Magdalena Lobnig
GEPA/Daniel Goetzhaber
Rudern

Lobnig mit starkem Start in EM

Magdalena Lobnig hat zum Auftakt der Ruder-EM im polnischen Posen einen starken Auftritt hingelegt. Die 30-jährige Völkermarkterin zog mit der schnellsten Vorlaufzeit im Einer direkt in das Halbfinale ein. Auch der Vierer ohne kam direkt weiter. Julian Schöberl und Paul Sieber schafften es über den Zwischenlauf.

Lobnig, die ihren Vorlauf in 7:33,460 Minuten gewann, zeigte sich zufrieden: „Es war ein sehr cooles Rennen und ein guter Einstieg in die Europameisterschaften. Ich war überrascht, dass die Konkurrentinnen so lange mithalten konnten, aber ich hatte das Rennen sehr gut im Griff“, sagte Lobnig.

„Mit der schnellsten Zeit in den Wettkampf zu starten ist nie schlecht.“ Die Irin Sanita Puspure zählt gemeinsam mit Lobnig und der Schweizerin Jeannine Gmelin zu den Medaillenanwärterinnen im Damen-Einer. Gemlin absolvierte ihren Vorlauf in 7:42,310, Puspure wurde in ihrem Heat in 07:35,510 Zweite hinter der Deutschen Pia Greiten (7:33,540).

„Haben uns nicht zu viel Stress gemacht“

Ein starkes Rennen zeigte auch der Vierer ohne zum Auftakt. Ferdinand Querfeld, Gabriel Hohensasser, Christoph Seifriedsberger und Rudolph Querfeld mussten sich im Vorlauf nur den Crews aus Deutschland und Italien geschlagen geben.

„Die Anspannung vor dem Rennen war kontrolliert, wir haben uns nicht zu viel Stress gemacht und wir hatten unseren eigenen Plan für das Rennen, und es war ein sehr gutes Rennen zum Auftakt. Es hat viel Spaß gemacht“, sagte Ferdinand Querfeld. Auch die windigen Bedingungen konnten die ÖRV-Crew nicht aus der Ruhe bringen, die mit Rang drei den direkten Einzug ins Semifinale der Top-Zwölf fixierte.

Schöberl/Sieber genügte der zweite Platz im Zwischenlauf der Leichtgewichts-Doppelzweier zum Einzug unter die besten zwölf Boote. Lukas Reim verpasste das Weiterkommen als Fünfter knapp. Rainer Kepplinger musste seine Teilnahme von der EM krankheitsbedingt zurückziehen.

EM als Saisonhöhepunkt

Die EM ist für alle Saisonstart und gleichzeitig einziger Höhepunkt in diesem Jahr, weil alle internationalen Regatten und Weltcups abgesagt wurden. Daher sind Voraussagen so schwierig wie noch nie. Auch im Einer der Frauen, wo Lobnig zum Kreis der Favoritinnen zählt. „Mein erstes Ziel ist wieder das Finale, aber natürlich habe ich eine Medaille im Hinterkopf“, sagte die Olympiasechste von Rio de Janeiro 2016.

Die 30-Jährige hat bei Europameisterschaften eine stolze Bilanz zu Buche stehen. 2016 gewann Lobnig Gold, 2013 und 2018 jeweils Silber. Dazu kommen zwei WM-Bronzemedaillen (2017, 2018). Im vergangenen Jahr gab es allerdings Enttäuschungen. Nach Rang vier bei der EM und dem Verpassen des A-Finales ausgerechnet bei der Heim-WM in Ottensheim kehrte sie zu ihrem Langzeittrainer Kurt Traer zurück.

Magdalena Lobnig (AUT)
GEPA/Andreas Pranter
Bei der Heim-WM in Oberösterreich letztes Jahr konnte Lobnig im Kampf um die Medaillen nicht eingreifen

Positiv stimmt sie auch die Strecke auf dem Maltasee, wo sie nicht nur schon als Regattagewinnerin die Ziellinie überqueren konnte, sondern auch ihre Weltcup-Bestzeit aufstellte. „Es ist immer schön, wenn man mit positiven Erinnerungen anreisen kann. Da habe ich immer sehr gute Rennen bestritten“, hatte Lobnig vor dem EM-Auftakt gesagt.

Keine konkreten Vorgaben

Lobnig ist die einzige realistische Medaillenkandidatin aus dem Team des Österreichischen Ruderverbands (ÖRV), mit weiteren Einschätzungen ist der seit April amtierende neue Nationaltrainer Robert Sens zurückhaltend. „Coronavirusbedingt hat es heuer noch keine internationalen Regatten gegeben, dementsprechend wissen wir nicht, wie die Konkurrenz drauf ist. Das macht es heuer besonders schwierig, konkrete Platzierungen als Ziele auszugeben“, sagte der Deutsche. „Zwei A-Finale, und Magdalena sollte dichter an den Medaillen dran sein als vor einem Jahr“, sagte er und gab damit dann doch Ziele vor.