Schanze und Zielbereich in Oberstdorf
GEPA/Harald Steiner
Skispringen

Vierschanzentournee drohen leere Kulissen

Die Vierschanzentournee der Skispringer ist seit ihrem Bestehen ein echter Zuschauermagnet. Bei ihrer 69. Auflage drohen der Traditionsveranstaltung allerdings erstmals in der Geschichte leere Kulissen. Am Montag gab das Organisationskomitee des Auftaktbewerbs am 29. Dezember in Oberstdorf bekannt, nach den jüngsten Lockdown-Verschärfungen in Bayern die Planung mit Zuschauern nicht mehr halten zu können.

Oberstdorf folgte damit dem Beispiel von Garmisch-Partenkirchen. Dort hatten die Veranstalter schon Ende Oktober erklärt, aufgrund der Hygienevorschriften sei es wegen der baulichen Vorgaben im Olympia-Skistadion nicht möglich, das Neujahrsspringen mit Zuschauern durchzuführen. „Es tut uns in der Seele weh, aber wir müssen jetzt die Reißleine ziehen und schweren Herzens auf Zuschauer verzichten“, erklärte Peter Kruijer, der Vorsitzende des Skiclubs Oberstdorf, in einer Aussendung am Montag.

Ob auch die Bewerbe in Innsbruck (3. Jänner) und Bischofshofen (6. Jänner) ohne Fans über die Bühne gehen, ist noch offen. Der ÖSV wartet die Entwicklung ab und hat für 15. Dezember eine Entscheidung angekündigt. Allerdings ist auf dem Innsbrucker Bergisel und in Bischofshofen die Situation ähnlich wie auf der Schattenbergschanze in Oberstdorf und der großen Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen, in den Skisprungstadien stehen kaum Sitzplätze zur Verfügung. Laut der jüngsten Verordnung sind in Österreich aber auch bei Freiluftveranstaltungen keine Zuschauer zugelassen.

Zuschauer bei der Vierschanzentournee in Bischofshofen
GEPA/Thomas Bachun
Solche Bilder wird die Vierschanzentournee dieses Mal nicht liefern

Keine Planungssicherheit

In Oberstdorf hatte man mit je 2.500 Fans für den Bewerb und die Qualifikation geplant. Der Verzicht auf Zuschauer schmerze umso mehr, „da wir in den vergangenen Monaten gemeinsam mit dem Deutschen Skiverband und den lokalen Gesundheitsbehörden ein tragfähiges Coronavirus-Konzept erarbeitet hatten und bis zuletzt zuversichtlich waren“, erklärte Kruijer.

In Bayern gilt wegen der Coronavirus-Pandemie bis mindestens 20. Dezember ein generelles Zuschauerverbot für Profisportveranstaltungen. „Wir müssen einfach davon ausgehen, dass diese Einschränkungen auch nach Weihnachten noch Bestand haben werden. Daher fehlt uns komplett die Planungssicherheit und damit die Grundlage für eine Veranstaltung mit Zuschauern“, betonte Florian Stern, der Generalsekretär des Auftaktspringens. Die 2.500 Karten für den 29. Dezember waren innerhalb einer Stunde verkauft worden.