Thiem agierte gegen den engagierten und unerwartet stark spielenden Ukrainer über weite Strecken noch zu fehlerhaft. So verspielte Österreichs Nummer eins gegen den 23-jährigen Satschko, der in der Weltrangliste auf Platz 529 liegt und als „Lucky Loser“ in den Hauptbewerb gerutscht war, in beiden Sätzen eine klare Führung. Am Ende gelangen Thiem dann aber doch die entscheidenden Breaks. In der nächsten Runde trifft der 27-jährige Niederösterreicher auf den Chilenen Cristian Garin, der den Schweizer Stan Wawrinka besiegte.
„Es ist ein unglaubliches Gefühl, wieder daheim zu spielen. Es ist eines der wichtigsten Turniere für mich. Die Stimmung war sensationell. Ich habe ein bisschen Satschkos Spiele angeschaut. Alle, die da sind, können richtig gut Tennis spielen. Für mich war es das erste Match nach Paris. Ich musste das System komplett runterfahren. Da ist es nie einfach, das erste Match zu spielen – vor allem gegen einen Gegner, gegen den ich noch nie gespielt habe. Ich habe sicher zu oft das Service abgegeben. Aber ich bin zufrieden, es hat mir Spaß gemacht“, sagte Thiem.
Thiem nimmt Auftakthürde in Wien
Die schönsten Punkte des Duells wurden im letzten Game gespielt. Am Ende ging Dominic Thiem gegen Witali Satschko als Sieger vom Platz.
Thiem gibt 5:1-Führung aus der Hand
Zu Beginn der Partie machte sich der Unterschied von 526 Plätzen in der Weltrangliste noch bemerkbar. Satschko war mit der Situation seines ersten Spiels in einem ATP-Hauptbewerb und den Schlägen von Thiem überfordert. Der Ukrainer machte einige vermeidbare Fehler, Thiem zog schnell auf 3:0 davon. Mit einem Winner von der Rückhand schaffte Österreichs Nummer eins ein weiteres Break zum 5:1 und stand vor einer schnellen Satzführung.
Der Satz nahm allerdings eine kuriose Wende. Thiem verlor angesichts der klaren Führung die Spannung und schenkte dem Ukrainer mit zwei Doppel- und einem Volleyfehler ein Break zum 2:5. Satschko, der vor allem mit seinem Service (84 Prozent erste Aufschläge) beeindruckte, witterte seine Chance auf ein Comeback. Mit dem zweiten Break in Serie war der krasse Außenseiter plötzlich zurück in der Partie und hatte sogar zwei Spielbälle zum 5:5-Ausgleich. Thiem drehte aber das Game und verwertete mit einem Vorhandwinner nach 41 Minuten seinen ersten Satzball.
Highlights von Satz eins
Dominic Thiem übernahm gegen Witali Satschko früh das Kommando, musste dann aber um die Satzführung noch kämpfen.
Duell mit hoher Intensität
Satschko hatte aber an der Partie Gefallen gefunden, spielte unbeschwert drauflos und nahm Thiem gleich zu Beginn des zweiten Satzes erneut das Service ab. Dem US-Open-Sieger gelang aber postwendend das Rebreak. Mit einem Doppelfehler gab der Ukrainer zum insgesamt fünften Mal seinen Aufschlag ab und geriet in weiterer Folge 1:4 in Rückstand. Das Duell nahm aber nur scheinbar endlich den erwarteten Verlauf. Anstand den Sieg locker nach Hause zu spielen, agierte Thiem weiter zu ungeduldig und fehlerhaft.
Satschko hielt dagegen, nahm die Geschenke des Österreichers dankend an und schaffte mit drei Games in Folge den Ausgleich zum 4:4. Er hatte sich längst an Thiems Tempo gewöhnt, spielte weiter mutig und stemmte sich gegen die Niederlage. Ins Tiebreak schaffte er es aber nicht. Thiem erarbeitete sich in einer nun intensiven Partie mit tollen Ballwechseln zwei Matchbälle, von denen er den zweiten mit einer perfekten Rückhand nutzte.