Peter Michorl und ander LASK-Spieler beim Aufwärmen
GEPA/Christian Moser
Europa League

LASK spielt beim Leader „voll auf Sieg“

Eigentlich hat man in der UEFA Europa League in der LASK-Gruppe J mit einem Sololauf von Tottenham gerechnet. Nach zwei Spielen liegt aber Royal Antwerpen an der Spitze. Am Donnerstag (21.00 Uhr) gastieren die Linzer, die punktegleich mit den Spurs auf Rang drei liegen, in Belgien und spielen „voll auf Sieg“, um das Aufstiegsrennen zum Dreikampf zu machen.

Zuletzt hat der LASK innerhalb von acht Tagen drei Siege – gegen St. Pölten (4:0), Rasgrad (4:3) und Sturm (2:0) – gefeiert und flog mit entsprechendem Selbstvertrauen nach Belgien. „Wir haben gezeigt, dass wir einen extrem positiven Trend haben, dass wir uns in vielen Bereichen extrem weiterentwickelt haben. Aber es ist ein neues Spiel, es beginnt bei null", sagte LASK-Trainer Dominik Thalhammer.

Für das Gastspiel in Belgien hat sich der 50-Jährige schon einen Plan zurechtgelegt. „Wir müssen den Gegner neu bearbeiten und vor Probleme stellen, da hilft uns die Vergangenheit nicht viel“, so Thalhammer, der einen Gegner, „der richtig stark ist“, erwartet. „Es ist eine Topherausforderung für uns, ein sehr kniffliger Gegner, wo man gute Lösungen finden muss. Aber es ist ein Gegner, der für uns auch schlagbar ist.“

Richtungsweisend, aber nicht vorentscheidend

Nach der Auslosung war vor allem ein Duell mit Antwerpen um den zweiten Aufstiegsplatz hinter Tottenham erwartet worden. Daran hat auch der überraschende Heimsieg der Belgier gegen den Gruppenfavoriten Tottenham nichts geändert. Unterschätzen wird Antwerpen die Linzer jedenfalls nicht. „Der LASK hat vielleicht keinen großen Namen, aber es ist eine sehr gute Mannschaft, die guten Fußball bringt“, sagte Coach Ivan Leko. „Ich erwarte von beiden Teams ein Angriffsspiel.“

Von einem Pflichtsieg, um im Rennen zu bleiben, wollte Thalhammer aber nicht sprechen. „Ein Sieg ist das erklärte Ziel. Es könnte aber auch ein Unentschieden reichen, vorausgesetzt, wir schlagen sie im Heimspiel. Es ist kein Muss, dort zu gewinnen“, nahm er Druck von seiner Mannschaft. Er kann wieder auf James Holland bauen, der seine Wadenverletzung auskuriert hat. Dafür fehlt Lukas Grgic gesperrt.

Es könnte jedenfalls ein richtungsweisendes Spiel werden. Mit einem vollen Erfolg würde der LASK punktegleich mit Antwerpen und wohl auch Tottenham in die Halbzeit der Gruppenphase gehen und im nächsten Spiel am 26. November zu Hause gegen Antwerpen alle Trümpfe in der Hand halten.

Europa League, Gruppe J

Donnerstag, 21.00 Uhr:

Royal Antwerpen – LASK

Bosuilstadion, SR Aranowskij (UKR)

Antwerpen: Butez – De Laet, Seck, Hongla, Juklerod – Gerkens, Haroun, Verstraete – Miyoshi, Mbokani, Refaelov

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Filipovic – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Gruber, Raguz, Balic

„Verlieren ist verboten“

Philipp Wiesinger sieht sich dafür gerüstet. „Verlieren ist verboten. Wir gehen rein, dass wir voll auf Sieg spielen und was mitnehmen. Wir haben sehr viel Selbstvertrauen, wie haben die letzten Spiele gut gespielt“, betonte der Verteidiger, der mit seinen Kollegen am Dienstag per Video auf die Belgier eingestellt worden ist. „Wir haben gesehen, dass wir gute Chance haben, dort zu bestehen. Wir haben uns einen guten Plan zurechtgelegt“, gab er sich optimistisch.

Der LASK trifft auf eine Mannschaft mit ähnlicher Spielweise und auch mit ähnlich viel Selbstvertrauen, auch wenn Antwerpen am Wochenende in der heimischen Meisterschaft die Tabellenführung mit einer undankbaren Niederlage verspielt hat und auf Rang fünf zurückgefallen ist. Denn international hat „The Great Old“, der älteste Fußballverein des Landes, nach einem 2:1 gegen Rasgrad und einem 1:0 vergangene Woche gegen Tottenham eine makellose Bilanz. Lior Refaelov erzielte in beiden Spielen ein Tor, der Israeli bildet mit Dieumerci Mbokani aus dem Kongo, in der vergangenen Saison Torschützenkönig in Belgien, ein schlagkräftiges Sturmduo.