Jubelnde WAC Spieler
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Europa League

Traumtor bringt WAC Aufstieg nahe

Der RZ Pellets WAC hat am Donnerstag mit seinem zweiten Sieg in der Gruppenphase die Tür zur K.-o.-Runde der UEFA Europa League weit aufgestoßen. Die Wolfsberger setzten sich am fünften Spieltag bei ZSKA Moskau mit 1:0 (1:0) durch. Dario Vizinger sicherte den Kärntnern mit einem Traumtor ein Finale um den Aufstieg gegen Feyenoord Rotterdam in einer Woche.

Dem Kroaten gelang in der trotz der Coronavirus-Pandemie mit 7.500 Zuschauern besetzten ZSKA Arena mit einem sehenswerten Weitschuss, der via Querlatte im Tor einschlug, in der 22. Minute der einzige und entscheidende Treffer der Partie. Eliel Peretz hatte bei teils heftigem Schneetreiben in der russischen Haupstadt zudem für die Gäste die Stange getroffen. Für die Wolfsberger war es nach dem 4:1 bei Feyenoord nicht nur der zweite Sieg im Bewerb, sondern auch die zweite Überraschung in der Fremde.

Mit dem zweiten Sieg bei einem Remis, dem 1:1 zum Auftakt daheim gegen ZSKA, erhöhte der WAC sein Punktekonto auf insgesamt sieben Zähler. Weil Feyenoord bei Dinamo Zagreb gleichzeitig mit 0:2 verlor, genügt den Kärntnern am Donnerstag in Klagenfurt im direkten Duell mit den Niederländern ein Remis, um es erstmals in die K.-o.-Runde eines Europacup-Bewerbes zu schaffen.

WAC siegt dank Traumtor

Die Wolfsberger konnten sich am Donnerstag im Schneegestöber bei ZSKA Moskau mit 1:0 durchsetzen und sind damit auf Aufstiegskurs.

Zwei Entscheidungen sind in Gruppe K jedenfalls schon vor dem sechsten und letzten Spieltag gefallen: Dinamo Zagreb, das mit dem dritten Sieg bei zwei Unentschieden weiterhin unbesiegt ist, steht vorzeitig als Gruppensieger und Aufsteiger fest. ZSKA Moskau ist hingegen nach der Niederlage gegen den WAC bereits aus dem Rennen.

Vizingers Weitschuss sitzt

Dabei machte ZSKA bei frischen vier Grad unter null zunächst das Spiel und hatte auch die erste Großchance im Spiel: Nach Flanke von Konstantin Maradischwili kam Mittelstürmer Fedor Tschalow zum Hechtkopfball, der knapp an der Stange vorbeizischte (11.). Auffälligster Akteur der Gastgeber war aber der kroatische Spielmacher Nikola Vlasic, der jüngere Bruder der ehemaligen Welt- und Europameisterin im Hochsprung Blanka Vlasic. Nach einem Solo des 23-Jährigen fiel aber der Abschluss von Ivan Obljakow zu schwach aus (14.).

Ein schwacher Abschluss war auch das Ergebnis auf der Gegenseite, als Peretz den ersten Torschuss für die Gäste aus dem Kärntner Lavanttal abgab (20.). Nur zwei Minuten später hieß es dann 0:1: Vizinger wurde nicht bedrängt und hielt deshalb aus 25 Metern voll drauf. Der perfekte Schuss des 22-jährigen Kroaten landete via Lattenunterkante im Netz, Russlands Tormannroutinier Igor Akinfejew war trotz Flugeinlage machtlos.

Der  kroatische WAC Spieler Dario Vizinger.
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Vizingers (M.) platzierter Schuss öffnete die Tür zum Sechzehntelfinale für den WAC weit auf

In der 27. Minute hatte der WAC die erste Möglichkeit auf den zweiten Treffer: Nach Pass von Kapitän Michael Liendl konnte ZSKA-Innenverteidiger Hördur Magnusson einen Abschluss von Vizinger im Strafraum gerade noch an der Stange vorbei in den Corner abfälschen. Und in der 40. Minute rettete nach einem schönen Konter beim Schuss aus 20 Metern die Stange für den geschlagenen Akinfejew. Der WAC war nun richtig drin in der Partie.

Kofler hält Sieg fest

Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hatte Novak noch eine Chance nach einem Corner und Faustabwehr des ZSKA-Goalies, jagte den Ball aber in die Wolken (45.). Auf der Gegenseite ließen die Gäste wenig zu. Lediglich ein Schuss von Linksverteidiger Giorgi Schennikow (36.), der knapp drüber ging, und eine Chance von Tschalow im Strafraum (42.), dessen Abschluss aber direkt auf Tormann Alexander Kofler ausfiel, sorgten vor dem Wechsel noch für Gefahr.

Gleich nach Wiederbeginn, als das Schneetreiben immer stärker wurde, entschärfte Akinfejew mit einer Glanzparade einen Peretz-Schuss, der wohl perfekt gepasst hätte (46.). ZSKA fand dagegen weiter kaum ein Rezept gegen die diszipliniert spielenden Wolfsberger, die sich nun ganz auf Konter verlagerten. Einzig „Joker“ Kristijan Bistrovic war mit seinen Weitschüssen gefährlich, doch Alexander Kofler im WAC-Tor war beide Mal auf dem Posten (74. und 78.) und hielt den zweiten WAC-Sieg im Bewerb fest.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): „Wir haben gewusst, dass wir ZSKA von Anfang an bestmöglich unter Druck setzen müssen. Denn wenn man ihnen Zeit und Raum lässt, dann wird es schwierig. Das ist uns sehr gut gelungen, vor allem in den ersten zehn Minuten sind wir perfekt in das Spiel gekommen. Wir haben in der ersten Hälfte generell eher nur Halbchancen des Gegners zugelassen und hätten sogar noch höher in Führung gehen können.“

„In der zweiten Halbzeit sind wir gleich wieder mit einer guten Chance ins Spiel gestartet von Eli Peretz, die Akinfejew sehr gut gehalten hat. Und dann haben wir wirklich fast gar nichts mehr zugelassen. Dementsprechend war das für uns natürlich ein Riesenerfolg und eine ganz große Topleistung.“

Viktor Gontscharenko (ZSKA-Trainer): „Wir haben nun schon im dritten Spiel in Folge kein Tor geschossen, das ist katastrophal. Wir machen bis zum Strafraum alles richtig, agieren dann aber viel zu ideenlos. Dabei haben wir genau das in der Vorbereitung angesprochen.“

UEFA Europa-League, fünfte Runde Gruppe K

Donnerstag:

ZSKA Moskau – WAC 0:1 (0:1)

ZSKA Arena, 7.500, SR Dabanovic (MNE)

Tor:
0:1 Vizinger (22.)

ZSKA: Akinfejew – Maradischwili, Diwejew, Magnusson, Schennikow (63./Tiknizjan) – Obljakow (76./Sigurdsson), Achmetow (64./Bistrovic) – Kutschajew (46./Ejuke), Vlasic, Zainutdinov – Tschalow (46./Gaich)

WAC: Kofler – Novak, Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Leitgeb – Taferner (61./Stratznig), Liendl (81./Wernitznig), Sprangler (82./Rnic) – Vizinger (70./Joveljic), Peretz

Gelbe Karten: Keine bzw. Baumgartner, Peretz, Kofler

Die Besten: Vlasic, Bistrovic bzw. Liendl, Leitgeb, Peretz, Lochoshvili