Torjubel von Dominik Szoboszlai und Karim Adeyemi
APA/EXPA/THOMAS HAUMER
Bundesliga

Salzburger Torgala gegen St. Pölten

Red Bull Salzburg ist zurück in der Erfolgsspur. Nach vier sieglosen Pflichtspielen in Folge feierte der Tabellenführer der tipico-Bundesliga am Samstag zum Auftakt der neunten Runde bei spusu St. Pölten einen 8:2-Kantersieg und baute den Vorsprung auf den LASK und Rapid zumindest für einen Tag auf fünf Punkte aus. Die „Bullen“ schossen sich auch warm für den Auswärtsauftritt bei Lok Moskau am Dienstag in der Champions League, bei dem im fünften Match der erste Sieg angepeilt wird.

Der Serienmeister machte nach dem jüngsten 1:3 bei Bayern München in der Königsklasse mit einem Startfurioso in der NV Arena schon in den ersten 25 Minuten alles klar, da stand es nach einem Treffer von Mergim Berisha (7.), zwei verwandelten Elfmetern von Dominik Szoboszlai (13., 25.) und einem Tor von Karim Adeyemi (22.) bereits 0:4.

Nach dem Seitenwechsel machte der Ungar Szoboszlai (52.) seinen Triplepack perfekt, und „Joker“ Sekou Koita (70., 86., 89.) gelang noch ein lupenreiner Hattrick. Der Mali-Teamstürmer beschenkte sich damit reichlich anlässlich seines 21. Geburtstags und hält nun bereits bei zehn Saisontoren. Einzige Ausbeute der seit drei Partien sieglosen St. Pöltner waren Tore von Dor Hugi (33.) und Alexander Schmidt (60.).

Kantersieg für Salzburg

Wenn St. Pölten Meister Salzburg zu Gast hat, spricht eigentlich nichts für die Heimmannschaft. Denn seit ihrem Aufstieg im Jahr 2016 konnten die Niederösterreicher keines der 14 Ligaspiele gegen Salzburg gewinnen. Auch am Samstag hatten der SKN St. Pölten keine Chance.

Salzburg von Beginn am Drücker

Die Salzburger schafften dank Berisha einen Start nach Maß, der deutsche U21-Teamspieler traf aus 15 Metern nach Hereingabe von Luka Susic. In der elften Minute verhinderte Christoph Riegler einen Berisha-Doppelpack, beim Nachschuss von Szoboszlai wehrte Mittelfeldspieler Robert Ljubicic im Stile eines Tormanns mit einer Parade für seinen geschlagenen Goalie ab. Von Referee Manuel Schüttengruber wurde ihm dafür nur die Gelbe Karte gezeigt. Szoboszlai holte seinen Treffer nach, verwertete den Elfmeter souverän.

Beim 0:3 wurde Adeyemi mit einem weiten Ball über die Abwehr von Zlatko Junuzovic bedient, nahm sich das Leder herunter und überhob Riegler gefühlvoll. Keine drei Minuten später zappelte der Ball bei einem neuerlichen Szoboszlai-Elfmeter wieder im Netz und wieder in derselben Ecke. Ljubicic hatte Adeyemi zuvor gefoult und neuerlich Glück, nicht ausgeschlossen worden zu sein. St. Pölten war bedient, schaltete aber einmal richtig gut um. Nach schönem Diagonalpass von Kofi Schulz erzielte der Israeli Hugi seinen sechsten Saisontreffer.

Salzburg stürmt zu höchstem Saisonsieg

Gleich nach Wiederbeginn war der alte Dreitorevorsprung der Gäste aber wieder hergestellt – dank tatkräftiger Mithilfe der Gastgeber. Ein missglückter Blauensteiner-Rückpass wurde zur Idealvorlage für Adeyemi, der aufs Tor zulief und uneigennützig auf Szoboszlai querspielte. Der Ungar hatte keine Mühe, ins leere Tor zu vollenden.

In Minute 60 durfte sich mit Schmidt immerhin ein Ex-Salzburger noch über einen Teilerfolg freuen, er verkürzte nach Schulz-Hereingabe aus kürzester Distanz auf 2:5. Danach wurde es für die Heimischen aber noch richtig bitter – dank „Joker“ Koita.

George Davies (St.Poelten) und Sekou Koita (RBS)
GEPA/Walter Luger
Sekou Koita hatte mit den Verteidigern von St. Pölten seinen Spaß

Der 21-Jährige narrte die Abwehr der Niederösterreicher und schloss die Aktion auch noch sehenswert mit dem Außenrist ab. Bei seinem zweiten Streich war er nach Adeyemi-Kopfballvorarbeit erfolgreich, ehe er schließlich auch noch mit links seinen lupenreinen Hattrick fixierte. Nach dem 1:1 bei Rapid und dem 1:3 gegen Sturm Graz siegte man wieder in der Liga. Und dabei schaffte man gleich den höchsten Saisonsieg.

Stimmen zum Spiel:

Robert Ibertsberger (St.-Pölten-Trainer): „Was soll man bei einem 2:8 sagen? Wenn man solche Fehler in der Defensive macht, verliert man in der Liga nicht nur gegen Salzburg – und gegen Salzburg dann halt so hoch. Wenn du gegen Salzburg die nötige Zweikampfhärte nicht an den Tag legst, kommt es schlimm. ln der Offensive habe ich teilweise auch gute Sachen gesehen. Für uns ist es jetzt wichtig, das Spiel so schnell wie möglich abzuhaken, weil sich zu viel mit dem Spiel zu befassen ist zu viel negative Energie.“

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Meine Mannschaft war so motiviert wie noch nie vor einem Meisterschaftsspiel, sie wollte sich unbedingt rehabilitieren für die letzten Leistungen in der Liga. Die Spieler haben jene Topleistungen abgerufen, die geplant und gefordert waren. Vor allem in der Offensive haben sie alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Das war genau das, was wir jetzt gebraucht haben.“

Tipico-Bundesliga, neunte Runde

Samstag:

St. Pölten – Salzburg 2:8 (1:4)

St. Pölten, NV Arena, SR Schüttengruber

Torfolge:
0:1 Berisha (7.)
0:2 Szoboszlai (13./Elfmeter)
0:3 Adeyemi (22.)
0:4 Szoboszlai (25./Elfmeter)
1:4 (33.) Hugi
1:5 (52.) Szoboszlai
2:5 (60.) Schmidt
2:6 (70.) Koita
2:7 (86.) Koita
2:8 (89.) Koita

St. Pölten: Riegler – Blauensteiner, Muhamedbegovic, Maranda, Schulz – Schütz (85./Halper), Pokorny, R. Ljubicic – Meister (39./Steinwender), Schmidt, Hugi (60./Davies)

Salzburg: Stankovic – Vallci, Onguene, Wöber (68./Solet), Ulmer (58./Kristensen) – Sucic, Junuzovic (58./E. Mwepu), Ashimeru, Szoboszlai (75./Camara) – Berisha (58./Koita), Adeyemi

Gelbe Karten: Ljubicic, Muhamedbegovic, Schmidt, Schütz bzw. Keine

Die Besten: Keine bzw. Adeyemi, Szoboszlai, Berisha, Junuzovic, Koita