Fußball
GEPA/Mario Buehner
Bundesliga

CoV-Fälle: WAC gegen Sturm verschoben

Die tipico-Bundesliga hat das ursprünglich für Sonntagnachmittag (14.30 Uhr) angesetzte Spiel zwischen RZ Pellets Wolfsberg und Puntigamer Sturm Graz verschoben. Grund dafür sind weitere Coronavirus-Fälle bei den Wolfsbergern, die im Zuge einer Testreihe nach dem Europa-League-Spiel der Kärntner bei Dinamo Zagreb (0:1) festgestellt wurden.

„Der WAC verfügt damit nicht mehr über die Mindestanzahl von 16 gesunden Spielern (14 Feldspieler plus zwei Tormänner)“, wie die Liga am Freitagnachmittag mitteilte. Aufgrund des dichten Terminplans in den kommenden Wochen wird das Match wohl erst im Jahr 2021 nachgetragen werden können.

Wolfsberg hatte bereits am Mittwoch, einen Tag vor dem Europa-League-Gastspiel in Zagreb, nach den obligatorischen UEFA-Testungen acht positive Coronavirus-Fälle gemeldet. Laut Mitteilung des Clubs waren sowohl Spieler als auch Betreuer betroffen. Namen nannte der WAC aus Datenschutzgründen nicht. Bei den Kroaten war die Zahl positiv getesteter Spieler bis Donnerstag auf neun gestiegen. Betroffen waren auch Trainer Zoran Mamic und weitere Betreuer.

Zahlreiche weitere positive CoV-Tests beim WAC

Neben den acht bereits bekannten CoV-Fällen sollen beim WAC nach dem Europacup-Spiel in Zagreb 15 weitere Spieler positiv auf das Virus getestet worden sein. Da die Mannschaft nun nicht mehr über genügend gesunde Spieler verfügt, um gegen Sturm Graz antreten zu können, wird das für Samstag geplante Bundesliga-Match verschoben.

Angeblich 18 neue CoV-Fälle beim WAC

Der bis diese Woche in Sachen Coronavirus gänzlich unauffällige WAC sorgte damit für die erste Spielverschiebung in der Bundesliga. Die Liga gab in ihrer knappen Pressemitteilung zwar keine Details bekannt, bei der neuerlichen Testung der Wolfsberger nach dem EL-Auftritt wurden laut Informationen der „Kleinen Zeitung“ (Onlineausgabe) weitere 18 CoV-Fälle entdeckt. Ferdinand Feldhofer hatte in Zagreb bereits die Befürchtung geäußert, dass seine Mannschaft am Sonntag womöglich nicht antreten wird können.

„Das ist natürlich ein Schock für uns. Bisher hatten wir keinen einzigen Fall, und jetzt trifft uns das Virus mit voller Härte. Es kann sich keiner vorstellen, was sich in den vergangenen zwei Tagen bei uns abgespielt hat“, wurde der WAC-Trainer am Freitag zitiert. Er habe schon vor dem Zagreb-Spiel jedem Spieler freigestellt, ob er antreten wolle. „Ich habe gesagt, wer sich mental oder körperlich nicht in der Lage fühlt, soll es mir sagen und ich stelle ihn nicht auf. Ich hätte auch in Kauf genommen, nicht antreten zu können.“

„Gesundheit steht über allem“

In der Bundesliga muss ein Matchkader zumindest 16 gesunde Spieler – 14 Feldspieler und zwei Torhüter – umfassen. Ansonsten kann der betroffene Club laut Coronavirus-Präventionskonzept eine Verschiebung beantragen. Wie die Liga festhielt, wurde diese Regelung nun genutzt. Ein solcher Infektionscluster war im Profifußball in Österreich bisher noch nicht aufgetreten. Im Eishockey mussten in der ICE Hockey League zuletzt Spiele verschoben werden, da bei mehreren Teams einige Coronavirus-Infektionen festgestellt wurden.

Dass beim WAC nun von einem Cluster gesprochen werde, wollte Feldhofer nicht verneinen. „Es kann sein, dass weitere positive Fälle folgen“, sagte er. „Mir ist jetzt wichtig, dass alle Betroffenen einen möglichst harmlosen Krankheitsverlauf haben und wieder vollkommen gesund werden. Das Sportliche rückt in diesen Tagen selbstverständlich in den Hintergrund. Die Gesundheit steht über allem.“

Dichter Spielplan wird zum Problem

Gegner Sturm hatte vollstes Verständnis für die Spielabsage. „Dass wir in dieser Saison flexibel sein müssen, war uns bewusst. Die Gesundheit geht vor, und wir wünschen allen Betroffenen eine rasche Genesung und alles Gute“, meinte Sturms Geschäftsführer Sport Andreas Schicker in einem Statement.

Vonseiten der Bundesliga wurde festgehalten, dass die Partie der siebenten Runde aufgrund des dichten Terminplans voraussichtlich erst im Jahr 2021 nachgeholt wird. Der WAC ist neben Liga und Europacup auch noch im Uniqa-ÖFB-Cup engagiert. Entgegen kommt den Wolfsbergern nun zumindest die Länderspielpause. Der nächste Spieltermin ist am 21. November das Auswärtsspiel in Altach.