Um die drei Punkte musste Sturm hart kämpfen, denn die Tiroler erwiesen sich über eine Stunde lang als ebenbürtiger Gegner. Schon in der ersten Hälfte gab es Chancen auf beiden Seiten. WSG-Goalie Ferdinand Oswald war bei einem Kopfball von Kevin Friesenbichler (9.) ebenso zur Stelle wie bei einem Freistoß von Andreas Kuen (11.) und einem Schuss von Ivan Ljubic (12.). In der 21. Minute wäre Oswald geschlagen gewesen, doch der Versuch von Ljubic verfehlte haarscharf das Ziel.
Auf der Gegenseite scheiterte Florian Rieder nach Ferslervorlage von Thanos Petsos an Sturm-Keeper Jörg Siebenhandl (3.), bei einem Kopfball von Kelvin Yeboah nach einer Siebenhandl-Unsicherheit rettete Jon Gorenc-Stankovic vor der Linie (38.). Auch beim darauffolgenden Corner war der Grazer Schlussmann indisponiert, David Gugganig köpfelte aber daneben. Dafür war Siebenhandl bei einer guten Gelegenheit von Nikolai Baden Frederiksen aus spitzem Winkel zur Stelle (44.).
WSG Tirol unterliegt Graz knapp
WSG Tirol kommt mit zwei Siegen in Serie nach Graz. Doch Sturm Graz gewinnt zu Hause mit 1:0.
Sturm tut sich lange schwer
Die zweite Hälfte stand dann zunächst im Zeichen der Gäste. Die WSG ließ auf dem schwer ramponierten Rasen Ball und Gegner laufen und kam in der 63. Minute zur nächsten vielversprechenden Chance, als der kurz zuvor eingewechselte Zlatko Dedic freistehend in Siebenhandl seinen Meister fand.
Bundesliga, neunte Runde
Die Hausherren, die in der Liga zum vierten Mal in Folge mit derselben Startformation antraten, waren in dieser Phase im Vergleich zum 3:1 vor einer Woche in Salzburg nicht wiederzuerkennen. In der Defensive gab es den einen oder anderen Wackler, im Spiel nach vorne fehlten die Ideen. Das änderte sich erst mit dem Comeback von Otar Kiteishvili in der 60. Minute nach über einem Monat Verletzungspause.
Erlösung durch „Joker“ Balaj
Der Georgier prüfte Oswald in der 74. Minute und leitete zwei Minuten später das Goldtor ein. In der ersten gelungenen Sturm-Aktion nach dem Seitenwechsel lief der Ball über mehrere Stationen, und Jakob Jantscher bediente „Joker“ Balaj, der nur noch einschieben musste.
Mit der Führung im Rücken diktierten die Grazer das Spiel. Kiteishvili verzog knapp (78.), Oswald lenkte einen Balaj-Schuss mit den Finderspitzen über die Toroutlinie (85.). Doch auch die WSG hatte noch eine Topchance – Dedic kam im Strafraum frei zum Ball, aber wieder war Siebenhandl auf dem Posten (88.).
So blieb es dabei, dass die Tiroler nach zuletzt zwei Siegen in Folge ohne Gegentor wieder eine Niederlage kassierten. Sturm hingegen musste sich in den bisherigen elf Saisonpartien nur einmal geschlagen geben.
Stimmen zum Spiel:
Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Ich bin sehr zufrieden, wir haben eine schöne, erfolgreiche Woche abgeschlossen. Es war ein enges, ausgeglichenes Spiel. In der zweiten Hälfte waren wir zu passiv und zu wenig präsent. Durch die Einwechselspieler ist neue Energie gekommen. Unser Teamgeist hat es geschafft, etwas zu bewegen und das Spiel zu drehen. Die Mannschaft macht bei der Arbeit gegen den Ball viel richtig, hat aber auch gute Möglichkeiten liegen gelassen.“
Thomas Silberberger (Tirol-Trainer): „Schade, wir hätten uns heute mehr verdient gehabt. Ich lege seit Wochen die gleiche Schallplatte auf: Wir scheitern ein ums andere Mal an unserer Chancenverwertung. Chancen waren wieder genug da, aber wir machen sie einfach nicht. Wir spielen einen vernünftigen Fußball, sind gut dabei und glauben an uns. Aber im Gegensatz zu uns genügt Sturm Graz eine mittelmäßige Leistung, um als Sieger vom Platz zu gehen. Dieser Schritt im Lernprozess fehlt uns noch.“
Tipico-Bundesliga, neunte Runde
Samstag:
Sturm Graz – WSG Tirol 1:0 (1:0)
Graz, Merkur Arena, SR Muckenhammer
Tor: 1:0 (76.) Balaj
Sturm: Siebenhandl – Ingolitsch (68./Gazibegovic), Nemeth, Wüthrich, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Ljubic, Kuen (60./Kiteishvili) – Friesenbichler (68./Balaj), Jantscher (89./Huspek)
WSG Tirol: Oswald – Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg – Rogelj (82./Pranter), Petsos, Celic (82./Naschberger), Rieder (82./Anselm) – Baden Frederiksen (60./Dedic) – Yeboah
Gelbe Karten: Ingolitsch, Balaj bzw. Schnegg, Celic, Behounek
Die Besten: Gorenc-Stankovic, Ljubic, Kiteishvili bzw. Celic, Rogelj