Für den Portugiesen Oliveira war es zum Saisonabschluss der insgesamt zweite Sieg in seinem zweiten MotoGP-Jahr. Der 25-Jährige aus dem Kundenteam Tech 3 hatte 23. August beim Grand Prix der Steiermark in Spielberg sein erstes Rennen in der Königsklasse gewonnen. Damals hatte KTM, das jetzt insgesamt bei drei MotoGP-Siegen hält, seinen ersten Heimerfolg als Hersteller gefeiert.
Joan Mir, der bereits vor dem Rennen als MotoGP-Weltmeister festgestanden war, musste sein Bike wegen eines technischen Defekts in der 15. Runde in der Box abstellen. Der spanische Suzuki-Pilot hatte Probleme mit der Traktionskontrolle. Bereits das Qualifying am Samstag war nicht nach Wunsch für Mir gelaufen. Nach dem Out in Q1 startete er in Portimao nur vom 20. Startplatz.
MotoGP: KTM-Sieg bei Saisonfinale
Beim Saisonfinale der MotoGP-WM in Portugal hat Miguel Oliveira für den dritten KTM-Triumph in der Königsklasse des Motorradsports gesorgt. Wie schon im Qualifying war der Lokalmatador auch im Rennen unschlagbar und konnte einen überlegenen Heimsieg einfahren.
„Man träumt von solchen Rennen. Dass ich diesen Sieg geschafft habe, ist unglaublich“, jubelte der frühere Moto3- und Moto2-Vizeweltmeister Oliveira. Die Saison schloss er als Gesamtneunter ab. „Ich bin allen Fans dankbar, die nicht hier sein konnten, es war ein sehr emotionaler Tag. Ich bin dankbar, die Saison auf einem Hoch zu beenden“, sagte Oliveira, dessen Familie Zeuge des Erfolgs wurde.
KTM schloss die vierte Saison in der Königsklasse an der vierten Stelle der Konstrukteurswertung ab, nur vier Punkte hinter dem Zweiten (Yamaha). Brad Binder, der Premierensieger für KTM in Brünn, war im letzten Rennen ausgeschieden. Ducati war klar die Nummer eins.
„Motiviert in die Winterpause“
KTM-Rennsportchef Pit Beirer hatte einmal mehr Grund zur Freude. „Es ist unfassbar, was da passiert, das war ein grandioser Sieg“, sagte der Deutsche. „Miguel bleibt bei uns, wir suchen ja einen Team-Captain, er hat sich stark dafür empfohlen. So können wir motiviert in die Winterpause gehen.“ Beirer hob hervor, dass die drei Siege auf Strecken mit unterschiedlichen Anforderungen gelungen waren.
Es war ohne den sechsfachen MotoGP-Champion Marc Marquez, der früh verletzt ausgefallen war, eine besondere Saison. So gab es in den 14 Rennen erstmals neun verschiedene Sieger. Acht Erfolge, auch die zwei von Oliveira und die drei von Fabio Quartararo, gingen auf das Konto von Privatfahrern. Zu diesem Kreis wird 2021 mit 42 Jahren auch Valentino Rossi gehören. Der „Dottore“ wurde am Sonntag Zwölfter.
Bastianini mit Rang fünf zum Moto2-Titel
Der Australier Remy Gardner feierte im letzten Saisonrennen seinen ersten Grand-Prix-Sieg in der Moto2-Klasse. Der Italiener Enea Bastianini sicherte mit einem fünften Platz den WM-Titel ab.
Seine Herausforderer fuhren zwar aufs Podium, konnten den Rückstand auf Bastianini aber nicht aufholen. Der Italiener Luca Marini wurde Zweiter und holte damit den Vizetitel. Der Engländer Sam Lowes kam auf Position drei ins Ziel und beendete das Jahr als WM-Dritter.
Arenas reicht Rang zwölf zum Moto3-Titel
KTM-Pilot Albert Arenas holte den WM-Titel in der Moto3-Klasse. Dem Spanier reichte beim letzten WM-Lauf Rang zwölf, um sich mit vier Punkten Vorsprung vor den beiden Honda-Piloten Tony Arbolino (Tagesvierter) aus Italien und Ai Ogura (Achter) aus Japan durchzusetzen.
Den Sieg im letzten Saisonrennen holte sich der Spanier Raul Fernandez. Der KTM-Pilot verwies den Italiener Dennis Foggia (Honda/+5,810) und den Spanier Jeremy Alcoba (Honda/+5,866) auf die Plätze zwei und drei. Maximilian Kofler kam auf seiner KTM mit 35,092 Sekunden Rückstand als 25. ins Ziel.
Damit endete die erste volle WM-Saison für den Oberösterreicher ohne Punkt. „Es war kein leichtes Jahr im Zeichen des Coronavirus. Das Rennen in Portimao auf einer für mich völlig neuen Strecke war noch eine richtige Challenge zum Jahresende. Jetzt freue ich mich nach sieben Wochen durchgehend unterwegs auf Zuhause“, erklärte Kofler.