1
Kevin Anderson (RSA) Dusan Lajovic (SRB/22) 6:2 6:4 4:6 3:6 6:3
Andrej Rublew (RUS/13) Alejandro Davidovich Fokina (ESP) 7:5 6:1 3:6 6:1
Roberto Carballes Baena (ESP) Denis Shapovalov (CAN/9) 7:5 6:7 (5/7) 6:3 3:6 8:6
Grigor Dimitrow (BUL/18) Andrej Martin (SVK) 6:4 7:6 (7/5) 6:1
Aljaz Bedene (SLO) Nikola Milojevic (SRB) 7:5 2:6 6:1 7:6 (7/4)
Stefanos Tsitsipas (GRE/5) Pablo Cuevas (URU) 6:1 6:4 6:2
Lorenzo Sonego (ITA) Alexander Bublik (KAZ) 7:6 (10/8) 6:1 7:5
Taylor Fritz (USA/27) Radu Albot (MDA) 6:3 6:2 6:4
Norbert Gombos (SVK) Jurij Rodionov (AUT) 6:2 2:6 7:6 (7/4) 6:4
Diego Schwartzman (ARG/12) Lorenzo Giustino (ITA) 6:1 7:5 6:0
Stan Wawrinka (SUI/16) Dominik Koepfer (GER) 6:3 6:2 3:6 6:1
Hugo Gaston (FRA) Yoshihito Nishioka (JPN) 6:4 7:6 (7/4) 3:6 6:2
Casper Ruud (NOR/28) Tommy Paul (USA) 6:1 1:6 6:3 1:6 6:3
Dominic Thiem (AUT/3) Jack Sock (USA) 6:1 6:3 7:6 (8/6)
Alexander Zverev (GER/6) Pierre-Hugues Herbert (FRA) 2:6 6:4 7:6 (7/5) 4:6 6:4
Marco Cecchinato (ITA) Juan Ignacio Londero (ARG) 6:3 6:2 5:7 6:2
Federico Coria (ARG) Benoit Paire (FRA/23) 7:6 (7/3) 4:6 6:3 6:1
Jannik Sinner (ITA) Benjamin Bonzi (FRA) 6:2 6:4 6:4
Pedro Martinez Portero (ESP) Michail Kukuschkin (KAZ) 6:3 6:1 6:0
Sebastian Korda (USA) John Isner (USA/21) 6:4 6:4 2:6 6:4
Stefano Travaglia (ITA) Kei Nishikori (JPN) 6:4 2:6 7:6 (9/7) 4:6 6:2
Rafael Nadal (ESP/2) Mackenzie McDonald (USA) 6:1 6:0 6:3