Jubel bei Borussia Moenchengladbach
Reuters/Uwe Kraft
Fußball

Wolf nimmt Revanche an Leipzig

Ausgerechnet ein Tor von ÖFB-Legionär Hannes Wolf hat seinen Ex-Club RB Leipzig die Tabellenführung in der deutschen Bundesliga gekostet. Der von Leipzig ausgemusterte und an Borussia Mönchengladbach ausgeliehene Österreicher traf am Samstagabend zum 1:0-Sieg der Gastgeber, die zum ersten Mal überhaupt gegen Leipzig gewannen.

Vier Tage vor dem Spiel gegen Paris Saint-Germain in der Champions League drückte RB in der Schlussphase vergeblich auf den Ausgleich und blieb erstmals in dieser Saison ohne Punkte. Die seit sieben Partien unbesiegten Gladbacher rückten vor ihrem Königsklassenduell mit Schachtar Donezk am Dienstag auf den vierten Platz vor. Offensivmann Wolf avancierte in der 60. Minute zum Matchwinner der Borussen.

„Ich sehe mich als Spieler von Borussia Mönchengladbach und ich hoffe, dass ich länger hier bin als dieses Jahr“, sagte Torschütze Wolf, der mit Gladbach-Trainer Marco Rose bereits bei RB Salzburg zusammenarbeitete. Im Leihvertrag des 21-Jährigen ist eine Kaufpflicht bei einer gewissen Zahl von Einsätzen verankert. Ihm sei ein „Stein vom Herzen“ gefallen, dass es so gut gelaufen sei. „Ich habe lange auf diesen Moment warten müssen. Das Spiel gibt sicher Selbstvertrauen.“

Tor von Hannes Wolf (Moenchengladbach)
AP/Martin Meissner
Die Szene des Abends: Hannes Wolf erzielt das Siegestor

Nach der 0:5-Pleite bei Manchester United waren Rotation und Kompaktheit in der Defensive oberstes Gebot für RB-Coach Julian Nagelsmann, der auf eine Viererkette mit Willi Orban umstellte und weitere Veränderungen vornahm. So stand der österreichische Kapitän Marcel Sabitzer erstmals in der dieser Saison in der Startelf. Stefan Lainer spielte bei Gladbach wie Wolf durch, der von Inter Mailand ausgeliehene Valentino Larazo kam ab der 80. Minute zum Debüt.

Enges Duell von Beginn an

Neuzugang Alexander Sörloth rückte zum zweiten Mal in die Anfangsformation und fügte sich gleich mit einer guten Vorlage für Yussuf Poulsen ein, der Yann Sommer in der zehnten Minute zur ersten Parade zwang. Auch die Gladbacher mussten sich nach dem spektakulären 2:2 gegen Real Madrid unter der Woche in neuer Formation zurechtfinden. Jonas Hofmann rückte ins defensive Mittelfeld, und die Dreierreihe hinter Alassane Plea war neu aufgestellt.

Auch Wolf erhielt eine Einsatzchance von Beginn an. Durch die vielen Umstellungen in beiden Teams fehlte der Rhythmus, normalerweise lieferten sich beide Teams in der Vergangenheit immer hochklassige Duelle. Doch den Gastgebern fehlte im Spiel nach vorne die Durchschlagskraft. Leipzig stand zunächst defensiv sicher und lauerte auf Fehler im Gladbacher Aufbauspiel. Insgesamt neutralisierten sich beide Mannschaften und kamen kaum zu torgefährlichen Szenen.

Entscheidung durch Wolf nach einer Stunde

Die beste Gladbacher Gelegenheit ergab sich nach einem Fehler von Dayot Upamecano für Plea, der aber nicht konsequent abschloss und an RB-Torhüter Peter Gulacsi scheiterte. Der Torhüter stand zum 137. Mal im Tor der Gäste und ist damit neuer Rekordspieler der Leipziger.

Die Entscheidung fiel schließlich nach einer Stunde, als ÖFB-Teamspieler Wolf sein viel umjubeltes Bundesliga-Tor gegen seinen Ex-Club erzielte. Sein Rechtsschuss ins rechte Eck nach Vorlage von Patrick Herrmann war nicht zu halten. Sieben Minuten später hätte Plea auf 2:0 erhöhen können, doch der Franzose traf nur die Querlatte.

Deutsche Bundesliga, sechste Runde

Samstag:

Gladbach – Leipzig 1:0 (0:0)

Tor: Wolf (60.)

Gladbach: mit Wolf (Tor/60.) und Lainer, Lazaro ab 80.

Leipzig: mit Sabitzer, ohne Laimer (verletzt)

Frankfurt – Bremen 1:1 (0:0)

Tore: Silva (65.) bzw. Sargent (51.)

Frankfurt: mit Hinteregger, Ilsanker bis 46.

Bremen: mit Friedl, Schmid Ersatz

Köln – Bayern 1:2 (0:2)

Tore: Drexler (82.) bzw. Müller (13./Elfmeter), Gnabry (45.+1)

Köln: ohne Kainz (verletzt)

Bayern: Alaba ab 79.

Augsburg – Mainz 3:1 (1:0)

Tore: Vargas (40.), Hahn (80., 91.) bzw. Onisiwo (64.)

Augsburg: Gregoritsch bis 75.

Mainz: Onisiwo ab 58./Tor zum 1:1 (64.), Stöger ab 83., Mwene Ersatz, ohne Mustapha

Bielefeld – Dortmund 0:2 (0:0)

Tore: Hummels (53., 71.)

Bielefeld: mit Prietl, ohne Gebauer

Sonntag:

Freiburg – Leverkusen 2:4 (1:2)

Tore: Höler (3.), Petersen (72.) bzw. Alario (29., 42.), Amiri (64.), Tah (76.)

Freiburg: mit Lienhart
Leverkusen: Baumgartlinger bis 65., Dragovic Ersatz

Hertha – Wolfsburg 1:1 (1:1)

Tore: Cunha (6.) bzw. Baku (20.)

Wolfsburg: mit Schlager, Pervan Ersatz, Trainer Glasner

Montag:

Beginn 20.30 Uhr:

Hoffenheim – Union Berlin

Freitag:

Schalke – Stuttgart 1:1 (1:0)

Tore: Thiaw (30.) bzw. Gonzalez (56./Elfmeter)

Schalke: Schöpf ab 84., Langer Ersatz

Stuttgart: Kalajdzic bis 46.

Tabelle: