Daumen hoch von Dominic Thiem (AUT)
Reuters/USA Today Sports/Susan Mullane
French Open

Selbstvertrauen von Thiem wächst weiter

Mit dem dritten Dreisatzsieg en suite Energie gespart und nach dem zehnten Sieg in Folge weiter Selbstvertrauen gewonnen: Dominic Thiem kann nach dem 6:4 6:3 6:1 über den Norweger Casper Ruud zuversichtlich auf das weitere Turnier in Paris blicken. An ein mögliches Double US Open/French Open will er trotzdem keinen Gedanken verschwenden. Der Fokus liegt vorerst voll auf dem Achtelfinale am Sonntag.

Eine erste Zwischenbilanz von Thiem fällt jedenfalls schon sehr positiv aus. Die Marschrichtung und die Form stimmen, um es zum dritten Mal in Folge ins Finale zu schaffen. „Der Start ins Turnier war richtig gut, aber das ist auch ein bisschen New York geschuldet.“ Im Vorjahr sei er nach einer Niederlage in Rom angereist. „Da ist das Selbstvertrauen nicht so wie heuer mit einem Grand-Slam-Titel in der Tasche.“

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Thiem bisher nur 6:43 Stunden auf dem Platz gestanden ist. Das ist für drei Runden auf Sand im „Best of five“-Modus nicht viel. „Jedes Match, das nicht zu lange ist, hilft, Energie zu sparen. Das ist jetzt noch wichtiger, weil meine Reserven sind sicher nicht endlos nach den ganzen letzten Wochen. Von dem her hätte der Start nicht besser sein können in Richtung zweite Woche.“

Thiem souverän im Achtelfinale

Dominic Thiem bleibt bei den French Open weiter ohne Satzverlust. Gegen den Norweger Casper Ruud setzt sich der Weltranglistendritte in drei Sätzen durch und steht im Achtelfinale.

Großes Lob für Ruud

Vor allem hatte Thiem von den Gegnern her keinen leichten Weg bis ins Achtelfinale, schließlich traf er mit Marin Cilic auf einen ehemaligen US-Open-Sieger, mit Jack Sock auf einen ehemaligen Top-Ten-Spieler und mit Ruud auf einen Jungstar. Gegen den Norweger war Thiem jedenfalls mehr gefordert, als das Ergebnis aussagt, deshalb fiel auch das Lob für Ruud entsprechend aus. „Ein Riesenspieler. Wenn wir ihm noch ein Jahr geben, habe ich ihn für die nächste Sandsaison schwer auf der Rechnung“, sagte der Österreicher über den erst 21-Jährigen.

Entsprechend hoch stufte Thiem auch seine eigene Leistung ein. „Das war heute eines der besten Matches in diesem Jahr. Ich habe sehr aggressiv gespielt, auch wenige Fehler gemacht.“ Er sei aus New York mit dem ganzen Selbstbewusstsein, dass er „den Ball richtig gut am Schläger habe und gut spiele“ gekommen. Zudem sagen ihm bisher die kühlen Bedingungen sehr zu. „Ich habe zig Stunden bei solchen Bedingungen auf dem Platz verbracht: Trainings, Matches, Juniorenturniere, Futures.“

„48 Stunden Zeit zur Regeneration“

Die volle Konzentration gilt bereits dem Achtelfinale, in dem er überraschend auf den Franzosen Hugo Gaston trifft. Der 20-Jährige, der in der Weltrangliste auf dem 239. Platz liegt, gewann gegen den Schweizer Stan Wawrinka mit 2:6 6:3 6:3 4:6 6:0. „Ich habe jetzt hoffentlich wieder 48 Stunden Zeit zur Regeneration, die will ich perfekt nutzen und dann wieder am Sonntag alles reinhauen, was ich habe, und nicht wirklich darüber hinaus denken“, erklärte Thiem.

Dominic Thiem (AUT)
GEPA/Patrick Steiner
Dominic Thiem hatte seine Gegner in Paris bisher gut im Griff

Während Gaston über fünf Sätze gehen musste und dabei auch eine Regenpause hatte, war Thiem froh, dass er seine Partie ohne Verzögerungen und Unterbrechungen absolvieren konnte. „Grundsätzlich spiele ich jetzt nicht so gerne erste Partie, aber an Tagen wie heute hat es schon seine Vorteile: Du spielst um 11.00 Uhr, egal, wie das Wetter ist, du hast keine Partie vorher und kannst dich perfekt drauf einstellen“, sagte Thiem, der bereits zum zweiten Mal auf dem überdachten Centre-Court spielte.

Ungewöhnlich für Thiem war allerdings, dass er bei den sonst Ende Mai gespielten French Open bereits um 7.00 Uhr aufstehen musste und dabei von Dunkelheit umgeben war. „Das Einzige, was beleuchtet war, war der Eiffelturm“, erzählte er. „Das hat mich an meine Schulzeit erinnert“, fügte er schmunzelnd hinzu.

French Open in Paris

Drittrundentableau:
Novak Djokovic (SRB/1) Daniel Elahi Galan (COL) 6:0 6:3 6:2
Karen Chatschanow (RUS/15) Cristian Garin (CHI/20) 6:2 2:6 6:4 6:2
Pablo Carreno Busta (ESP/17) Roberto Bautista Agut (ESP/10) 6:4 6:3 5:7 6:4
Daniel Altmaier (GER) Matteo Berrettini (ITA/7) 6:2 7:6 (7/5) 6:4
Marton Fucsovics (HUN) Thiago Monteiro (BRA) 7:5 6:1 6:3
Andrej Rublew (RUS/13) Kevin Anderson (RSA) 6:3 6:2 6:3
Grigor Dimitrow (BUL/18) Roberto Carballes Baena (ESP) 6:1 6:3 ret.
Stefanos Tsitsipas (GRE/5) Aljaz Bedene (SLO) 6:1 6:2 3:1 ret.
Lorenzo Sonego (ITA) Taylor Fritz (USA/27) 7:6 (7/5) 6:3 7:6 (19/17)
Diego Schwartzman (ARG/12) Norbert Gombos (SVK) 7:6 (7/3) 6:3 6:3
Hugo Gaston (FRA) Stan Wawrinka (SUI/16) 2:6 6:3 6:3 4:6 6:0
Dominic Thiem (AUT/3) Casper Ruud (NOR/28) 6:4 6:3 6:1
Alexander Zverev (GER/6) Marco Cecchinato (ITA) 6:1 7:5 6:3
Jannik Sinner (ITA) Federico Coria (ARG) 6:3 7:5 7:5
Sebastian Korda (USA) Pedro Martinez Portero (ESP) 6:4 6:3 6:1
Rafael Nadal (ESP/2) Stefano Travaglia (ITA) 6:1 6:4 6:0