Daniel Schütz (St. Pölten) und Alexander Grünwald (Austria)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Verfolger müssen bei Punktejagd nachziehen

Die Sonntag-Spiele der achten Runde in der tipico-Bundesliga stehen ganz im Zeichen der Verfolger. Die Wiener Austria hängt nach den jüngsten Ergebnissen schon ein wenig in den Seilen und will daheim gegen spusu SKN St. Pölten ebenso wie die WSG Swarovski Tirol gegen FC Flyeralarm Admira (jeweils 14.30 Uhr) den Anschluss an die obere Tabellenhälfte wahren. Im Titelkampf ist indes Rapid (17.00 Uhr) bei der SV Guntamatic Ried gefordert.

Die Austria rangiert nach sieben Runden auf Rang sechs, steht nach drei sieglosen Spielen aber unter Zugzwang. Mit dem SKN St. Pölten gastiert nun auch ein Gegner in Wien, gegen den die Violetten zuletzt wenig zu lachen hatten. Das 2:5 Ende Juni sollte noch in den Köpfen stecken, davor gab es in Duellen dreimal ein Unentschieden. Die Niederösterreicher sind auch besser in die laufende Saison gestartet. Bei einem Heimsieg könnte die Austria freilich Plätze gutmachen.

Peter Stöger blieb allerdings Realist. „Wir sind noch nicht so weit, wie wir es gerne sein würden“, sagte der Austria-Trainer bei einem Onlinemedientermin. „Wir haben uns mehr erhofft, auch punktetechnisch. Das würde auch die Platzierung besser ausschauen lassen“, fuhr Stöger fort. Als Tabellensechstem sitzen der Austria die WSG Tirol, der WAC und Ried im Nacken. St. Pölten liegt als Vierter jedoch nur zwei Zähler vor den Wienern.

Bundesliga, achte Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Austria – St. Pölten

Generali Arena, SR Harkam

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Zwierschitz, Handl, Palmer-Brown, Suttner – Ebner – Wimmer, Grünwald, Sarkaria, Pichler – Edomwonyi

St. Pölten: Riegler – Blauensteiner, Maranda, Drescher, Schulz – Schütz, Pokorny, R. Ljubicic – Hugi, Schmidt, Davies

Standortbestimmung für Austria

Stöger sah ein von den Punkten her wichtiges Spiel, um sich nach der Runde „nicht in der unteren Hälfte wiederzufinden“. Dabei nicht mithelfen kann Christoph Monschein. Austrias bester Torschütze der abgelaufenen wie auch neuen Saison (drei Tore) fällt mit einem Bänderriss im Sprunggelenk womöglich bis zur Winterpause aus. Die Hoffnungen ruhen vorerst darauf, dass die „Aufwärtstendenz“ (Stöger) von Bright Edomwonyi anhält.

St. Pölten kam praktisch vollständig aus der Länderspielpause, nur der verletzte Verteidiger Luan muss weiter pausieren. Die Coronavirus-Fälle im Team kehrten diese Woche wieder ins Mannschaftstraining zurück. Angesprochen auf den 5:2-Sieg in Wien-Favoriten sagte Trainer Robert Ibertsberger: „Das ist Vergangenheit, auf uns wartet ein neues Spiel.“ Nach einem unerwartet positiv verlaufenen Saisonstart mussten die Niederösterreicher zuletzt eine Heimniederlage gegen die WSG Tirol (0:1) wegstecken. Ibertsberger sah Gegner, die sich nun besser auf sein Team einstellen.

St. Pölten setzt auf Flexibilität

„Man beschäftigt sich intensiver mit uns. Darauf müssen wir eine Antwort parat haben. Wir haben uns Respekt erarbeitet, aber müssen schauen, dass wir die Punkte in den Spielen mitnehmen und mehr Konstanz hineinbringen“, merkte der Salzburger an. Er setzt auch auf taktische Flexibilität. So startete St. Pölten zuletzt in der Verteidigung mit einer Viererkette, stellte aber dann auf eine Dreierabwehr um. Bei der Austria rechnen sich die St. Pöltner etwas aus, eines ist laut Ibertsberger aber klar: „Wenn wir nicht an unser Leistungsniveau kommen, wird es gegen jeden Gegner schwer.“

Bundesliga, achte Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

WSG Tirol – Admira

Tivoli Stadion, SR Ebner

Mögliche Aufstellungen:

