Jubel bei Rapid
GEPA/Christian Walgram
Bundesliga

Rapid gewinnt Torspektakel bei WAC

Zum Abschluss der fünften Runde in der tipico-Bundesliga hat es in Kärnten ein wahres Torspektakel gegeben: Im Duell der „Eurofighter“ zwischen RZ Pellets WAC und Rapid feierten die Gäste aus Wien einen 4:3-Sieg in letzter Minute. Die Wolfsberger hatten bereits ein 0:2 gedreht, im Finish sicherte Ercan Kara den Hütteldorfern noch den Sieg (76./93.).

Thorsten Schick nach Zuspiel von Koya Kitagawa (25.) und der Japaner selbst (35.) besorgten eine vermeintlich komfortable Führung für die Gäste zur Halbzeit. Doch Dominik Baumgartner, der Bruder von ÖFB-Teamspieler Christoph, schnürte nach der Pause einen Doppelpack per Kopf (47., 52.). Cheikhou Dieng brachte den WAC in Führung (62.), doch Ercan Kara traf zum Ausgleich (76.) und per Elfmeter zum 4:3 (93.).

In der Tabelle bleibt Rapid damit weiterhin zwei Zähler hinter Red Bull Salzburg Zweiter, der WAC kassierte die vierte Niederlage im fünften Spiel und ist nach fünf Spieltagen aktuell nur Zehnter.

Rapid gewinnt spektakuläre Partie beim WAC

Rapid mit besserem Start

Das Duell in der Lavanttal Arena kam für beide Teams drei Tage nach ihrem Start in die Europa-League-Gruppenphase. Zunächst schien Rapid die Doppelbelastung deutlich besser wegzustecken. In der vierten Minute prüfte Kara WAC-Goalie Alexander Kofler, den abspringenden Ball setzte Kitagawa neben das Tor. Der Japaner war in die Startformation gerutscht, weil sich Taxiarchis Fountas beim 1:2 gegen Arsenal einen Mittelhandknochenbruch zugezogen hatte.

In der 14. Minute wehrte Kofler einen Schuss von Marcel Ritzmaier nur kurz ab, den Abstauber konnte Kara nicht im Tor versenken. Elf Minuten später folgte die verdiente Führung von Rapid. Kitagawa setzte Schick ein, und der Außenbahnspieler traf mit einem präzisen Abschluss ins Kreuzeck. Die Grün-Weißen legten in der 35. Minute nach. Kitagawa spielte einen Doppelpass mit Filip Stojkovic und stellte im Fallen auf 2:0 für die Gäste.

WAC dreht Partie nach Pause

Vom WAC war in der ersten Hälfte in der Offensive nichts zu sehen, das sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern. Michael Liendl schlug an seinem 35. Geburtstag eine Freistoßflanke auf Baumgartner, der per Kopf traf (47.). Der gut postierte Rapid-Schlussmann Richard Strebinger flog spektakulär, erwischte den Ball aber nicht.

Fünf Minuten danach war Strebinger schon wieder geschlagen. Liendl brachte einen Corner zur Mitte, Baumgartner stieg am höchsten und jubelte über das 2:2 – die versuchte Rettungstat von Srdan Grahovac auf der Linie misslang. Rapid wirkte in dieser Phase völlig von der Rolle, hatte in der 61. Minute bei einem Stangenschuss von Dejan Joveljic Glück und fing sich in der 67. Minute das nächste Gegentor ein. Ein Pass von Luka Lotschoschwili flog über „Joker“ Mateo Barac hinweg auf Dieng, der Strebinger aussteigen ließ und einschob.

Dominik Baumgartner
GEPA/Christian Walgram
Dominik Baumgartner, Bruder von ÖFB-Teamspieler Christoph, erzielte zwei Tore – am Ende reichte das nicht

Erst danach stabilisierten sich die Gäste wieder halbwegs und kamen dem 3:3 in der 72. Minute nahe, als Mario Leitgeb und Michael Novak bei einem Kara-Kopfball mit vereinten Kräften auf der Linie klärten. In der 76. Minute jedoch war Karas Kopfball-Treffer nicht mehr zu verhindern – der Stürmer scorte nach Ritzmaier-Flanke.

