Yusuf Demir (Rapid) im Zweikampf mit Majeed Ashimeru (RBS)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Kara und Demir geben Rapid Schub

Rapid Wien hat Titelverteidiger Red Bull Salzburg die ersten Punkte in der tipico-Bundesliga abgeknöpft. Durch das 1:1 in Hütteldorf gehen die Wiener mit nur zwei Punkten Rückstand auf Salzburg sowie einen Zähler Vorsprung auf den LASK in die Länderspielpause. Die Elf von Dietmar Kühbauer zeigte am Sonntag eine gute Einstellung, und der Coach hatte ein „Goldenes Händchen“.

Kühbauer brachte in der 61. Minute Ercan Kara und Yusuf Demir. Das Duo belebte das Offensivspiel der Hausherren entscheidend und stellte die Salzburger Hintermannschaft vor große Probleme. Treffer wollte ihnen zwar keiner gelingen, dafür bediente Kara mustergültig Christoph Knasmüllner, der mit einem Lupfer in der 85. Minute das Remis fixierte.

„Die Einwechslungen waren genau das Richtige. Die beiden Energizer haben der Mannschaft wieder Energie und Kraft gegeben, und dadurch ist sie in einen Flow gekommen, was mich sehr freut“, sagte Kühbauer. Der Rapid-Trainer hatte den vierfachen Ligatorschützen zu Beginn etwas überraschend auf der Bank gelassen.

Punkteteilung zwischen Rapid und Salzburg

Im Schlager der Runde hat es keinen Sieger gegeben. Rapid und Salzburg trennen sich 1:1. Für die Salzburger war es der erste Punkteverlust in dieser Saison.

„Wir wollten anfangs eine schnellere Mannschaft auf dem Platz haben, und Ercan hat zuletzt nicht mehr jene Präsenz ausgestrahlt wie zuvor“, erläuterte Kühbauer. Demir muss sich nach überwundener Krankheit erst in die Startelf kämpfen, hat aber einmal mehr sein großes Potenzial erkennen lassen. Technik, Spielverständnis und Torinstinkt sind beim 17-jährigen Rapid-Juwel schon weit entwickelt. Allein aufgrund seiner Bewegungsabläufe erinnert Demir manche Beobachter gar an Lionel Messi.

Lob für Gartler und Einstellung

Lob gab es nicht nur für die beiden, Kühbauer sprach seinem Team ein „unglaubliches Kompliment“ aus. „Obwohl wir zwei Tage weniger Regeneration hatten, haben wir frischer gewirkt, das spricht von unglaublichem Charakter und der Mentalität der Mannschaft“, betonte der Burgenländer. „Das macht mir eine unglaubliche Freude.“

Ercan Kara (Rapid) und Andre Ramalho (RBS) im Zweikampf
GEPA/Philipp Brem
Ercan Kara (Bild) brachte mit seiner Körperlichkeit Schwung in die Offensive von Rapid. Yusuf Demir glänzte mit Spielverständnis.

Sehr freute ihn auch die starke Vorstellung von Paul Gartler, der Richard Strebinger als Nummer eins abgelöst hat. „Er ist mental stark, ein guter Mensch, hochintelligent und hat, seit er im Tor steht, noch keinen Fehler gemacht.“ Bis auf einen Ausrutscher beim Gegentor zum 0:1 in der Europa League am Donnerstag im Heimspiel gegen den irischen Club Dundalk.

„Drei Körner“ für Rapid

Für Rapid war der Punkt gegen Salzburg jedenfalls ein Erfolg. „Wir haben gewusst, wenn sie die drei Körner einfahren, dass sie dann ein bisschen weiter wegziehen. Deshalb war der Punkt schon sehr wichtig“, erläuterte Torschütze Knasmüllner. Die Länderspielpause kommt für Rapid zur rechten Zeit. Marcel Ritzmaier kann seine Krankheit auskurieren, Filip Stojkovic sich an das Spiel mit Handgips gewöhnen. Mit dem soll der Außenverteidiger Mitte der Woche wieder auf den Platz zurückkehren.

Offen war noch, wie lange Kapitän Dejan Ljubicic pausieren muss. Der Mittelfeldspieler erlitt bei einem Zweikampf mit Zlatko Junuzovic eine Bänderverletzung im Sprunggelenk. Genauere Informationen soll es nach einer MRT-Untersuchung am Montag geben. „Es ist ein herber Verlust, weil er ein wichtiger Spieler ist“, so Kühbauer.

Salzburg kann mit Remis in „super Spiel“ leben

Bei Salzburg fiel im Vergleich zum Duell mit dem deutschen Rekordmeister Bayern München am Dienstag (2:6) die Harmlosigkeit der „Bullen“-Offensive auf. Coach Jesse Marsch sah seine Elf trotzdem in der ersten Hälfte „sehr stark“ und danach „nicht schlecht“. „Wir waren aber nicht gut genug vor dem Tor“, meinte der US-Amerikaner. Dazu kam ein Fehler in der Defensive, der den Ausgleich ermöglichte. „Wenn wir ein bisschen schlauer gewesen wären, hätten wir gewinnen können.“

Der Ärger über das Ende der Siegesserie ausgerechnet an seinem 47. Geburtstag hielt sich aber in Grenzen. Auch aufgrund der starken Gegenwehr der Hausherren. „Man muss auch sagen, dass Rapid gut gespielt hat. Es war ein super Spiel, vom Niveau her eines der besten Spiele in meiner Zeit in der Liga“, schilderte der Salzburg-Coach seine Sicht. Das 1:1 sei daher auch kein schlechtes Ergebnis. „Wir sind weiter ungeschlagen und vorne in der Liga – das ist gut“, resümierte Marsch.