Markus Rogan
GEPA/Christian Ort
Coronavirus

Rogan erklärt Flucht in die USA

Einen Tag nach Bekanntwerden seiner überstürzten Abreise aus Israel trotz eines positiven Coronavirus-Tests hat Markus Rogan die Aktion laut YNET verteidigt. „Das ist nicht mein Land“, rechtfertigte der Wiener am Dienstag seine Flucht in seine Wahlheimat USA. Auf dem Weg dorthin habe er sich laut eigener Aussage aber an alle Maßnahmen gehalten.

„Ich wollte nicht zwei Wochen in Israel bleiben“, zitiert die Seite den Österreicher, der an der Seite von Teamchef Willi Ruttensteiner als Mentalcoach der israelischen Nationalmannschaft arbeitete. Er habe nicht verstanden, dass er im Land bleiben sollte, er habe in den USA sein wollen. Auf den Flügen zurück nach Los Angeles habe er eine Maske getragen, so der zweifache Gewinner einer Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen.

Rogan war vergangene Woche in Israel positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der ehemalige Schwimmstar war mit Israels Auswahl in Haifa in der Nations League im Einsatz, der 1:2-Niederlage gegen Tschechien folgte ein positiver Coronavirus-Test eines Teamspielers sowie des Österreichers. „Er lag bei der Rückfahrt im Bus total erschöpft auf der Rückbank“, wurde ein namentlich nicht genanntes Teammitglied des Israelischen Fußballverbands (IFA) bereits am Montag von YNET zitiert.

Anstatt sich wie vorgeschrieben in Quarantäne im Mannschaftshotel in Caesarea zu begeben, soll er beim israelischen Fußballverband um einen Spezialtransport zu seiner Familie in Israel gebeten haben, um die Quarantäne nicht im Spital verbringen zu müssen. Am nächsten Tag in der Früh soll er aber nicht mehr im Hotel angetroffen worden sein. Am Flughafen soll er laut israelischen Medien einen älteren, negativen CoV-Test vorgezeigt haben. Die Verständigung des Flughafens durch die Behörden sei zu spät gekommen. Wegen dieses Vorfalls würden nun die Vorschriften verschärft. Der israelische Verband erwäge nun eine Zivilklage gegen Rogan, heißt es auf der Nachrichtenseite.

„Ein schrecklicher Fehler“

„Das war ein schrecklicher Fehler von Markus“, hatte Israels Teamchef Willi Ruttensteiner, der die Vorfälle auch gegenüber dem „Standard“ bestätigte, bereits am Dienstag gesagt. „Wir können ihn aber nicht verurteilen, es ist noch zu früh. Wir werden uns aber zusammensetzen und über Konsequenzen diskutieren. Er muss Verantwortung für sein Verhalten übernehmen.“ Mit Wut und Fassungslosigkeit reagierten unterdessen einige Spieler. „Ausgerechnet die Person, die uns mental vorbereiten soll, hat etwas Befremdliches getan“, sagte ein Akteur, der anonym bleiben will. „Wie kann jemand, der positiv getestet wurde, so dreist sein, zwei Flüge zu unternehmen und an Flughäfen zu sein?“