Thiem bilanzierte im ORF-TV-Interview danach zufrieden. „Der erste Satz war echt gut, wobei Sock ihn verschlafen und es mir ziemlich leicht gemacht hat. Im zweiten waren wir beide gut, im dritten hatte ich einen kleinen Energieabfall, da war er dann sofort da“, sagte Thiem, nachdem er drei Satzbälle hatte abwehren müssen. „Am Ende habe ich Glück gehabt.“
Den kommenden Aufgaben schaut der 27-Jährige nun zuversichtlich entgegen. „Vom Selbstvertrauen und vom spielerischen her ist alles top. Ich fühle mich echt wohl, auch schnell, der Spannungsgrad passt. Mit der Energie muss ich aber haushalten, deshalb bin ich froh, dass ich nicht in einen vierten Satz musste.“
Souverän zu Beginn
Wie beim klaren Erfolg zum Auftakt gegen den Kroaten Marin Cilic fackelte Thiem gegen Sock nicht lang herum. Auch der um eine Stunde verspätete Spielbeginn wegen Regens hatte ihn nicht um die Konzentration gebracht. Gleich den ersten Breakball verwertete der 27-Jährige bei feucht-kühlen und also langsamen Bedingungen zur 1:0-Führung im ersten Satz.
Thiem gewinnt ersten Satz klar mit 6:1
Den Vorsprung gab er gegen den früheren Weltranglistenachten (2017) nicht mehr aus der Hand, sogar mit einem Ass fixierte er zu Null im zweiten Aufschlaggame das 3:1, ehe Thiem den zweiten Breakball zum zweiten Break und zum vorentscheidenden 4:1 nützte. Sock war in Bedrängnis. Mittel gegen Thiem fand er keines. Seine zahlreichen Eigenfehler machten Thiem das Spiel sogar leicht. Ein Vorhandschlag ins Netz besiegelte das dritte Break und den Satzgewinn für Thiem nach nur 25 Minuten.
Sock kämpft vergeblich
Bei eigenem Service blieb der Niederösterreicher in der Folge unantastbar, bei drei Aufschlag-Games von Thiem hintereinander hatte Sock bei Stand von 0:1 aus seiner Sicht im zweiten Satz keinen Punkt gemacht. Eine Break- bzw. Rebreakchance erarbeitete sich der 28-Jährige auch später nicht, wiewohl er bei 1:1 40:40 knapp dran war.
Thiem holt auch Satz zwei
Thiem konterte jedoch smart und stellte mit seinem dritten Ass auf 2:1. 21 unerzwungene Eigenfehler Socks standen zu diesem Zeitpunkt nur vier Thiems gegenüber. Tendenziell landeten eher Socks Schläge bei langen Rallyes im Netz. Breakchancen folgten unweigerlich. Die erste im zweiten Satz zum 5:3 ließ Thiem aus, die zweite nicht mehr. Mit dem verwerteten dritten Satzball sorgte er für die Vorentscheidung in diesem Match.
Spannung im dritten Satz
Im dritten Durchgang blieb Thiem zunächst auf Kurs, Sock eher ratlos. Gegen das druckvolle Spiel des frischgebackenen US-Open-Siegers fand er kein Rezept. Socks Körpersprache passte zum Spiel. Immer noch lief er seiner ersten Breakchance nach. Immer aussichtsloser wurde das Vorhaben, Thiem lief zur Hochform auf.
Thiem – Sock: Thiem sichert sich Match im Tiebreak
Seine Freude über das Break zum 2:1 war allerdings kurz, mit dem postwendenden Rebreak hielt sich Sock nicht nur im Spiel – es wurde sogar spannend. Dank eines gefühlvollen Stoppballs wehrte Thiem daraufhin einen weiteren Breakball und größeres Übel ab und packte das Break zum 4:3 drauf. Socks Pulver war jedoch nicht verschossen, auch er schaffte das Rebreak zum 4:4. Im Tiebreak wehrte Thiem bei 3:6 drei Satzbälle ab, seinen ersten Matchball verwertete er schließlich.