WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer im Gespräch mit einem Spieler
GEPA/Mathias Mandl
Europa League

Auf WAC wartet „das nächste Kaliber“

Auf den WAC wartet in der UEFA Europa League am Donnerstag (18.55 Uhr) auswärts mit dem niederländischen Traditionsclub Feyenoord Rotterdam laut Trainer Ferdinand Feldhofer „das nächste Kaliber“. Eine Woche nach dem starken Auftritt beim 1:1 zum Auftakt zu Hause gegen ZSKA Moskau hoffen die Wolfsberger auch im zweiten Spiel der Gruppe K auf Zählbares.

„Um dort etwas mitzunehmen, braucht es eine absolute Topleistung“, betonte Feldhofer vor dem Gastspiel im De Kuip. Das zweitgrößte Stadion der Niederlande, in dem bei internationalen Spielen bis zu 47.500 Zuschauer Platz finden, wird jedoch leer bleiben. Im Land des Europameisters von 1988 sind aufgrund der zweiten Coronavirus-Welle mit zuletzt über 10.000 Neuinfizierten pro Tag weiterhin keine Fans bei Fußballspielen erlaubt.

Leichter wird es für den WAC dadurch aber nicht. „Feyenoord steht ZSKA in punkto Tradition und Niveau um nichts nach, spielt typisch holländisch und verfügt über eine gute Mischung aus routinierten und jungen Spielern“, sagte Feldhofer über den 15-fachen niederländischen Meister (zuletzt 2017), den man zuletzt mehrmals beobachtete.

„Das wird eine Challenge“

„Wir wissen, was uns erwartet. Sie haben eine spielstarke Mannschaft mit hervorragenden Einzel- und Nationalspielern, die im eins gegen eins schwer zu verteidigen sind. Das wird eine Challenge. Sie sind extrem gut mit dem Ball, haben ein super Positionsspiel, und auch das Gegenpressing machen sie hervorragend“, sagte der WAC-Coach. Vor allem auf den niederländischen Internationalen Steven Berghuis gilt es besonders aufzupassen. Der Offensivmann war bei zehn der bisher 14 Saisontore direkt beteiligt. Sechs Treffer erzielte der 28-Jährige selbst, bei vier weiteren gab der Feyenoord-Kapitän den entscheidenden letzten Pass.

Vergebener Elfmeter von Steven Berghuis (Feyenoord) gegen Dinamo Zagreb
AP
Auf Berghuis (l.) muss der WAC besonders aufpassen, beim EL-Auftakt gegen Dinamo Zagreb blieb er allerdings ohne Torerfolg

Die bisherigen Ergebnisse sprechen ebenfalls klar für die von Ex-Bondscoach Dick Advocaat betreuten Rotterdamer, die in dieser Saison noch ungeschlagen sind. In der Meisterschaft gab es jeweils drei Siege und Unentschieden, womit Feyenoord nach sechs Runden drei Punkte hinter Tabellenführer Ajax Amsterdam auf Platz fünf der „Eredivisie“ liegt. Und zum Europa-League-Auftakt erreichte der ehemalige Europacup-Sieger der Meister – 1970 unter Österreichs Trainerlegende Ernst Happel und mit ÖFB-Teamspieler Franz Hasil – beim kroatischen Champion Dinamo Zagreb ein torloses Remis.

„Leichte Fehler“, wie sie beim WAC laut dem Steirer Feldhofer zuletzt am Sonntag bei der unglücklichen 3:4-Heimniederlage in letzter Minute gegen Rapid passiert sind, müssten in Rotterdam unbedingt vermieden werden, um die nächste Überraschung schaffen zu können. „Wir wissen, was wir imstande sind zu spielen, und das müssen wir abrufen“, forderte der 41-jährige WAC-Coach von seinen Spielern in der Hoffnung, dass der Matchplan – mit Ausnahme des frühen Gegentors – wieder so aufgeht wie am vergangenen Donnerstagabend gegen ZSKA Moskau.

Europa League, Gruppe K

Donnerstag, 18.55 Uhr:

Feyenoord – WAC

Rotterdam, De Kuip, SR Balakin (UKR)

Aufstellungen:

Feyenoord: Biljow – Nieuwkoop, Spajic, Botthegin, Haps – Toornstra, Geertruida, Kökcü – Berghuis, Linssen, Diemers

WAC: Kofler – Novak, Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Leitgeb – Taferner, Liendl, Wernitznig – Joveljic, Dieng

Insgesamt sieben Ausfälle bei Feyenoord

Feyenoord-Trainer Dick Advocaat muss neben den bereits fünf bekannten Ausfällen – Marcos Senesi (gesperrt), Leroy Fer (Oberschenkelverletung), Sven van Beek (nach Knöcheloperation), Luis Sinisterra (Knieverletzung) und Robert Bozenik (Fußverletzung) – noch zwei weitere Spieler gegen den WAC vorgeben. Vor allem der Ausfall von Mittelfeldmann Joao Teixeira, dem eine Sehnenentzündung im Knie zu schaffen macht, schmerzt die Rotterdamer. Neben dem 27-jährigen Portugiesen steht zudem der dänische Stürmer Nicolai Jörgensen, den nun Leistenprobleme plagen, nicht zur Verfügung.

„Wir haben noch 19 Spieler für morgen, die Auswahl ist also groß genug“, beruhigte aber Advocaat bei der Pressekonferenz am Mittwochnachmittag. Der 73-Jährige ist vor allem froh, dass keiner seiner Spieler wegen einer Covid-19-Infektion ausfällt, nachdem bekannt geworden war, dass der vom ehemaligen Salzburg-Trainer Roger Schmidt betreute Ligakonkurrent PSV Eindhoven gleich sieben Spieler nach positiven Coronavirus-Tests für das Auswärtsmatch gegen Omonia Nikosia vorgeben muss.

Advocaat will alle Heimspiele gewinnen

Außerdem verriet Advocaat, dass für den wegen seiner Gelb-Roten Karte beim 2:1-Auswärtssieg über Dundalk gesperrten Argentinier Senesi der 33-jährige Brasilianer Eric Botteghin als zweiter Innenverteidiger neben dem serbischen Abwehrchef Uros Spaljic beginnen werde. Zur Zielsetzung meinte der ehemalige Bondscoach: „Ich denke, wir sollten alle unsere Heimspiele gewinnen, auch wenn die Wolfsberger eine sehr unangenehme und körperlich starke Mannschaft sind.“

Gleichzeitig warnte Advocaat vor den Kärntnern und erinnerte an deren starke Ergebnisse beim Europa-League-Debüt 2019: „Sie haben nichts zu verlieren. Im Vorjahr haben sie Borussia Mönchengladbach 4:1 geschlagen und zweimal gegen AS Roma ein Unentschieden erreicht. Sie können also gut Fußball spielen.“