Bild zeigt den Zielbereich in Courchevel.
GEPA/Philipp Brem
Ski alpin

Zweiter Damen-RTL steigt erst am Montag

Der Aufenthalt der Rennläuferinnen im französischen Courchevel wird um einen Tag verlängert. Der für Sonntag angesetzte zweite Riesentorlauf musste auf Montag verschoben werden. Der starke Schneefall am Vortag hat der Piste zu sehr zugesetzt, um ein faires und vor allem sicheres Rennen zu gewährleisten.

Nach der Besichtigung der Piste in der Früh entschied die Jury, das Rennen um einen Tag zu verschieben. Die Strecke konnte aufgrund des vielen Neuschnees nicht rennfertig gemacht werden. „Die Sicherheit der Athletinnen kann wegen der Inkonsistenz des Schnees an der Oberfläche nicht gewährleistet werden“, teilte der Internationale Skiverband (FIS) mit. Am Montag soll nun der erste Lauf um 10.00 Uhr über die Bühne gehen, der zweite Durchgang ist für 13.00 Uhr angesetzt. Das Rennen ist wie gewohnt live in ORF 1 und im Livestream zu sehen.

Am Samstag hatte die Italienerin Marta Bassino bei dichtem Schneefall und fragwürdiger Sicht ihren zweiten Sieg im zweiten Riesentorlauf der Saison gefeiert. Platz zwei ging an Sara Hector aus Schweden, die Slowakin Petra Vlhova wurde Dritte. Auch aus österreichischer Sicht war das Ergebnis im ersten Rennen erfreulich: Mit Katharina Liensberger als Sechster, Stephanie Brunner auf Rang sieben sowie Ricarda Haaser und Katharina Truppe auf den Plätzen zehn bzw. elf schafften es vier ÖSV-Läuferinnen ins Spitzenfeld.

ÖSV-Damen mit Schritt nach vorn

Österreichs Ski-Damen haben am Samstag im ersten von zwei Weltcup-Riesentorläufen an diesem Wochenende in Courchevel mit drei Top-Ten-Plätzen einen großen Schritt vorwärts gemacht.

Piste hält Maschinen nicht stand

Einen Tag später war an ein Rennen aber nicht zu denken. Eine maschinelle Bearbeitung des Hanges hat der Strecke zu sehr zugesetzt. Mit der Hand hätten die Pistenarbeiter den Schnee nicht mehr aus der Piste gebracht, da es einfach zu viel gewesen sei. „Daher haben sie sich für maschinell entschieden. Und sobald man mit der Maschine reingeht, geht man ein Risiko ein, dass man es aufreißt“, sagte ÖSV-Damen-Rennsportleiter Christian Mitter im ORF-Gespräch. Der Steirer hatte am Vorabend beim Team-Captains-Meeting vor Schäden an der Piste gewarnt. „Einige Tore sind ganz gut geworden, aber einige sind unfahrbar. Es ist da nicht genug Feuchtigkeit im Schnee“, sagte Mitter.

Grundsätzlich sei die Montag-Lösung aber die bessere. „Uns ist lieber, es gibt ein sicheres und ein faires Rennen als ein Gemurkse“, sagte der österreichische Rennsportleiter. Gefahr, dass es am Montag ähnliche Probleme geben könnte, sah Mitter nicht: „Jetzt ist es für das Rennfahren einfach zu wenig Feuchtigkeit. Aber das bringt man jetzt schon hin, dass man 24 Stunden Zeit hat, dass man Wasser reinbringt. Die Temperatur ist gar nicht so ausschlaggebend, sondern die klare Nacht, dass der Schnee anzieht.“

Zweiter Damen-RTL verschoben

Wegen einer nicht rennfertigen Piste müssen die Damen bis Montag auf ihren zweiten Riesentorlauf in Courchevel warten

„Piste ziemlich verhunzt“

Die Läuferinnen sparten jedenfalls nicht mit Kritik am Versuch, die Piste mittels maschinellen Einsatzes auf Vordermann zu bringen. „Die Piste haben sie ziemlich verhunzt“, meinte etwa Brunner. Ihre Tiroler Landsfrau Franziska Gritsch, die 14. vom Vortag, zeigte sich erleichtert, dass auf der gebrochenen Piste kein Experiment gewagt wurde. „Ich bin froh, dass das die FIS schön langsam einmal sieht und da dann auch die richtige Entscheidung trifft. Es steht die Gesundheit von uns Athletinnen im Vordergrund“, sagte Gritsch.

Das Team will auf dem Samstag-Abschneiden mit drei Top-Ten-Plätzen bzw. fünf Rängen in den Top 14 aufbauen. Ein ähnliches Teamergebnis war zuletzt in Aspen 2014 gelungen. „Es hat mich gefreut. Die Herangehensweise hat fast ein bisschen einen Slalom-Touch gehabt“, bezog sich Cheftrainer Mitter auf die angriffslustige Fahrweise seiner Truppe. „Im zweiten Durchgang haben sie noch einmal attackiert. Es war ein sehr schwieriges Rennen von der Sicht, von den Verhältnissen her. Sie haben sich da wirklich ein Herz genommen, und ich war sehr stolz.“