„Es wird eine große Challenge“, erklärte Djokovic Sonntagmittag bei einer Pressekonferenz in der Wiener Stadthalle. Insgesamt sechs Top-Ten-Spieler sind genannt. „Es ist vielleicht das stärkste 500er-Feld, in dem ich jemals dabei war.“ Außer den Nummern eins und drei sind aus den Top Ten der Weltrangliste noch Stefanos Tsitsipas (GRE/5), Daniil Medewedw (RUS/6), Andrej Rublew (RUS-8) und Diego Schwartzman (ARG/9) genannt. Matteo Berrettini (ITA/10) hat seine Nennung zurückgezogen, sonst wären es sogar sieben Top-Ten-Spieler gewesen.
Thiem wie Djokovic hoben hervor, dass das Event trotz der Coronavirus-Krise überhaupt abgehalten wird. „Wir müssen sehr dankbar sein, dass wir hier sein können, dass das Turnier stattfindet, dass 1.000 Fans dabei sein können“, sagte Djokovic, und Thiem schloss sich an: „Ich bin richtig glücklich und dankbar, dass das Turnier stattfindet – sogar vor 1.000 Fans.“
Djokovic vor Stadthallen-Turnier gut gelaunt
Mit drei Österreichern und sechs Top-Ten-Spielern startet am Montag das ATP-Turnier in der Wiener Stadthalle. Die Nummer eins des Turniers und der Welt, Novak Djokovic, zeigte sich am Sonntag bestens gelaunt und in jeglicher Hinsicht sehr gut vorbereitet.
Einzel-Auftakt von Thiem am Dienstag
Anders als sonst bei seinem Heimturnier schläft der 27-Jährige diesmal nicht daheim, denn auch er muss sich in der für das Turnier zum Schutz vor dem Coronavirus geschaffenen „Blase“ aufhalten. Das mache ihm aber nichts aus. „Das Hotel ist unfassbar, die Verpflegung – es ist alles top, top. Da werde ich leicht verschmerzen können, dass ich eine Woche nicht daheim schlafe“, führte der US-Open-Sieger aus. Vor seinem Auftakt-Einzel gegen Kei Nishikori (JPN) am Dienstag ist der Niederösterreicher am Montag im Doppel-Einsatz.
Pressekonferenz mit Dominic Thiem und Novak Djokovic
Die beiden Superstars des Turniers in der Wiener Stadthalle sprechen über ihre Ziele bei dem ATP-500-Event.
Turnierdirektor Herwig Straka hatte in der Organisation turbulente Wochen hinter sich. Auch wenn das Event wegen der Zuschauerbeschränkungen einen saftigen Verlust bringen wird, es soll eine Investition in die Zukunft sein. „Ich bin froh und stolz, dass wir das Turnier durchführen können“, sagte der Steirer. „Wir haben 1.000 Zuschauer – das ist eines der wenigen Länder, wo das noch möglich ist.“ Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) hob Mut und Entschlossenheit hervor: „Es sind ungewöhnliche, herausfordernde Zeiten gerade für Veranstalter.“
Djokovic hofft auf Finale gegen Thiem
Straka und sein Team würden mit einem Finale des nicht vor Dienstag spielenden Djokovic gegen Thiem wohl am meisten belohnt, beide Akteure streben das an. Der „Djoker“ drückte seinen Respekt für Thiem aus, eine Revanche für das von ihm gewonnene Fünfsatzfinale bei den heurigen Australian Open wäre nach seinem Geschmack. „Hoffentlich werden wir die Chance haben, gegeneinander zu spielen. Aber das Feld ist sehr stark.“
Der Serbe begann seine erste Stellungnahme in ganz gutem Deutsch und stellte das auch für das Interview nach seinem Auftaktmatch in Aussicht: „Vielleicht versuche ich Deutsch zu reden nach dem ersten Spiel.“ Grundsätzlich habe er herausragende Erinnerungen an Wien. „Ich bin seither nicht mehr da gewesen. Die Stadthalle ist eine der nettesten Arenen, die wir in unserem Sport haben. Es ist eine der besten Arenen in dieser Kategorie (ATP-500, Anm.).“
„Das erste Match ist immer ein bisschen kritisch“
Dass er gegen seinen Landsmann Filip Krajinovic gelost worden sei, sei eine Überraschung gewesen. „Wir haben noch vor zwei Tagen gemeinsam in Belgrad trainiert“, erläuterte der Familienvater. „Wir sind gute Freunde, er ist sehr talentiert. Hartplatz ist sein guter Belag, er kann ein sehr schnelles Tennis spielen. Das erste Match ist immer ein bisschen kritisch.“ Krajinovic hat Djokovic heuer eine seiner zwei sportlichen Niederlagen zugefügt, wenn auch auf der inoffiziellen Adria-Tour im Juni.
ATP-500-Turnier in Wien
(Österreich, 1.550.950 Euro, Halle, Hartplatz)