„Geisterspiel“-Comeback: Liga fürchtet Folgewirkungen

Die Bundesliga darf wegen ihres bewährten Coronavirus-Präventionskonzeptes auch im Lockdown weiterspielen. Allerdings kehren die „Geisterspiele“ aus dem Frühjahr zurück, ab Dienstag sind keine Zuschauer in den Stadien mehr erlaubt. Die Liga kann mit dieser Maßnahme dank des Profiligen-Förderprogramms der Regierung vorerst leben. Ligavorstand Christian Ebenbauer fürchtet laut APA aber schon jetzt unabschätzbare Folgewirkungen.

Hilfsfonds kurzfristig wichtig

Die Bundesliga ist nun noch mehr auf den Profiligen-Hilfsfonds angewiesen. Mit insgesamt 35 Millionen Euro für acht Ligen in Mannschaftssportarten ist dieser für 2020 dotiert, für 2021 stünden weitere 35 Mio. parat. Bisher flossen – wohlgemerkt ohne Kurzarbeitsgelder – 3,1 Millionen Euro an die Clubs der ersten und zweiten Fußballliga. „Da ist bis jetzt noch genug drin. Die Frage ist, wie schnell der Topf an seine Grenzen stößt“, meinte Ebenbauer über das Förderprogramm, mit dem Einnahmeausfälle wie Ticketing, Gastronomie und Merchandising (bis 75 Prozent) abgedeckt werden sollen.

Laut Ebenbauer sind die Hilfsgelder der Politik „kurzfristig wichtig fürs Überleben, aber mittel- bis langfristig absolut keine Lösung“, denn Folgeschäden seien noch nicht absehbar. „Wir haben im Frühjahr schon zwei Monate ohne Fans im Stadion durchgehalten, alle waren dann schon sehr müde. Ohne Fans im Stadion ist es nicht dasselbe. Der Fußball lebt von der Bindung zwischen Spielern, Club, den Fans auf den Rängen.“ Diesen Kitt sieht er akut gefährdet. „Das ist ein Riesenthema, das mit jedem Tag schwieriger wird, wenn man weiß, wie viel Vertrauensarbeit und Zusammenarbeit hier notwendig ist, aber derzeit kein unmittelbarer Kontakt da ist.“