Glücklicheres Ende für Rapid

Im Finish suchten beide Mannschaften die Entscheidung. Maximilian Ullmann missglückte ein Querpass auf Kara (80.), Liendl und Joveljic trafen ebenso das Tor nicht (81., 82.) wie Deni Alar auf der Gegenseite (85.). Im Finish überschlugen sich wieder die Ereignisse.

Der WAC forderte nach einem Zweikampf zwischen Joveljic und Kelvin Arase vergeblich Elfmeter (91.), praktisch im Gegenzug brachte Lotschoschwili Kara zu Fall. Der Gefoulte verwertete eiskalt und bescherte Rapid damit den erst zweiten Liga-Auswärtssieg gegen die Wolfsberger im sechsten Versuch.

Bereits am kommenden Donnerstag muss Grün-Weiß wieder auswärts antreten. In der Europa League geht es in Norwegen gegen Molde. Auf den WAC wartet das Gastspiel in Rotterdam gegen Feyenoord.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): "Wir wussten, dass Rapid über die Flanken anfällig ist, haben nur bis zum Sechzehner gut gespielt, zu wenig Chancen kreiert. Und wenn wir Bälle verloren haben, waren wir nicht aggressiv genug, das Umschaltspiel von Rapid zu unterbinden. In der zweiten Hälfte wurden wir für unser Spiel belohnt, haben leider die Chancen aufs 4:2 nicht gemacht. Wir haben jetzt in fünf Spielen gegen drei Topteams gespielt. Die kann man verlieren. Es ist aber schon unser Anspruch, den einen oder anderen Punkt zu machen.

Wir sind im Cup und in der Europa League im Soll. In der Meisterschaft sind wir bei den Punkten nicht im Soll. Das einzige Match, mit dem ich nicht zufrieden war, war die Niederlage gegen St. Pölten. Daher darf man nicht den Fehler machen, alles schlechtzureden."

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „In der ersten Hälfte haben wir es verabsäumt, mehr als nur zwei Tore zu schießen. Nach der Pause hätten wir die Standards besser verteidigen müssen. Nach dem 3:2 gab es Chancen auf beiden Seiten. Es war dramatisch. Der Sieg war aber absolut verdient. Hier zu gewinnen ist nicht einfach. Das freut mich ungemein. Wenn wir jede Woche so spielen, hänge ich am Lasso. Die Art und Weise, wie wir speziell in der ersten Hälfte gespielt haben und wie wir zurückgekommen sind, war stark. Das wird uns Kraft geben für die nächsten Wochen, wo es ja gleich Schlag auf Schlag weitergeht.“

Ercan Kara (Rapid-Doppeltorschütze): „Das war ein geiles Spiel. Wir sind zurückgekommen. Das spricht für uns. Ich glaube nicht, dass Standards Schwachstellen von uns sind. Ich finde, wir sollten uns besser konzentrieren, besser auf den Ball gehen. Da müssen wir uns keine Sorgen machen.“ Zum Elfmeter: „Ich hab den Ball einfach genommen. Es war niemand eingeteilt. Die Mannschaft hat mir vertraut. Es hat funktioniert.“

tipico-Bundesliga, fünfte Runde

Sonntag:

WAC – Rapid 3:4 (0:2)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 1.500 Zuschauer, SR Ebner

Torfolge:
0:1 Schick (25.)
0:2 Kitagawa (35.)
1:2 Baumgartner (47.)
2:2 Baumgartner (52.)
3:2 Dieng (67.)
3:3 Kara (76.)
3:4 Kara (93.)

WAC: Kofler – Novak, Baumgartner, Lotschoschwili, Pavelic (63./Scherzer) – Taferner (89./Stratznig), Liendl, Leitgeb, Peretz (58./Wernitznig) – Dieng (89./Hodzic), Schmerböck (58./Joveljic)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Greiml (56. Barac) – Schick (73./Arase), Grahovac, Ritzmaier (78./Knasmüllner), D. Ljubicic, Ullmann – Kara, Kitagawa (78./Alar)

Gelbe Karten: Liendl, Leitgeb, Baumgartner bzw. Hofmann

Die Besten: Liendl, Baumgartner, Dieng bzw. Kara, Kitagawa, Ritzmaier