Ercan Kara und Yusuf Demir (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Rapid bleibt auf Erfolgskurs

Rapid hat sein Standing als erster Verfolger von Titelverteidiger Red Bull Salzburg am Sonntag mit dem klaren 3:0-Heimsieg gegen den LASK im Schlager der vierten Runde der tipico-Bundesliga untermauert. Die Linzer blieben drei Tage nach dem Aufstieg in der Europa League bei Sporting Lissabon hingegen vieles schuldig.

Dass das Fehlen von LASK-Kapitän Gernot Trauner Rapid in die Karten gespielt hatte, gab auch Trainer Dietmar Kühbauer zu. „Da braucht man nicht darüber reden. Ich will die Leistung meiner Mannschaft aber nicht schmälern“, sagte der 49-Jährige. Für ihn war es eines der besten Spiele seiner Amtszeit. „Der LASK ist ungemein schwierig zu bespielen, und wir haben sie eigentlich das ganze Spiel in die Schranken gewiesen“, sagte der Burgenländer.

Einen wichtigen Anteil am Erfolg hatte Stürmer Ercan Kara, der keinen Zweikampf scheute, viele Freistöße herausholte und sich mit dem 3:0 in der Nachspielzeit belohnte. „Ich tue mir schwer, Spieler zu loben, aber ich glaube, wie sich Erci entwickelt hat, seit er von Horn gekommen ist, das tut fast weh im positiven Sinn“, sagte Kühbauer.

Rapid gewinnt Spitzenspiel gegen LASK

Rapid hat im Topduell der Runde einen 3:0-Heimsieg über den LASK gefeiert. Die Linzer spielten ab der 66. Minute in Unterzahl.

Frischer und zweikampfstärker

Bei besserer Chancenauswertung wäre ein noch höherer Sieg seiner frischeren, zweikampfstärkeren und spielfreudigeren Elf möglich gewesen. „Das ist aber gut so, dass es dazu nicht gekommen ist, weil sonst würde man gleich wieder von Dingen reden, die ich nicht so gerne habe“, sagte Kühbauer.

Die Euphorie ist aber auch so groß. Mit zehn Punkten aus vier Spielen gehen die Wiener ungeschlagen und nur zwei Zähler hinter den makellosen „Bullen“ in die Länderspielpause. „Wenn wir zehn Punkte gesagt hätten, hätten wir es genommen. Ich bin aber mehr erfreut über die Art und Weise, wie wir es geschafft haben, diese zehn Punkte zu erringen“, sagte Kühbauer.

LASK mit unerwarteten Schwächen

Bei den Gästen war vor allem die zuvor international mit elf Toren in zwei Qualifikationsspielen zur Europa League beeindruckende Offensive im Allianz Stadion praktisch nicht vorhanden.

Dazu kamen Schnitzer in der Abwehr. Philipp Wiesinger patzte vor den ersten beiden Gegentoren von Thomas Murg (7.) und Taxiarchis Fountas (22.), er verschätzte sich bei langen Bällen. „Zwei lange Bälle, zwei Tore – dann waren wir nicht mehr in der Lage zurückzukommen, ich denke auch aufgrund der Strapazen und der Intensitäten der letzten Wochen“, sagte Trainer Dominik Thalhammer.

„Trauner hat stark gefehlt“

Auf Rotation zu verzichten war wohl nicht die beste Entscheidung. Zudem darf das Experiment, Wiesinger als Abwehrchef in die Mitte zu ziehen, als gescheitert bezeichnet werden. Thalhammer hatte aber wie schon beim 3:1 gegen den WAC am Spieltag improvisieren müssen. Erst nach dem Mittagessen war klar gewesen, dass Trauner wegen eines Magen-Darm-Virus nicht spielen kann. „Trauner ist extrem kopfballstark und hat natürlich stark gefehlt. Das soll aber keine Ausrede sein“, sagte der LASK-Coach.

Ohne ihn fehlten hinten die Stabilität und vorne die Torgefahr bei Standardsituationen. Der ins Team gerückte Christian Ramsebner konnte nicht dafür sorgen und wurde nach einer Brutaloattacke gegen Fountas (66.) ausgeschlossen. „Unter dem Strich war es zu wenig, um Punkte mitzunehmen. So ein Tag kann einmal passieren, wo man nicht so frisch im Kopf ist“, sagte Ramsebner danach.