Spieler des SK Sturm Graz jubeln
GEPA/Thomas Bachun
Bundesliga

Heimschlappe für Salzburg gegen Sturm

Der SK Puntigamer Sturm Graz hat Red Bull Salzburg die erste Saisonniederlage in der tipico-Bundesliga zugefügt. Die Steirer setzten sich am Samstag in Wals-Siezenheim klar mit 3:1 durch und verpassten dem Tabellenführer und Titelverteidiger vor dem Champions-League-Spiel bei Bayern München am Mittwoch einen herben Dämpfer.

Ivan Ljubic (48.) und Jakob Jantscher mit einem Doppelpack (53., 59.) sorgten innerhalb einer Viertelstunde nach Wiederbeginn für den überraschenden Auswärtssieg der Grazer. Der LASK rückte daher mit einem 1:1 in Hartberg in der Tabelle bis auf zwei Punkte an Salzburg heran. Der ebenfalls zwei Zähler zurückliegende Zweite Rapid kann am Sonntag mit einem Sieg in Ried die Spitze übernehmen.

Für Salzburg betrieb Mergim Berisha (86.) Ergebniskosmetik. Eine Serie von 18 ungeschlagenen Ligaspielen ging zu Ende. Die „Bullen“ kassierten die zweite Niederlage in den jüngsten 64 Ligaheimpartien. Zuletzt hatte man zu Hause im Februar 2:3 gegen den LASK verloren.

Sturm überrascht gegen Salzburg

Sturm Graz hat Tabellenführer Salzburg die erste Niederlage in dieser Saison zugefügt. Die Grazer feiern einen 3:1-Auswärtssieg.

Junge Salzburger überzeugen nicht

Salzburg-Trainer Jesse Marsch gönnte nach ihren Länderspieleinsätzen und auch angesichts des Bayern-Spiels mit Andreas Ulmer, Maximilian Wöber und Sekou Koita drei Stammkräften eine Pause. Die vierte Änderung gegenüber dem 1:1 bei Rapid vor der Länderspielpause betraf Zlatko Junuzovic, der wegen seines Muskelfasereinrisses pausierte, am Mittwoch allerdings einsatzfähig sein soll.

Mit dem 20-jährigen französischen Innenverteidiger Oumar Solet, Ligadebütant Nicolas Seiwald und Karim Adeyemi rückten drei Youngsters ins Team. Zudem verteidigte Rasmus Kristensen rechts hinten. Die neu zusammengestellte Truppe hatte zu Beginn Anlaufschwierigkeiten, auch weil Sturm den Gegner früh störte und aggressiv dagegenhielt.

Kevin Friesenbichler traf nur die Außenstange (5.). Ansonsten erarbeiten sich die Hausherren aber doch ein Chancenübergewicht, Noah Okafor (8., 16.), Andre Ramalho (21.) und Adeyemi (26.) ließen aber Möglichkeiten ungenützt. Das Gefährlichste war ein Weitschuss von Albert Vallci, bei dem die Stange rettete.

Starke Grazer drehen nach Pause auf

Mit einem furiosen Start nach der Pause belohnten sich die Grazer für einen mutigen Auftritt und zeigten sich als Meister der Effizienz. Solet störte Ljubic nicht, und der Mittelfeldspieler vollendete nach Kuen-Hereingabe mit einem Volleyschuss. Auch der zweite Treffer fiel aus einer Direktabnahme, diesmal war Jantscher nach Hereingabe des per Kopf von Friesenbichler bedienten Hierländer erfolgreich.

Jakob Jantscher (Sturm) und Enock Mwepu (RBS)
GEPA/Jasmin Walter
Jakob Jantscher (l.) erzielte gegen seinen ehemaligen Club zwei Tore

Sechs Minuten später setzte David Nemeth mit einem 70-Meter-Pass Sandro Ingolitsch ein, und dessen Zuspiel verwertete neuerlich Jantscher in der Mitte in bester Goalgetter-Manier. Nach der Hereinnahme von Ulmer, Koita und Wöber wurde Salzburg etwas gefährlicher, ein herrlicher Abschluss von Berisha ins Eck nach Koita-Vorarbeit blieb aber die einzige Ausbeute.

Sturm siegte erstmals seit 27. August 2017 (1:0) gegen Salzburg. In Salzburg war man zum ersten Mal seit 2. Oktober 2016 wieder einmal siegreich. Dank des dritten Saisonerfolgs schob man sich auf Platz vier.

Stimmen zum Spiel:

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Ich habe von Anfang an gesehen, dass wir nicht bereit waren zu kämpfen. Wir haben viele Bälle verloren, und dann bekommen wir Ärger. Für mich war es ganz klar. In der Halbzeit haben wir wieder über dieses Thema gesprochen, und in den ersten fünf Minuten haben wir wieder jedes Duell verloren. Es war eine unreife Leistung, wir waren nicht bereit für einen solch intensiven Gegner. Es war eine verdiente Niederlage. Der Gegner am Mittwoch ist ganz anders. Wir müssen von diesem Spiel und dieser Lektion lernen.“

Christian Ilzer (Sturm-Graz-Trainer): „Es ist eine Riesenfreude für uns, es ist ein wunderschöner Abend, den wir so schnell nicht vergessen. Solche Erlebnisse sind extrem wertvoll. Wir haben uns das über 90 Minuten verdient, da zu gewinnen. Wir waren von Anfang an mutig, aggressiv im Anlaufen und haben Salzburg so sehr schwer ins Spiel kommen lassen. Wir haben überragend diese offenen Räume genützt. Dass wir schwer Gegentore bekommen, haben wir schon bewiesen in dieser Meisterschaft.“

Tipico-Bundesliga, achte Runde

Samstag:

Salzburg – Sturm 1:3 (0:0)

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, keine Zuschauer, SR Spurny

Torfolge:
0:1 (48.) Ljubic
0:2 (53.) Jantscher
0:3 (59.) Jantscher
1:3 (86.) Berisha

Salzburg: Stankovic – Kristensen, Ramalho (61./Wöber), Solet, Vallci (56./Ulmer) – Seiwald, E. Mwepu (72./Susic) – Szoboszlai, Berisha, Okafor (56./Koita) – Adeyemi (56./Camara)

Sturm: Siebenhandl – Ingolitsch, Nemeth, Wüthrich, Dante – Hierländer, Ljubic (92./F. Mwepu), Gorenc-Stankovic (72./Jäger), Kuen (92./Gazibegovic) – Friesenbichler (72./Balaj), Jantscher (84./P. Huspek)

Gelbe Karten: Camara bzw. Gorenc-Stankovic, Ljubic, Hierländer

Die Besten: Berisha bzw. Jantscher, Gorenc-Stankovic, Ljubic