Johannes Lamparter (AUT)
GEPA/Christian Walgram
Nordische Kombi

Lamparter schrammt an Sensation vorbei

ÖSV-Youngster Johannes Lamparter hat am Freitag beim Weltcup-Auftakt der Nordischen Kombinierer in Ruka in Finnland seinen ersten Podestplatz geschafft. Der 19-jährige Tiroler, der nach dem Springen geführt hatte, musste sich nur dem norwegischen Weltcup-Titelverteidiger Jarl Magnus Riiber hauchdünn geschlagen geben.

Lamparter, Junioren-Weltmeister 2019 und Junioren-WM-Zweiter 2020, durfte nach einem tollen 147,5-Meter-Sprung auf der Großschanze als Erster in den 5-km-Langlauf starten und schrammte schließlich nur um eine Sekunde am Sensationssieg vorbei. Riiber, der Seriensieger der Vorsaison, setzte sich erst im Zielsprint durch.

Erfreulich war aus österreichischer Sicht auch der siebente Rang von Mario Seidl bei seinem Comeback nach einjähriger Verletzungspause. Lukas Greiderer verpasste als Elfter nur knapp die Top Ten, Weltcup-Punkte eroberten aus dem ÖSV-Team außerdem noch Franz-Josef Rehrl (13.), Thomas Jöbstl (18.) und Philipp Orter (26.).

Lamparter schrammt an Sensation vorbei

Johannes Lamparter hat am Freitag beim Weltcup-Auftakt der Nordischen Kombinierer in Ruka in Finnland seinen ersten Podestplatz geschafft. Der 19-jährige Tiroler musste sich nur dem norwegischen Weltcup-Titelverteidiger Jarl Magnus Riiber hauchdünn geschlagen geben.

Riiber musste hart kämpfen

Das schönste Kompliment erhielt Lamparter wohl von Riiber, der nach dem Springen auf Rang vier lag. „Es war so hart, das Loch zu ihm zu schließen, er hat so viel Tempo gemacht. Er hatte mehr Kraft, als ich gedacht habe. Das war vielleicht der härteste Kampf um einen Sieg. Es ist schön, so zu starten“, sagte der 23-jährige Norweger.

Lamparter war natürlich glücklich über seinen ersten Podestplatz, ausgerechnet beim ersten Antreten in Ruka. „Das habe ich nicht erwartet. Es war ein megagenialer Tag. Ich habe einen sehr guten Sprung absolvieren können, und das Rennen war auch sehr gut. Ich bin megahappy.“ Er habe gewusst, dass er in guter Form sei und sich auch gut an die schwierig zu springende Schanze in Ruka gewöhnt.

Johannes Lamparter (AUT)
GEPA/Harald Steiner
Als bester Springer des gesamten Feldes durfte Lamparter als Erster in die Loipe

In zwei weiteren Einzel-Bewerben am Samstag (11.15/16.00 Uhr) und Sonntag (9.30/14.55 Uhr) geht es in der Loipe über 10 km – also die doppelte Distanz. Seine Vorschau: „Ich muss das jetzt alles Revue passieren lassen und lasse es auf mich zukommen. Das Selbstvertrauen ist natürlich sehr groß. Ich habe mit Riiber fast bis zum Schluss mithalten können. Irgendwann werden wir auch ihn schlagen.“

Mario Stecher, Sportlicher Leiter für Skispringen und Kombination im ÖSV, hatte schon in seiner Saisonvorschau große Hoffnungen in Lamparter gesetzt. „Er hat im Training enorm aufgezeigt“, sagte der Ex-Weltklasse-Kombinierer. Der sechsfache Junioren-WM-Medaillengewinner hatte sich übrigens zunächst im Gewichtheben versucht und war dort mehrfacher Vizestaatsmeister.

Seidl gibt gelungenes Comeback

Auch mannschaftlich schlug sich das ÖSV-Team mit einem Quartett in den Top 15 sehr gut. Besonders stark war der siebente Platz von Seidl, der sich im September 2019 einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen und die gesamte vorige Saison verpasst hatte. „Unglaublich schön. Ich habe lange auf den Moment hingearbeitet, dass ich wieder einsteigen kann. Dass es gleich so gut funktioniert, darüber bin ich voll happy und dankbar. Viele Leute haben mitgeholfen, dass ich den Sprung zurück schaffe“, sagte der 27-jährige Salzburger.

ÖSV-Trainer Christoph Eugen blickte ebenfalls erfreut auf das Resultat: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftakt. Johannes hat seine Trainingsleistungen, die wir schon im Herbst auf der Schanze gesehen haben, total bestätigt. Er ist dann richtig beherzt gelaufen, am Schluss war es gegen Riiber extrem knapp. Mario war jetzt eineinhalb Jahre weg von der Wettkampfbühne. Er kann mit seinem Comeback sehr zufrieden sein, er ist fast wieder der Alte. Klar, dass er läuferisch noch etwas braucht, die Richtung stimmt aber auf jeden Fall.“

Nordische Kombination in Ruka

Freitag-Bewerb (1 Sprung und 5 km Langlauf):
1. Jarl Magnus Riiber NOR 12:24,4 4/2*
2. Johannes Lamparter AUT + 1,0 1/21
3. Jens Luraas Oftebro NOR 17,3 7/4
4. Manuel Faißt GER 26,0 5/11
5. Kristjan Ilves EST 29,8 2/38
6. Akito Watabe JPN 42,3 8/16
7. Mario Seidl AUT 47,3 6/22
8. Ryota Yamamoto JPN 55,0 3/44
9. Fabian Rießle GER 1:11,4 10/20
10. Jörgen Graabak NOR 1:24,1 15/3
11. Lukas Greiderer AUT 1:25,4 14/9
13. Franz-Josef Rehrl AUT 1:37,6 12/29
18. Thomas Jöbstl AUT 2:07,1 22/8
26. Philipp Orter AUT 2:47,4 28/27
31. Martin Fritz AUT 3:03,3 29/26
43. Lukas Klapfer AUT 4:41,1 43/35
* Platzierung im Springen/Langlauf