Mario Pavelic (WAC)
GEPA/Matic Klansek
Europa League

WAC ärgert sich über „unnötige Niederlage“

Der WAC ist zur Halbzeit der Gruppe K der UEFA Europa League von Dinamo Zagreb von der Tabellenspitze gestoßen worden. Die Kroaten kamen in einer sehr chancenarmen Heimpartie gegen die Kärntner am Donnerstag zu einem knappen 1:0-Erfolg.

Nach dem Auftakt-1:1 gegen ZSKA Moskau und dem 4:1 bei Feyenoord Rotterdam nahmen die Wolfsberger erstmals nichts Zählbares mit. Das kam aufgrund der stark beeinträchtigten Vorbereitung durch acht Coronavirus-Fälle aber nicht wirklich überraschend.

„Wir sind es schon gewohnt, vor den Spielen getestet zu werden. Jetzt hatten wir zum ersten Mal positive Tests dabei. Das hat alles verändert. Wir sind teilweise in privaten Pkws angereist, die Abfahrtszeit hat sich verändert, die Zimmerbelegung im Hotel, es war so ziemlich alles anders als geplant“, sprach WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer die erschwerten Bedingungen an.

Zwei Siege in der Europa League

Am Donnerstag waren drei österreichische Mannschaften in der Europa League im Einsatz. Der LASK und Rapid gewannen, der WAC kassierte die erste Niederlage.

Ausfall von Liendl schmerzte besonders

Nur 17 Spieler standen ihm im Stadion Maksimir zur Verfügung. „Es war alles andere als einfach“, betonte der Coach. Vor allem Kapitän und Spielgestalter Michael Liendl fehlte den Gästen an allen Ecken und Enden. Ohne den 35-Jährigen, der in zehn Saisonpflichtspielen achtmal getroffen hat, darunter viermal in der Europa League, gab es über mehr als 90 Minuten keine Topchance. Daneben fehlten mit Nemanja Rnic, Mario Leitgeb und Jonathan Scherzer weitere wichtige Kräfte.

Ferdinand Feldhofer (WAC)
GEPA/Matic Klansek
Trainer Feldhofer musste nach den zahlreichen Ausfällen improvisieren

„Wir haben uns einen Plan zurechtgerichtet, der umgeschmissen wurde, weil mehrere Spieler nicht zur Verfügung gestanden sind. Wir mussten in jeder Reihe Veränderungen vornehmen. Dass das nicht einfach ist, ist normal“, sagte Feldhofer. Angesichts dessen und des Ausschlusses von Matthäus Taferner (45.) kann man die Vorstellung der Kärntner, zumindest was die Defensive betrifft, hoch einordnen. Mehr als eine Topchance vor der Pause und zwei nach dem Seitenwechsel wurden nicht zugelassen.

„Haben nichts mitgenommen“

„Es ist eine bittere und unnötige Niederlage. Die Gelb-Rote Karte ist zu einem ungünstigen Zeitpunkt gekommen. Taktisch haben wir es aber gut gelöst und bis auf eine Szene alles wegverteidigt. Trotzdem haben wir nichts mitgenommen, deshalb sind wir natürlich enttäuscht“, analysierte der WAC-Coach.

Damit einher ging der Rückfall auf Rang zwei. Ein Punkt fehlt auf den weiter unbesiegten neuen Leader Zagreb, der punktegleiche Dritte Feyenoord sitzt den Kärntnern im Nacken. Zwei Punkte beträgt der Polster auf das sieglose Schlusslicht Moskau.

„Mittendrin im Kampf um den Aufstieg“

Feldhofer bezeichnete die Gruppe daher auch als sehr eng. „Obwohl wir schon zwei Auswärtsspiele gehabt haben, sind wir aktuell als Zweiter mittendrin im Kampf um den Aufstieg. Ein erstes Abtasten hat stattgefunden, jetzt kann jede Einzelaktion entscheiden, wer die Gruppe unter den Top Zwei verlässt“, erklärte der 41-jährige Steirer. 2019 war man zur Hälfte der Gruppenphase nach einem starken Start mit vier Punkten aus zwei Spielen ebenfalls nach der ersten Niederlage auf Rang zwei gelegen. Am Ende war dann nur ein Punkt mehr auf dem Konto.

„Im Fußball lebt man nicht wirklich in der Vergangenheit, so ticke ich und denke ich nicht. Ich sehe die Chancen, die wir haben, die Gruppe zu schaffen, und das werden wir mit aller Macht probieren“, sagte Feldhofer. Am 26. November bietet sich in Klagenfurt die Chance zur Revanche an Zagreb.