Markus Rogan
GEPA/Philipp Brem
Chronik

Rogan flüchtet nach positivem CoV-Test

Ex-Schwimmstar Markus Rogan hat als Mentalcoach des israelischen Fußballnationalteams für Aufregung gesorgt. Wie mehrere israelische Zeitungen berichten, habe der 38-Jährige das Land nach Abgabe eines positiven Coronavirus-Tests illegal verlassen. „Sein Verhalten ist inakzeptabel“, sagte Israels Teamchef und Sportdirektor Willi Ruttensteiner bei einer Pressekonferenz am Montag.

Rogan war Anfang Oktober mit Israels Auswahl in Haifa in der Nations League im Einsatz, der 1:2-Niederlage gegen Tschechien folgte ein positiver Coronavirus-Test eines Teamspielers sowie des zweifachen Olympiazweiten von 2004. „Er lag bei der Rückfahrt im Bus total erschöpft auf der Rückbank“, wird ein namentlich nicht genanntes Teammitglied des Israelischen Fußballverbands (IFA) von der Nachrichtenseite YNET zitiert.

Anstatt sich wie vorgeschrieben in Quarantäne im Mannschaftshotel in Caesarea zu begeben, soll er beim israelischen Fußballverband um einen Spezialtransport zu seiner Familie in Israel gebeten haben, um die Quarantäne nicht im Spital verbringen zu müssen. Am nächsten Morgen soll er aber nicht mehr im Hotel angetroffen worden sein.

Vor US-Flug negativen Test vorgelegt

Rogan dürfte den Flug in seine Wahlheimat Los Angeles umgebucht haben, berichten mehrere israelische Medien. Auf dem Flughafen soll er einen negativen, drei Tage älteren Coronavirus-Test vorgelegt haben. Rogan sei seit vergangenem Dienstag für die Funktionäre des israelischen Fußballverbands nicht mehr erreichbar gewesen. Seinen Job ist der 38-Jährige jedenfalls los. Allerdings wäre sein Vertrag ebenso wie der von Ruttensteiner im Dezember ohnehin ausgelaufen.

Willi Ruttensteiner
AP/Scott Heppell
Israel-Coach Ruttensteiner will Rogan für seine Aktion nicht vorschnell verurteilen

„Das war ein schrecklicher Fehler von Markus“, sagte Ruttensteiner, der die Vorfälle auch gegenüber dem „Standard“ bestätigte. „Wir können ihn aber nicht verurteilen, es ist noch zu früh. Wir werden uns aber zusammensetzen und über Konsequenzen diskutieren. Er muss Verantwortung für sein Verhalten übernehmen.“ Mit Wut und Fassungslosigkeit reagierten unterdessen einige Spieler. „Ausgerechnet die Person, die uns mental vorbereiten soll, hat etwas Befremdliches getan“, sagte ein Akteur, der anonym bleiben will. „Wie kann jemand, der positiv getestet wurde, so dreist sein, zwei Flüge zu unternehmen und an Flughäfen zu sein?“