David Alaba und Robert Lewandowski (Bayern)
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Champions League

Bayern im „Flow“, Real unter Druck

Der FC Bayern München reist unbeschwert nach Russland. Im Champions-League-Auswärtsspiel bei Lok Moskau in der Salzburg-Gruppe A will der Titelverteidiger seine Rekordserie ausbauen. „Wir freuen uns natürlich, dass unser Wettbewerb wieder ansteht. Wir wollen ein bisschen diesen Flow, in dem wir uns befinden, fortsetzen“, tönte Thomas Müller. Die Münchner haben ihre vergangenen zwölf Spiele in der Königsklasse gewonnen.

Ein 13. Sieg in Serie käme wohl auch den danach bei Atletico Madrid spielenden Salzburgern ganz recht. Sie dürften sich der Papierform nach mit Lok um Platz drei streiten, der das europäische Überwintern in der Europa League garantiert. Der deutsche Abo-Meister um ÖFB-Star David Alaba ist nach Kantersiegen in der Liga gegen Frankfurt (5:0) und Champions League gegen Atletico (4:0) als haushoher Favorit, in Topform und mit Ausnahme des am Knöchel verletzten Alphonso Davies in Bestbesetzung nach Moskau aufgebrochen.

Nach der Aufregung um seinen als „falsch positiv“ titulierten Coronavirus-Test war auch Serge Gnabry mit dabei. Den Trip in die als Risikogebiet eingestufte russische Hauptstadt hielten die Bayern bewusst kurz: späte Anreise, noch in der Nacht nach dem Spiel geht es wieder heim. Das geschieht einerseits aus Belastungsgründen, ist andererseits auch wegen der Coronavirus-Pandemie erwünscht.

Aus Russland wurden allein am Montag 17.000 neue CoV-Fälle gemeldet. „Wir bewegen uns im Fußball in der Bubble. Wir sehen außer dem Flughafen und dem Bus nur das Mannschaftshotel und den Rasen“, so Müller. „Ich wüsste nicht, wo da für uns als Mannschaft eine Gefahr lauern sollte. Dementsprechend sehe ich das unbedenklich.“

Thomas Muller (Bayern)
Reuters/Andreas Gebert
Thomas Müller und die Bayern sind derzeit immer und überall in der Favoritenrolle

„Königliche“ unter Zugzwang

Sorgenfrei kann Real Madrid das Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach nicht bestreiten. Nach der überraschenden 2:3-Auftaktniederlage gegen Schachtar Donzek stehen die Madrilenen in Deutschland in der Bringschuld. Das 3:1-Sieg im „Clasico“ über Barcelona nahm im Ligageschehen Druck heraus, nun peilt der siebenfache CL-Sieger die internationale Kurskorrektur an.

Reals französischer Startrainer Zinedine Zidane kann erstmals in dieser Saison den belgischen 100-Millionen-Mann Eden Hazard einsetzen. Auch Kapitän Sergio Ramos, der gegen die Ukrainer schmerzlich vermisst wurde, ist wieder mit von der Partie. Beim von Ex-Salzburg-Coach Marco Rose betreuten Gegner ließ das 2:2 gegen Inter Mailand in der Vorwoche den Glauben an Überraschungen wachsen.

Trainer Zinedine Zidane (Real)
APA/AFP/Gabriel Bouys
Nach dem Sieg im Ligaklassiker gegen Barca will Zidane mit Real in der Champions League anschreiben

ÖFB-Teamspieler Valentino Lazaro könnte nach überstandener Wadenverletzung gegen den „Weltklasseverein mit großer Strahlkraft“ (Rose) sein Debüt für Gladbach geben, Stefan Lainer auf der rechten Abwehrseite auf den fintenreichen Brasilianer Vinicius Junior treffen.

Auch für Hannes Wolf sind wertvolle CL-Einsatzminuten vor den 300 erlaubten Zuschauern denkbar. Die 21-jährige Leipzig-Leihgabe wurde von Rose bisher in jedem Spiel – meist als Joker – gebracht. „Wir wollen nicht nur staunen, sondern auch gute Spiele machen und uns beweisen“, erklärte Rose die Herangehensweise.

In der Gruppe C steht Manchester City trotz Schwächephase in Marseille vor einem Pflichtsieg. Dasselbe gilt für Liverpool in Pool D vor dem Heimspiel gegen den dänischen Club Midtjylland. Offener ist die Ausgangslage vor den Partien zwischen Atalanta aus Bergamo und Ajax Amsterdam (Gruppe D) sowie Porto und Olympiakos Piräus (Gruppe C).