Dominic Thiem
GEPA/Patrick Steiner
French Open

Thiem nach harter Arbeit im Achtelfinale

Der als Nummer drei gesetzte Dominic Thiem hat am Freitag in seinem Drittrundenspiel bei den French Open gegen den 21-jährigen Norweger Casper Ruud hart für den Erfolg arbeiten müssen. Dennoch setzte sich der Österreicher am Ende nach 2:15 Stunden gegen den aufstrebenden Weltranglisten-25. klar mit 6:4 6:3 6:1 durch.

Für den 27-jährigen Weltranglistendritten aus Österreich ist es bereits sein 14. Achtelfinale bei einem Major-Turnier. In der Runde der letzten 16 Spieler trifft Thiem am Sonntag überraschend auf den 20-jährigen Franzosen Hugo Gaston. Die Nummer 239 im ATP-Ranking setzte sich gegen den Schweizer Stan Wawrinka, den Paris-Sieger von 2015, mit 2:6 6:3 6:3 4:6 6:0 durch.

Im ersten Satz hatte Thiem Mühe mit seinem Aufschlag, auch im zweiten Durchgang hatte Österreichs Nummer eins gegen Ruud, der innerhalb eines Jahres im Ranking von 61 auf 25 aufgestiegen ist, mehr zu kämpfen als ihm lieb war. Erst im dritten Satz übernahm Thiem sofort das Kommando und überließ dem Norweger nur noch ein einziges Game.

„Ich habe versucht, ihm nichts zu schenken“

Thiem wusste, worauf es gegen den jungen Norweger ankommt: „Es war ein großartiges Match. Ich bin sehr froh, dass ich gewonnen habe. Es war von uns beiden ein starkes Match. Casper hat mit sehr viel Selbstvertrauen gespielt, deshalb habe ich versucht, ihm nichts zu schenken, auch nicht im dritten Satz.“

Dominic Thiem
AP/Michel Euler
Dominic Thiem war im Duell mit dem Norweger Casper Ruud zwei Sätze stark gefordert

Im ORF-Interview meinte Thiem zu seinem zehnten Matchsieg in Folge bei einem Grand-Slam-Turnier: „Die Energie war, bis auf den Beginn, gut. Aber ab 3:2 im ersten Satz hat alles gepasst. Es war ungewohnt, dass ich schon so früh spielen musste. Aber ich bin noch immer auf der Welle.“

Intensiver erster Satz

Das Match gegen Ruud entwickelte sich von Anfang an völlig anders als die Partien gegen Marin Cilic (CRO) und Jack Sock (USA) zuvor. Thiem musste offensiver agieren, kam schwer auf Touren, verspielte im vierten Game eine 40:0-Führung, und der zweite Doppelfehler des Niederösterreichers bereitete den Breakball zum 1:3 für Ruud vor. Doch Thiem erhöhte umgehend den Druck und holte sich das Rebreak.

Ruud fühlte sich sichtlich auf Sand sehr wohl. Er trainiert seit 2018 in Turnierpausen auch immer wieder in der Akademie von Rafael Nadal auf Mallorca. Die Intensität des Spieles steigerte sich noch. Drei Breakbälle musste Thiem gegen den Norweger abwehren, ehe er auf 3:3 stellen konnte.

Thiem gewinnt ersten Satz

Thiem muss für den Gewinn des ersten Satzes eine Stunde hart kämpfen

Umso schneller holte sich der Weltranglistendritte aus Österreich das Break zum 4:3. Thiem musste jedoch weiter hart um jeden Punkt kämpfen, doch nach 46 Minuten konnte er mit dem vierten Gamegewinn in Folge auf 5:3 erhöhen. Nach einer Stunde feierte Thiem mit geballter Faust und sichtlich erleichtert den sehr hart erkämpften ersten Satz.

