Florent Malouda bei der Auslosung der CL-Gruppenphase
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Champions League

Salzburg trifft auf Titelverteidiger Bayern

Der FC Salzburg hat wie schon im Vorjahr bei der Auslosung der Gruppenphase der UEFA Champions League das große Los gezogen: Österreichs Fußballserienmeister trifft in der Gruppe A auf Titelverteidiger Bayern München. Bereits im Jahr 2019 duellierten sich die „Bullen“ mit dem Champion (damals Liverpool). Die weiteren Gegner in dieser Saison lauten Atletico Madrid und Lok Moskau. Das ergab die Auslosung am Donnerstag in Genf.

Startschuss für die Eliteliga ist am 20./21. Oktober. Die Hin- und Rückspiele folgen dabei in einem dichten Intervall, die ersten drei Spieltage gehen ebenso binnen 16 Tagen über die Bühne wie die Runden vier bis sechs. Spätestens am 9. Dezember stehen alle 16 Aufsteiger (zwei pro Gruppe) ins Achtelfinale fest. Die Spielpläne werden laut UEFA erst am Freitagabend bekanntgegeben.

Salzburg ist zum zweiten Mal in der Königsklasse dabei. Vergangene Saison erhielten die „Bullen“ als österreichischer Meister ein Fixticket, am Mittwoch überstanden sie nach einem 3:1-Heimsieg gegen Maccabi Tel Aviv (Gesamtscore: 5:2) nach davor elf gescheiterten Versuchen erstmals die Qualifikation und beendeten eine einmalige Negativserie. 2019 trafen sie beim Debüt neben Liverpool auf SSC Napoli und KRC Genk, wurden Dritter und spielten in der Europa League weiter.

„Es ist wieder eine Hammergruppe“, kommentierte Salzburg-Sportchef Christoph Freund im ORF-Interview. „Wir treffen wieder auf den amtierenden Champions-League-Sieger, die wohl derzeit beste Vereinsmannschaft der Welt, die Titel um Titel gewinnt. Sie sind derzeit in unglaublicher Form“, betonte Freund. „Die Gruppe ist schwieriger als im Vorjahr“, stellte Kapitän Andreas Ulmer fest.

„Schwierigste Gruppe“

Trainer Jesse Marsch erklärte angesichts des zweiten Topgegners Atletico Madrid, der gerade erst Starstürmer Luis Suarez vom FC Barcelona verpflichtet hat: „Ich glaube, das ist die schwierigste Gruppe. Aber es wird spannend für uns, und wir müssen unsere beste Leistung abrufen“, meinte der US-Amerikaner. Er versprach: „Wir spielen sicher mutig und suchen nach unserer besten Leistung. Wir haben viel vom letzten Jahr gelernt.“ Die Mannschaft verfolgte die Auslosung wie im Vorjahr gemeinsam im Trainingszentrum in Taxham, erneut brandete Jubel auf, als der Titelverteidiger gezogen wurde.

Champions League: Salzburg trifft auf Titelverteidiger Bayern

Der FC Salzburg hat wie schon im Vorjahr bei der Auslosung der Gruppenphase der UEFA Champions League das große Los gezogen: Österreichs Fußballserienmeister trifft in der Gruppe A auf Titelverteidiger Bayern München. Bereits im Vorjahr trafen die „Bullen“ auf den Champion (damals Liverpool). Die weiteren Gegner in dieser Saison lauten Atletico Madrid und Lok Moskau. Das ergab die Auslosung am Donnerstag in Genf.

Konkrete Ziele wollte Marsch vorerst nicht nennen. „Viele (Spieler, Anm.) haben bei der Auslosung ‚Nicht Gruppe A!‘ geschrien, viele schrien ‚Bitte Gruppe A!‘ Die Leidenschaft, gegen die besten Gegner zu spielen, ist groß bei unseren Jungs. Es ist ein Vorteil, eine junge Truppe zu haben, sie denken noch nicht so viel nach.“ Ulmer, der dienstälteste „Bulle“, gab sich überzeugt: „Unmöglich ist nichts, wir haben international schon viele gute Spiele abgeliefert. Wir brauchen uns nicht zu verstecken und keine Angst haben.“

Der Kontinentalverband erklärte am Donnerstag, dass man wieder vor Zuschauern spielen dürfe, er will ab kommender Woche Fans in den Stadien zulassen. Die konkrete Ausgestaltung liegt allerdings bei den lokalen Behörden. Aktuell dürfen 3.000 Zuschauer in die Arena von Wals-Siezenheim. „Das wäre ein absoluter Pluspunkt“, so Freund.

Testspiel weckt positive Erinnerungen

Alle drei Gegner in der aktuellen CL-Saison sind für die Salzburger fußballerisches Neuland, ein Freundschaftsspiel gegen den deutschen Rekordmeister weckt aber positive Erinnerungen: In einem Testspiel 2014 gewannen die Salzburger daheim überraschend klar mit 3:0. Von damals sind aufseiten Salzburgs freilich nur noch Andreas Ulmer und Andre Ramalho mit an Bord. Damals mit dabei war ÖFB-Star David Alaba, der, sofern nicht bis 5. Oktober noch ein Wechsel erfolgt, nun erstmals in einem Pflichtspiel für die Bayern auf einen ÖFB-Club trifft.

