Patrick Konrad (AUT/Bahrain McLaren)
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Radsport

Österreicher sorgen bei Giro für Novum

Patrick Konrad war beim Giro d’Italia auf Augenhöhe mit den Mitfavoriten Jakob Fuglsang und Vincenzo Nibali, gegen die überraschend starken Youngsters um Sieger Tao Geoghegan Hart, Jai Hindley und Joao Almeida war aber kein Kraut gewachsen. Mit Gesamtrang acht bewies der seit Kurzem 29-Jährige erneut, dass er zu den besten Rundfahrern gehört. Auch Hermann Pernsteiner zeigte bei seinem Giro-Debüt als Edelhelfer mit Platz zehn stark auf. Das Duo sorgte dadurch für ein Novum in der rot-weiß-roten Radsport-Geschichte.

Zwei Österreicher in den Top Ten einer Grand-Tour hatte es bisher noch nicht gegeben. Und auch am ersten Etappensieg waren beide im Laufe der coronavirusbedingt um fast ein halbes Jahr verspätet unter strengen Hygienevorkehrungen ausgetragenen Italien-Rundfahrt nahe dran. Bei Konrad fehlten am 13. Tag als Dritter nur wenige Zentimeter, außerdem ragte ein zweiter Platz auf dem fünften Teilstück an der Spitze der ersten Verfolgergruppe heraus.

„Ich war zweimal knapp am Etappensieg dran, das ist schade, aber von der Gesamtwertung her, von meiner Performance her war ich schon auf einem sehr guten Niveau. Das war sicher eine meiner besten Leistungen“, resümierte Konrad am Montag nach der Rückkehr zu seiner Familie im Gespräch mit der APA.

Der Niederösterreicher hatte sich im Bora-Rennstall als Stärkerer der Doppelspitze mit dem Polen Rafal Majka erwiesen, der mehr als 20 Minuten zurück Gesamtzwölfter wurde. Konrads Saison sei erfolgreich, aber nicht optimal verlaufen, der Giro-Spitzenplatz und Rang sieben beim Fleche-Wallonne können sich aber sehen lassen. „Ich kann zufrieden sein, dass ich am Ende bei einer Grand-Tour noch in die Top Ten gefahren bin“, so der 2018 beim Giro Siebentplatzierte.

Debütant Pernsteiner überzeugt

Pernsteiner ging bei seiner ersten Italien-Rundfahrt auf dem Weg nach Madonna di Campiglio als Zweiter knapp leer aus. Im Endklassement war er zweitbester Mann des Bahrain-Teams hinter dem fünftplatzierten Kapitän Pello Bilbao. „Wir sind einen starken Giro gefahren. Ich bin überglücklich mit dem zehnten Platz“, sagte Pernsteiner, der auch schon im Vorjahr bei der Vuelta lange in den Top Ten gelegen war und schließlich 15. wurde.

Hermann Pernsteiner (AUT/Bahrain McLaren)
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Pernsteiner fuhr als Debütant beim Giro gleich in die Top Ten der Gesamtwertung

Auf der Fahrt durch Italien bewies er erneut seine Kletterqualitäten, obwohl dem Leichtgewicht die teilweise winterliche Witterung, Knieprobleme und ein Hornissenstich zusetzten. „Die letzten Wochen war richtig intensiv für mich. Das war schon richtig hart. Alles in allem war es aber ein sehr guter Giro für mich. Mit dem kann ich zufrieden Pause machen und nächstes Jahr wieder voll angreifen“, sagte der 30-Jährige.

Giro d’Italia

Gesamtwertung

Endstand nach 21 Etappen:
1. Tao Geoghegan Hart GBR 85.40:21
2. Jai Hindley AUS + 0:39
3. Wilco Kelderman NED 1:29
4. Joao Almeida POR 2:57
5. Pello Bilbao ESP 3:09
6. Jakob Fuglsang DEN 7:02
7. Vincenzo Nibali ITA 8:15
8. Patrick Konrad AUT 8:42
9. Fausto Masnada ITA 9:57
10. Hermann Pernsteiner AUT 11:05
126. Matthias Brändle AUT 5:42:40
Aufgabe u. a.: Patrick Gamper (AUT), Geraint Thomas (GBR)