Thiem bekommt Kontrolle über das Spiel

Thiem musste im ersten Satz bei jedem Servicegame über Einstand gehen, so war es auch beim Aufschlag von Ruud im zweiten Durchgang, den sich jedoch der Österreicher nach einigem Hin und Her – gepaart mit einer Diskussion Ruuds mit dem Schiedsrichter über den korrekten Abdruck eines vermeintlichen Outballs von Thiem – sichern konnte.

Zweiter Satz geht mit 6:3 an Thiem

Im zweiten Satz gewann der Österreicher verstärkt Kontrolle über das Spiel

Ruud diskutierte weiterhin mit dem Referee über die seiner Meinung nach falsche Entscheidung und befeuerte damit wieder die Debatte über die verpflichtende Verwendung des Hawk-Eye-Systems auch bei den French Open. Beide Spieler mussten jedoch weiterhin auf dem Platz Schwerarbeit verrichten, nur selten verlief ein Game eindeutig. Thiem schien jedoch Schritt für Schritt etwas mehr Kontrolle über das Spiel zu haben, verwaltete den Vorsprung geschickt und brachte nach rund 45 Minuten den zweiten Satz mit 6:3 ins Ziel.

Dritter Satz wie am Schnürchen

Der Österreicher ließ gegen den weiter stark spielenden Norweger nicht locker und holte sich im dritten Satz im vierten Game wieder ein Break. Mit diesem Vorteil im Rücken packte Thiem seine besten Schläge aus. Ob Rück- oder Vorhand, Thiem peitschte die Bälle mit unverminderter Wucht und extremer Präzision über den Platz.

Thiem dominiert den dritten Satz

Im dritten Satz zeigte Thiem sein bestes Tennis.

Nach 19 Minuten führte der Österreicher bereits 4:1. Thiem war schließlich auf Betriebstemperatur gekommen. Die Hochgeschwindigkeitsschläge passten genau, Ruud war am Ende seiner Kräfte und seines Spiels. Thiem beendete die Partie stilvoll mit seinem fünften Ass zum 6:1 im finalen dritten Satz.

French Open in Paris

Drittrundentableau:
Novak Djokovic (SRB/1) Daniel Elahi Galan (COL) 6:0 6:3 6:2
Karen Chatschanow (RUS/15) Cristian Garin (CHI/20) 6:2 2:6 6:4 6:2
Pablo Carreno Busta (ESP/17) Roberto Bautista Agut (ESP/10) 6:4 6:3 5:7 6:4
Daniel Altmaier (GER) Matteo Berrettini (ITA/7) 6:2 7:6 (7/5) 6:4
Marton Fucsovics (HUN) Thiago Monteiro (BRA) 7:5 6:1 6:3
Andrej Rublew (RUS/13) Kevin Anderson (RSA) 6:3 6:2 6:3
Grigor Dimitrow (BUL/18) Roberto Carballes Baena (ESP) 6:1 6:3 ret.
Stefanos Tsitsipas (GRE/5) Aljaz Bedene (SLO) 6:1 6:2 3:1 ret.
Lorenzo Sonego (ITA) Taylor Fritz (USA/27) 7:6 (7/5) 6:3 7:6 (19/17)
Diego Schwartzman (ARG/12) Norbert Gombos (SVK) 7:6 (7/3) 6:3 6:3
Hugo Gaston (FRA) Stan Wawrinka (SUI/16) 2:6 6:3 6:3 4:6 6:0
Dominic Thiem (AUT/3) Casper Ruud (NOR/28) 6:4 6:3 6:1
Alexander Zverev (GER/6) Marco Cecchinato (ITA) 6:1 7:5 6:3
Jannik Sinner (ITA) Federico Coria (ARG) 6:3 7:5 7:5
Sebastian Korda (USA) Pedro Martinez Portero (ESP) 6:4 6:3 6:1
Rafael Nadal (ESP/2) Stefano Travaglia (ITA) 6:1 6:4 6:0