David Alaba (Bayern) und Andre Ramalho (Salzburge) in einem Testspiel 2014
APA/Krugfoto
2014 traf ÖFB-Star Alaba in einem Testspiel mit den Bayern auf Salzburg (rechts im Bild: Andre Ramalho) – und verlor mit 0:3

Bayern-Routinier Thomas Müller sagte zur Auslosung: „Eine sehr interessante Gruppe. Gegen zwei Teams – Salzburg und Lok Moskau – habe ich noch nicht gespielt. Als aktueller Champions-League-Sieger bist du aber gleich in der Gruppenphase schon wieder unter Zugzwang. Aber ich freue mich sehr auf diese Gegner.“

Auf einen CL-Triumph wartet Atletico noch. Dennoch gelten die „Colchoneros“ (Matratzenmacher) als höchst unangenehmer Kontrahent, der unter dem seit 2011 werkenden Coach Diego Simeone weniger fürs Auge denn für die Defensive tut und damit durchaus erfolgreich ist. Ein Meistertitel (2014), zwei Europa-League-Gewinne (2012 und 2018) sowie zwei CL-Finale (2014 und 2016 jeweils gegen Real Madrid) stehen unter der Ägide des Argentiniers zu Buche. „Beeindruckend, mit welcher Leidenschaft, welcher Intensität und mit welchen Emotionen sie spielen“, befand Freund.

Die graue Maus der Gruppe ist Lok Moskau. Die Russen sind dreifacher Landesmeister (zuletzt 2018) und konnten 2003/04 bis ins Achtelfinale der CL vordringen. Lok ist der russische Club mit den meisten Spielen gegen österreichische Clubs. In neun Duellen konnten bei zwei Remis nur Rapid (CL-Quali 2005) und FC Tirol (CL-Quali 2001) Siege holen.

Superstars Ronaldo und Messi treffen aufeinander

Zu besonderen Duellen kommt es unter anderem in Gruppe G: Da treffen Juventus Turin und FC Barcelona aufeinander und damit die zwei Superstars im Weltfußball: Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Den Pool komplettieren Dynamo Kiew und Ferencvaros Budapest.

Messi und Ronaldo traten bisher schon 35-mal gegeneinander an, zuletzt am 6. Mai 2018 beim 2:2 im Camp Nou zwischen Barca und Real Madrid. Beide Stürmer erzielten damals ein Tor. In der Champions League kam es zwar schon zu Kräftemessen zwischen den zwei dominanten Figuren des Weltfußballs der vergangenen Jahre, allerdings noch nie in der Gruppenphase.

Attraktive Gegner für ÖFB-Legionäre

Auch die Leipzig-Legionäre Marcel Sabitzer und Konrad Laimer haben in Gruppe H spezielle Duelle vor sich und treffen auf den Champions-League-Finalisten der Vorsaison, Paris Saint-Germain, sowie den englischen Rekordmeister Manchester United und Istanbul Basaksehir.

Das ÖFB-Trio Stefan Lainer, Hannes Wolf und Valentino Lazaro darf sich mit Ex-Salzburg-Trainer Marco Rose und Borussia Mönchengladbach auf Duelle in Gruppe B gegen den spanischen Rekordchampion Real Madrid und Inter Mailand freuen. Lazaro, derzeit verletzt, ist aktuell von Inter ausgeliehen. Gruppe B komplettiert Schachtar Donezk.

Der aktuelle englische Champion Liverpool wurde in Gruppe D zu Ajax Amsterdam, Atalanta Bergamo und FC Midtjylland gelost, Europa-League-Sieger FC Sevilla spielt in Gruppe E gegen Chelsea, Krasnodar und Stade Rennes. In Pool F stehen Zenit St. Petersburg, Borussia Dortmund, Lazio Rom und Club Brügge. Gruppe C wird von FC Porto, Manchester City, Olympiakos Piräus und Olympique Marseille gebildet.

Verschiebungen möglich

Das Ziel aller Clubs heißt Istanbul, wo am 29. Mai 2021 das Finale stattfinden soll. In der Gruppenphase steht bis Weihnachten eine wahre Terminhatz an. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie könnte es vermehrt zu Spielabsagen kommen – dann muss irgendwie ein neuer Ersatztermin gefunden werden. Die UEFA behält sich vor, die Gruppenphase bis zum 28. Jänner zu verlängern. Kann sie aus „irgendwelchen Gründen“ nicht abgeschlossen werden, entscheidet das UEFA-Exekutivkomitee über die Besetzung der K.-o.-Runde.

Auslosung der Champions-League-Gruppenphase 2020/21

Gruppe A:
Bayern München (Alaba/Titelverteidiger)
Atletico Madrid
FC Salzburg
Lok Moskau
Gruppe B:
Real Madrid
Schachtar Donezk
Inter Mailand
Borussia Mönchengladbach (Lainer, Lazaro, Wolf)
Gruppe C:
FC Porto
Manchester City
Olympiakos Piräus
Olympique Marseille
Gruppe D:
FC Liverpool
Ajax Amsterdam
Atalanta Bergamo
FC Midtjylland
Gruppe E:
FC Sevilla (Europa-League-Sieger)
FC Chelsea
FK Krasnodar
Stade Rennes
Gruppe F:
Zenit St. Petersburg
Borussia Dortmund
Lazio Rom
Club Brügge
Gruppe G:
Juventus Turin
FC Barcelona
Dynamo Kiew
Ferencvaros Budapest
Gruppe H:
Paris Saint-Germain
Manchester United
RB Leipzig (Sabitzer, Laimer)
Istanbul Basaksehir
Spieltermine: 20./21. Oktober, 27./28. Oktober, 3./4. November, 24./25. November, 1./2. Dezember, 8./9. Dezember