Jubel von Salzburg
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Bundesliga

Salzburg dreht Schlager gegen LASK

Red Bull Salzburg hat am Sonntag in der tipico-Bundesliga die Tabellenführung vom LASK zurückerobert. Österreichs Fußballserienmeister gewann daheim den Schlager gegen die Linzer nach Rückstand mit 3:1 (0:1) und hat wieder zwei Punkte Vorsprung. Die „Bullen“ kehrten nach dem 0:1 bei der Admira und dem Aus in der Champions League (0:2 gegen Atletico Madrid) auf die Siegerstraße zurück. Für den LASK war es die zweite Ligapleite.

In der ersten Hälfte, in der beide Teams zu wenigen Torchancen kamen, ging der LASK nach einer sehenswerten Aktion in Führung. Nach Reinhold Ranftls Seitenwechsel bediente Thomas Goiginger Stürmer Johannes Eggestein mit einer perfekten Hereingabe, und der Deutsche gewann das Kopfballduell mit Verteidiger Maximilian Wöber (28.).

Die Gastgeber erhöhten in Hälfte zwei den Druck und kamen durch Patson Daka zum Ausgleich: Nach schönem Volleyzuspiel von Zlatko Junuzovic legte Dominik Szoboszlai quer zu Daka, der vollendete (54.). Acht Minuten später erzwangen die Salzburger mit hohem Pressing einen Abspielfehler von LASK-Tormann Alexander Schlager, der Mergim Berisha in die Beine spielte. Der Angreifer schlenzte das Leder präzise ins Eck (62.). Die Gäste kamen zu wenigen Ausgleichschancen, im Finish entschied Enock Mwepu im Konter die Partie endgültig (93.).

Salzburg besiegt LASK

Der Titelverteidiger gewann im eigenen Stadion gegen den bisherigen Spitzenreiter LASK mit 3:1 (0:1) und liegt damit zur Halbzeit des Grunddurchgangs zwei Punkte vor den Oberösterreichern.

Zunächst wenig Chancen

Die Partie war zwar von Beginn an intensiv, blieb aber dennoch etwas hinter den Erwartungen zurück. Es wurde viel gepresst und umgeschaltet, weshalb bei beiden Teams ein geordneter Spielaufbau zumeist auf der Strecke blieb. Chancen gab es nur sporadisch.

Berisha verzog (5.), auf der Gegenseite verfehlte auch Andreas Gruber das Tor aus guter Position deutlich (13.). In der zehnten Minute forderten die „Bullen“ vergeblich eine Rote Karte für LASK-Verteidiger Andres Andrade, der den aufs Tor stürmenden Daka zu Fall gebracht hatte.

Die zu diesem Zeitpunkt schönste Kombination des Spiels brachte die Führung der Linzer. Ranftl schlug einen Wechselpass auf Goiginger, dessen Maßflanke von Eggestein per Hechtkopfball verwertet wurde. Danach wirkten die Salzburger ratlos und schienen ihrer dritten Pflichtspielniederlage in Folge entgegenzusteuern.

Salzburg kommt stärker aus der Kabine

Mit Beginn der zweiten Hälfte präsentierte sich der Meister jedoch in deutlich besserer Verfassung. Mit aggressiverem Pressing zwang man den LASK zu Fehlern, die wiederum zu Toren führten – so etwa in der 54. Minute, als Zlatko Junuzovic auf Dominik Szoboszlai spielte. Der Ungar brachte den Ball zur Mitte, und Daka vollendete zum 1:1.

Alexander Schlager (LASK) und Patson Daka (Salzburg)
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Daka leitete mit seinem Treffer die Wende gegen den LASK ein

Der LASK wankte, hatte aber auch die Chance aufs 2:1. Goiginger setzte sich auf der linken Seite durch, sein Versuch wurde von Salzburg-Goalie Cican Stankovic entschärft (61.). Fast im Gegenzug fiel das entscheidende Tor. LASK-Verteidiger Philipp Wiesinger spielte einen Rückpass auf Schlager, der den Ball – von Salzburgs Pressing unter Druck gesetzt – unfreiwillig Berisha servierte. Der DFB-U21-Teamspieler düpierte den LASK-Schlussmann mit einem Schuss von knapp außerhalb des Sechzehners ins lange Eck (62.).

Mwepu entscheidet Partie im Finish

In der Folge mühten sich die Linzer redlich um den Ausgleich, fanden allerdings keine zwingende Chance mehr vor. Die Salzburger brachten den Vorsprung relativ sicher über die Zeit, halbwegs Gefahr gab es nur noch bei Distanzschüssen von Husein Balic (84.) und Wiesinger (87.). Die endgültige Entscheidung brachte ein Kontertor von Mwepu (93.), wodurch der Serienmeister vier Tage nach dem Champions-League-Ausscheiden über einen Prestigeerfolg jubeln durfte.

Stimmen zum Spiel:

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Wir haben in der Pause über unsere Mentalität gesprochen, und wenn wir mit unserer Geschwindigkeit und Power spielen, kommen wir mehr ins Spiel. Am Anfang der zweiten Halbzeit haben wir dann relativ gut gespielt. Ich glaube, die Liga ist sehr, sehr knapp dieses Jahr. Wir haben viel Respekt vor LASK, Rapid und Sturm. Alle Mannschaften spielen super im Moment.“

Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): „Wir haben unglaublich viel investiert, unglaublich viel Intensität und Mentalität. Wir sind leider nicht belohnt worden. Ich finde, dass wir eine richtig gute erste Hälfte gespielt haben. In der zweiten Hälfte haben wir nach Ballgewinn oft zu kurz weggespielt. Salzburg ist im Gegenpressing unglaublich stark, so haben sie den Druck erhöhen können. Uns sind dann zwei Fehler passiert, die auf diesem Niveau gegen Salzburg nicht passieren dürfen. Meine Mannschaft hat das über weite Strecken sehr gut gemacht.“

Tipico-Bundesliga, elfte Runde

Sonntag:

Salzburg – LASK 3:1 (0:1)

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Lechner

Torfolge:
0:1 Eggestein (28.)
1:1 Daka (54.)
2:1 Berisha (62.)
3:1 Mwepu (93.)

Salzburg: Stankovic – Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer (74./Vallci) – E. Mwepu, Camara (85./Onguene), Junuzovic, Szoboszlai – Daka (71./Adeyemi), Berisha (71./Koita)

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Andrade – Ranftl, Holland, Michorl (72./Madsen), Renner – Gruber (65./Balic), Eggestein, Goiginger
Gelbe Karten: Ramalho, Camara, Vallci bzw. Wiesinger, Gruber, Michorl, Madsen, Goiginger

Die Besten: Szoboszlai, Berisha, Junuzovic, E. Mwepu bzw. Trauner, Andrade, Goiginger