Für Thiem geht es am Donnerstag (nicht vor 15.00 Uhr) gegen Rublew zwar noch um weitere 200 ATP-Punkte und 153.000 Dollar (rund 129.000 Euro) Preisgeld, aber er kann es dennoch entspannt angehen und befreit drauflos spielen. Bei seinen fünften ATP-Finals steht der diesjährige US-Open-Sieger zum zweiten Mal schon nach den ersten beiden Gruppenmatches im Halbfinale.
Gegen Rublew hat Thiem allerdings noch eine Rechnung offen: Zuletzt im Viertelfinale von Wien musste sich der Weltranglistendritte – auch wegen einer Blase an der Fußsohle – dem Russen recht klar mit 6:7 2:6 geschlagen geben. Im Head-to-Head mit Rublew steht es nun 2:2.
Sieg gegen Nadal motiviert
„Ein tolles Match, an das ich mich lange erinnern werde“, konstatierte Thiem nach seinem sehenswerten sechsten Sieg im 15. Duell mit Nadal. In dieser Form ist der Vorjahresfinalist in der Londoner O2-Arena neuerlich absoluter Titelanwärter. „Das war vielleicht mein bestes Match seit dem Restart der Tour. Das macht mich superglücklich“, meinte der Weltranglistendritte.
Die „weiße Weste“ am Donnerstag zu bewahren hätte aber auch einen weiteren Vorteil für Thiem: Er hat die Minichance, Nadal im Ranking zu überholen und erstmals zur Nummer zwei der Welt zu werden: Nadal müsste am Donnerstag gegen Tsitsipas verlieren und ausscheiden, Thiem mit 5:0 an Siegen ungeschlagener Champion in London werden. Insofern ist die Partie gegen Rublew am Donnerstag vielleicht wesentlich mehr wert als die Punkte und das Preisgeld.
Thiem gab sich jedenfalls fokussiert und bereit für weitere Großtaten. Gestärkt durch das Selbstvertrauen, nach Siegen gegen Roger Federer und Novak Djokovic nun auch Rafael Nadal beim Showdown in London geschlagen zu haben, hat Thiem offenbar alle Chancen, nach dem Finale 2019 diesmal auch den letzten Schritt zu gehen.
ATP World Tour Finals in London
(Großbritannien, 5,7 Mio. Dollar, Halle, Hartplatz)