Schneeräumung in St. Moritz
GEPA/Thomas Bachun
Ski alpin

Auch zweiter Super-G in St. Moritz abgesagt

Die alpinen Ski-Damen müssen weiter auf ihr erstes Speed-Rennen warten. Nachdem der für Samstag geplante erste Super-G in St. Moritz in der Früh wegen der großen Neuschneemengen und des starken Windes abgesagt werden musste, strich die FIS am Abend dann auch das für Sonntag geplante zweite Rennen.

„Die Komplettabsage ist natürlich sehr bitter. St. Moritz ist ein Ort, wo ich sehr gerne fahre“, sagte Nicole Schmidhofer. „Alle haben sich schon so gefreut, dass es endlich los geht. Wir haben die Riesen- und Slalomfahrer schon gesehen, endlich wären wir dran gewesen“, bedauerte die Österreicherin.

In St. Moritz sollte der coronavirusbedingt spät angesetzte Speed-Auftakt in dieser Saison in Szene gehen. Die erhöhte Lawinengefahr im Oberengadin führte zu einer Schließung aller Skipisten. Diese Anordnung erfolgte laut Internationalem Skiverband auf Anweisung des Instituts für Wald, Schnee und Lawinen in Davos. Ein Rennen am Montag, an dem es deutlich schöner werden sollte, hatte FIS-Chef-Renndirektor Peter Gerdol schon nach der ersten Absage ausgeschlossen.

Super-Gs in St. Moritz abgesagt

Die Super-G-Bewerbe der Damen in St. Moritz sind dem Wetter zum Opfer gefallen. Ein Start am Wochenende war nicht möglich.

St. Anton als Ersatz?

Die in St. Moritz ausgefallenen Rennen sollen laut Damen-Renndirektor Peter Gerdol möglichst nachgeholt werden. In der nächsten geplanten Station Val d’Isere sei dies aufgrund des langen Programms nicht möglich, der Jänner biete aber einige Möglichkeiten, sagte Gerdol. Konkrete Ersatz-Stationen wären St. Anton, Crans Montana oder Garmisch-Partenkirchen. Zumindest einer der beiden Super-G sollte vor der WM noch nachgeholt werden.

In St. Anton sind am 9. und 10. Jänner 2021 derzeit eine Abfahrt und ein Super-G angesetzt. Die Absage-Entscheidung sei nicht von der FIS gekommen, betonte Gerdol in der Schweiz: „Die haben ganz klar gesagt, sie sperren den ganzen Berg. Da ist es nicht möglich, hoch zu fahren. Diese Sachen sind wichtiger als unsere Rennen, das muss man akzeptieren.“

ÖSV-Lager hoffte vergeblich

Im Team der Österreicherinnen hatte man sich trotz zäher Prognose wie üblich auf das Samstag-Rennen im Engadiner Skiort vorbereitet. „Wir haben uns auf ein Rennen eingestellt, wenn sie es wo hinbekommen, dann hier in St. Moritz. Wir haben auf ein Rennen gehofft“, sagte Damen-Rennsportleiter Christian Mitter nach der ersten Absage. Zumindest die Durchführung eines Super-G in St. Moritz bezeichnete er als „unglaublich wichtig“, um in den schnellen Disziplinen in Schwung zu kommen. Doch nun müssen Fahrerinnen und Betreuer weiter warten.

Das Gros der Skidamen nimmt die Heimreise trotz der frühen Absage angesichts der Schneemassen aus Sicherheitsgründen erst Sonntagfrüh unter die Räder. „Es wird eine längere Fahrt, denn es ist doch recht weit in die Steiermark“, erklärte Schmidhofer. Sie hoffe, dass zumindest einer der beiden abgesagten Super-G nachgetragen wird. „Beide wird wahrscheinlich schwierig.“

Startschuss erst in Val d’Isere

Nach der coronavirusbedingten Absage von Lake Louise und dem Ausfall der jetzigen Rennen soll der Speed-Start nun eine Woche vor Weihnachten in Val d’Isere stattfinden. Von 18. bis 20. Dezember sind in Val d’Isere zwei Abfahrten und ein Super-G angesetzt. Dass es nun doch erst in Frankeich los geht, kommt Schmidhofer nicht ungelegen.

„Das wird jetzt fast eine Lake-Louise-Woche und wir legen doch mit zwei Abfahrten und einem Super-G los. Da geht es dann richtig zur Sache“, freute sich die Super-G-Weltmeisterin von 2017, die in der kanadischen Skistation zuletzt mit drei Abfahrtssiegen äußerst erfolgreich gewesen war. „Ich hoffe, dass wir in Frankreich dann bei tollem Wetter und Piste fahren können.“ Dass ein Weltcuprennen schon am Vortag wegen Lawinengefahr abgesagt wird, habe sie trotz ihrer schon sehr langen Weltcupzeit noch nicht erlebt. „Es gibt immer etwas Neues.“