Tischtennisspieler Julian Rzihauschek (Walter Wels)
Andreas Promberger
Tischtennis

Wels tritt in CL mit Kinderteam an

Das Herren-Team der SPG Walter Wels muss nach einem Coronavirus-Fall mit dem B-Team zur am Freitag beginnenden Champions League nach Düsseldorf reisen. Damit feiern die erst zwölfjährigen Talente Julian Rzihauschek und Petr Hodina eine unerwartete Premiere. Sie werden damit als jüngste Spieler in die Geschichte des Bewerbs eingehen.

Wie Wels vermeldete, gab Adam Szudi von der ersten Mannschaft einen positiven Coronavirus-Test ab. Damit mussten auch seine Teamkollegen Andreas Levenko und Frane Kojic sowie Trainer David Huber in eine zehntägige Quarantäne. Im Fall eines Nichtantretens in Düsseldorf würde Wels von allen europäischen Wettbewerben im weiteren Saisonverlauf ausgeschlossen werden.

Die Oberösterreicher sind natürlich klarer Außenseiter. Rzihauschek kommt sonst in der 2. Bundesliga zum Einsatz, Hodina in erster Linie in der Landesliga. Einzig Gabor Böhm hat aus dem nach Düsseldorf gereisten Spielertrio Erfahrung in der Champions League. Begleitet werden sie vom sportlichen Leiter Helmut Giglmayer. Die Schüler bekamen von ihren Schulen frei. „Die Direktoren haben da mitspielen müssen, weil sie doch sehr kurzfristig frei gebraucht haben“, berichtete Obmann Gerhard Demelbauer.

Tischtennisspieler Julian Rzihauschek (Walter Wels)
GEPA/Jasmin Walter
Rzihauschek und Hodina bekommen für ihren Auftritt in der Königsklasse extra schulfrei

Königsklasse in der „Blase“

Beim Turnier in Deutschland trifft Wels von Freitag bis Sonntag auf den deutschen Meister Saarbrücken, den dänischen Club Roskilde und Frankreichs Spitzenreiter Pontoise. Die Tischtennis-Königsklasse wird in dieser Saison in nur acht Tagen an einem Ort als Turnier ausgespielt. Aus Hygiene- und Sicherheitsgründen findet dieses in einer „Blase“ statt.

Die Spieler dürfen die Teamhotels bis zum Ausscheiden ihres Clubs nicht verlassen. Sie müssen vor der Anreise einen maximal 48 Stunden alten negativen Coronavirus-Test vorweisen und werden gleich nach der Ankunft in Düsseldorf noch einmal getestet. Für Rzihausek und Hodina ist die Situation doch ungewöhnlich, so Demelbauer. Bedenken gebe es aber nicht. „Sie sind schon sehr reif für ihr Alter.“

Erfreulich für Wels: Aufgrund einer coronavirusbedingten Ausnahmeregelung darf auch der Gruppenvierte im Frühjahr noch im Europe Cup weiterspielen. Dort schafften es die Oberösterreicher in der Vorsaison bis ins Halbfinale, ehe der Bewerb im Frühjahr abgebrochen wurde. „Wir wollen international weiterspielen. Deshalb nehmen wir auch jetzt in Düsseldorf teil“, erklärte Demelbauer.