Skispringen

Huber landet erstmals auf Platz zwei

Daniel Huber hat im russischen Nischnij Tagil für den nächsten Podestplatz aus österreichischer Sicht gesorgt. Der Salzburger landete am Samstag hinter dem Norweger Halvor Egner Granerud auf dem zweiten Platz. Dritter wurde mit Robert Johansson ebenfalls ein Norweger. Dahinter überraschte Thomas Lackner mit Platz vier.

Granerud, nach dem ersten Durchgang noch auf Platz zwei, holte sich bei schwierigen Windverhältnissen im Uralgebirge mit Sprüngen auf 132,5 und 132,0 Meter seinen zweiten Weltcup-Sieg in Folge. Der Norweger, der bereits in Ruka triumphiert hatte, setzte sich mit 16,3 Punkten Vorsprung auf Huber durch. Für den Österreicher, der Ruka aufgrund einer Coronavirus-Quarantäne auslassen musste, war es die bisher beste Weltcup-Platzierung seiner Karriere. Zum Saisonauftakt in Wisla war der Salzburger Dritter geworden.

Lackner fehlten am Ende nur 4,8 Punkte auf den dritten Platz. Der 27-jährige Tiroler durfte sich aber dennoch über sein mit Abstand bestes Weltcup-Ergebnis überhaupt freuen. Lackner war bisher nur 2018 auf dem Bergisel im Weltcup am Start gewesen und hatte damals als 43. den zweiten Durchgang verpasst. Mit Markus Schiffner als Zehntem schaffte es ein weiterer ÖSV-Springer in die Top Ten. Auch der 24-jährige Weltcup-Debütant Maximilian Steiner holte als 23. noch Punkte. Manuel Fettner hatte die Entscheidung verpasst.

Granerud gewinnt erneut

Der Norweger behält bei schwierigen Windverhältnissen die Nerven und holt seinen zweiten Sieg hintereinander

„Zwei coole Sprünge“

„Ich freue mich extrem über meinen zweiten Platz, mir sind zwei coole Sprünge gelungen“, sagte Huber nach dem insgesamt dritten Podestplatz seiner Karriere. „Ich hoffe, dass ich morgen daran anschließen kann.“ Beim Absprung habe er noch Potenzial zur Verbesserung, sagte der 27-jährige Salzburger. Bei den herrschenden Bedingungen sei es alles andere als leicht gewesen, betonte Huber. „Man hat bei Eisenbichler gesehen, dass es schwierig war, zwei konstante Sprünge runterzubringen.“

ÖSV-Trainer Harald Diess sprach von einem „unglaublichen Tag. Wir haben bei Weitem mehr zusammengebracht, als wir uns vorher erträumt hätten. Man sieht, wie kompakt das Skispringen in Österreich dasteht.“ Huber war am Samstag als einziges Mitglied der ersten ÖSV-Trainingsgruppe am Start. Vier Springer, unter ihnen Weltcup-Sieger Stefan Kraft, mussten wie schon in Ruka wegen einer Coronavirus-Infektion passen. Jan Hörl war in der Ausscheidung am Freitag wegen eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert worden.

Johansson nutzt Gunst der Stunde

Für den Sprung des Tages sorgte der Drittplatzierte Johansson. Der Norweger, nach dem ersten Durchgang nur auf Rang 25, nutzte bei seinem zweiten Sprung günstigen Wind und katapultierte sich mit dem Schanzenrekord von 142,5 Metern noch auf das Podest. In die andere Richtung ging es für den Halbzeitführenden Markus Eisenbichler. Der Deutsche, mit 136,5 Metern im ersten Versuch klar in Führung, erwischte bei seinem zweiten Sprung eine Windböe und vermied gerade noch einen Sturz. Mit einem Hupfer auf 80,0 Metern rutschte Eisenbichler auf die 28. Stelle zurück.

Schanzenrekord für Johansson

Der Routinier segelt auf der Schanze in Nischnij Tagil so weit, wie noch keiner zuvor

Skisprung-Weltcup in Nischnij Tagil

Samstag:

Endstand:
1. Halvor Egner Granerud NOR 132,5 / 132,0 270,0
2. Daniel Huber AUT 131,0 / 133,0 255,7
3. Robert Johansson NOR 120,5 / 142,5* 254,1
4. Thomas Lackner AUT 128,5 / 131,0 249,3
5. Pius Paschke GER 128,0 / 126,5 241,6
6. Aleksander Zniszczol POL 131,0 / 122,0 230,6
7. Jewgenij Klimow RUS 132,0 / 120,5 230,5
8. Yukiya Sato JPN 127,5 / 124,0 230,2
9. Anze Lanisek SLO 125,0 / 123,0 227,3
10. Markus Schiffner AUT 124,0 / 123,0 223,9
11. Martin Hamann GER 123,5 / 123,5 223,5
12. Ryoyu Kobayashi JPN 122,0 / 122,0 223,1
13. Bor Pavlovcic SLO 119,0 / 129,0 222,9
14. Keiichi Sato JPN 126,0 / 116,0 222,5
15. Jakub Wolny POL 133,0 / 122,0 221,7
16. Dominik Peter SUI 125,5 / 122,5 219,2
17. Gregor Deschwanden SUI 122,0 / 123,5 218,0
18. Daniel-Andre Tande NOR 125,5 / 116,0 216,9
19. Sander Vossan Eriksen NOR 121,0 / 124,0 213,5
20. Johann Andre Forfang NOR 121,0 / 119,5 212,7
21. Mikhail Nazarow RUS 121,5 / 121,5 212,1
22. Timi Zajc SLO 128,5 / 111,0 211,7
23. Maximilian Steiner AUT 128,5 / 114,0 202,0
24. Ziga Jelar SLO 122,0 / 115,5 201,4
25. Maciej Kot POL 123,5 / 111,0 198,3
26. Marius Lindvik NOR 125,0 / 114,0 198,1
27. Roman Trofimow RUS 125,5 / 115,5 197,8
28. Markus Eisenbichler GER 136,5 / 80,0 183,6
29. Naoki Nakamura JPN 120,5 / 104,5 176,2
30. Tomasz Pilch POL 124,0 / 96,5 164,8
Nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert:
33. Manuel Fettner AUT 118,5 103,6
* Schanzenrekord