WSG: Oswald – Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg – Rieder, Petsos, Celic, Smith – Yeboah, Dedic

Admira: Leitner – Auer, Vorsager, Rath, Aiwu, Lukacevic – Kerschbaum, Tomic, Hjulmand – Breunig, Hoffer

Revanche für wertlose Relegation

In Wattens kommt es zur Neuauflage des Showdowns um den Ligaverbleib, nur will diesmal die WSG Tirol im Duell mit der Admira als lachender Gewinner vom Feld gehen. Das für sie glückliche torlose Remis am 4. Juli bescherte den Südstädtern den Klassenverbleib und sorgte für hängende Gesichter bei den Wattenern. Diese blieben dank Mattersburgs finanziellem Kollaps in der Liga – und wollen der Admira am Sonntag (14.30 Uhr) nun ihrerseits eine empfindliche Niederlage zufügen.

„Die Admira kommt natürlich angeschlagen als Tabellenletzter zu uns“, so WSG-Trainer Thomas Silberberger. Vier Punkte trennt sein derzeit auf Rang sieben liegendes Team vom Tabellenletzten. Davon täuschen wollen sich die vor der Länderspielpause überraschend in St. Pölten siegreichen Tiroler nicht lassen. „Es wird wieder ein richtig enges Spiel, so wie fast alle in der Liga“, sagte Silberberger. Bei einem Auswärtserfolg im Tivoli Stadion und entsprechenden Ergebnissen in den übrigen Spielen der Runde ist für die Admira der Sprung vom zwölften auf neunten Tabellenplatz möglich.

Die Niederösterreicher erwartete Wattens defensiv eingestellt. Man müsse aber „höllisch aufpassen“, den auf Konter lauernden Gästen nicht in die Falle zu tappen, merkte Silberberger an. Dass Wattens in der Qualifikationsgruppe gegen die Admira in beiden Spielen (3:0, 0:0) zu überzeugen vermochte, wurde notiert. „Ein Sieg wäre natürlich immens wichtig, weil wir dadurch Rückenwind für die noch ausstehenden Partien bis zur Winterpause bekommen würden“, so Silberberger. Er muss auf den gesperrten Zan Rogelj verzichten, sonst sind alle Akteure fit.

Bundesliga, achte Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Ried – Rapid

Josko Arena, SR Eisner

Mögliche Aufstellungen:

Ried: Sahin-Radlinger – Takougnadi, Reifeltshammer, Reiner, Lercher – Ziegl, Offenbacher – Paintsil, Nutz, Grüll – Sulley

Rapid: Gartler – Stojkovic, Hofmann, Barac – Schick, Ritzmaier, Grahovac, Demir, Ullmann – Fountas, Kara

Rapid kann Tabellenführung übernehmen

Zum Abschluss der achten Runde peilt Rapid am Abend in Ried den sechsten „Dreier“ der Saison an. Coach Dietmar Kühbauer gab sich zuversichtlich, warnte aber auch vor den Innviertlern, die zuletzt mit dem 2:0 über Hartberg ihre Misere beendeten: „Es wird ein hartes Stück Arbeit.“ Man habe aber vor der Länderspielpause „wirklich gute Leistungen gebracht“, sagte der 49-Jährige im Hinblick auf die Liga.

Kühbauer muss allerdings auf zwei Zentrumsspieler verzichten. Dejan Ljubicic zog sich gegen Salzburg einen Bänderriss im rechten Sprunggelenk zu, Dejan Petrovic ist erkrankt. Somit könnte der Coach auf eine Dreierkette zurückgreifen. Grün-Weiß fehlen zwei Punkte auf Leader Salzburg, der am Samstag gegen Sturm Graz überraschend mit 1:3 verlor – mit einem Sieg im Innviertel könnte Rapid Platz eins übernehmen.

Die „Wikinger“ wollen im ersten Ligaduell der beiden Teams seit 8. April 2017, damals siegte Ried zu Hause 3:0, an die Leistung vom jüngsten Erfolg über Hartberg anknüpfen. „Für das Selbstvertrauen war der Sieg gegen Hartberg extrem wichtig. Da müssen wir jetzt auch weitermachen“, forderte die derzeit „heißeste“ Ried-Aktie, U21-Teamspieler Marco Grüll. Trainer Gerald Baumgartner bezeichnete den ersten Sieg nach fünf Niederlagen als „Befreiungsschlag für uns alle“, schließlich war auch die Kritik an seiner Person zuletzt immer lauter geworden.