Ski alpin

Liensberger holt in Levi Podestplatz

Petra Vlhova hat am Samstag den ersten von zwei Damen-Slaloms im finnischen Levi bei der Fortsetzung des alpinen Skiweltcups nach dem Auftakt Ende Oktober in Sölden gewonnen. Die Slowakin siegte mit zweimal Laufbestzeit 0,18 Sekunden vor US-Star Mikaela Shiffrin, die bei ihrem Comeback zeigte, dass weiterhin mit ihr zu rechnen ist. So wie mit Katharina Liensberger, die als Dritte (+0,52 Sek.) ihren vierten Podestplatz im Weltcup holte.

Die 23-jährige Vorarlbergerin lag im zweiten Lauf nur 0,05 Sekunden hinter der Siegerin Vlhova und war auch schon im ersten Durchgang an den beiden Topläuferinnen Vlhova und Shiffrin dran. Liensberger zeigte in beiden Durchgängen nach verhaltenem Start vor allem im unteren Teil, dass sie in dieser Saison sicher auch wieder einmal um den Sieg mitfahren kann.

Der letzte Sieg einer ÖSV-Läuferin im Damen-Slalom liegt sechs Jahre oder 51 Rennen zurück. Am 30. November 2014 konnte Nicole Hosp den Torlauf in Aspen gewinnen. Die nächste Chance, diese Durststrecke zu beenden, bietet sich bereits am Sonntag, wenn in Levi ab 10.15 Uhr (live in ORF1 und im Livestream) der zweite Bewerb des Slalom-Doppels über die Flutlichtpiste geht.

Liensberger in Levi auf Podest

Katharina Liensberger ist im Slalom von Levi als Dritte auf das Podest gefahren. Sie muss sich nur Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin geschlagen geben.

„Wollte zeigen, dass ich mit Herz fahren kann“

„Ich wollte einfach zeigen, dass ich gut Ski fahren kann, und mit Herz fahren kann“, fasste Liensberger ihren Auftritt zusammen. „Im Flachstück habe ich schon im Training bemerkt, dass ich mit wenig Speed das Maximum herausholen muss. Ich hoffe, dass das morgen noch besser gelingen wird. Im Steilen habe ich einfach riskiert und die Schwünge durchgezogen. Das ist mir sehr gut gelungen. Man muss einfach riskieren und das Maximum herausholen.“

Junioren-Weltmeisterin gibt Talentprobe ab

Auch das ÖSV-Talent Magdalena Egger schlug sich in Levi gut. Die 19-jährige dreifache Junioren-Weltmeisterin in Abfahrt, Super-G und Kombination zeigte eine engagierte Fahrt und wurde schließlich 19. (+3,14). Sie war mit Startnummer 61 im ersten Lauf auf Platz 21 vorgestoßen.

„Der obere Teil ist mir gut gelungen, der steilere nicht so. Das muss besser werden. Ich war nicht nervös und hatte viel Sicherheit schon aus der Qualifikation mitgenommen“, analysierte die Vorarlbergerin im ORF-Interview ihren gelungenen Auftritt in ihrem erst dritten Weltcup-Rennen. Egger war auch für das zweite Rennen am Sonntag zuversichtlich: „Die Strecke ist in einem tollen Zustand, da kann ich morgen auch wieder voll ins Rennen gehen.“

Österreicherinnen vorne dabei

Chiara Mair ging als 16. des ersten Durchgangs in die Entscheidung und fuhr vorläufige Laufbestzeit. Diese Vorstellung brachte ihr am Ende den achten Platz (+2,04 Sek.) ein. Die 24-jährige Tirolerin freute sich über ihre Leistung: „Ich habe mir hier immer schwergetan, weil ich keine guten Erfahrungen mit Levi habe. Deshalb war der erste Lauf schon ein Erfolg für mich und erst recht der zweite.“

Auch Katharina Huber (10./+2,25 Sek.) konnte ihre Landsfrau zwar nicht von der Spitze verdrängen, holte sich aber einen Top-Ten-Platz. Vor Mair schob sich Katharina Truppe, die Mair um 0,27 Sekunden und einen Platz abfing und mit 1,77 Sekunden Rückstand auf die Siegerin Vlhova Siebente wurde. „Nachdem ich den ersten Durchgang verschlafen habe, war der zweite schon viel aktiver. Ich bin recht zufrieden mit dem Ergebnis“, so Truppe. „Morgen sollte es dann gleich funktionieren, dann schaut vielleicht noch etwas Besseres heraus. Ins Ziel hinein kann ich noch etwas herausholen.“

Nicht in den zweiten Durchgang geschafft haben es Bernadette Schild als 35. (+2,59) des ersten Laufes, Katharina Gallhuber sowie Franziska Gritsch, die beide ausschieden. Gritsch war dabei bis zu ihrem Einfädler gut unterwegs und hatte mit Nummer 18 auf dem Weg zu einem Spitzenplatz bei der zweiten Zwischenzeit nur 0,02 Sekunden Rückstand.

Vlhova noch nicht zufrieden

Trotz ihres Sieges sah auch Siegerin Petra Vlhova nach ihrem 15. Weltcup-Erfolg noch Verbesserungsmöglichkeiten: „Der zweite Lauf war ein bisschen schwieriger, ich hatte als letzte Läuferin Druck. Es war kein perfekter Lauf, ich hatte ein paar Fehler drinnen.“

Mikaela Shiffrin (USA), Petra Vlhova (SVK) und Katharina Liensberger (AUT)
GEPA/Harald Steiner
Siegerinnen mit Maske: Mikaela Shiffrin, Petra Vlhova und Katharina Liensberger durften sich selbst applaudieren

Für die zweitplatzierte Shiffrin war schon die Teilnahme nach 300 Tagen Weltcup-Pause der erste Sieg. Es war das erste Weltcup-Rennen seit Jänner, sie hatte nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters und dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie eine lange Pause eingelegt. „Es macht wieder Spaß. Ich hatte den großen Wunsch, wieder mit dabei sein zu können“, sagte die US-Amerikanerin.