Jubel bei Sturm nach dem Treffer zum 1:0 durch Jakob Jantscher
APA/Erwin Scheriau
Bundesliga

Sturm stürmt zum nächsten Sieg

Puntigamer Sturm Graz geht zumindest als Dritter der tipico-Bundesliga in die Winterpause. Die Steirer feierten beim 3:0 im Heimspiel gegen spusu SKN St. Pölten am Samstag den fünften Ligasieg in Folge und liegen vor den Sonntagspielen der zwölften Runde nur einen Punkt hinter Tabellenführer Red Bull Salzburg. Sturm hat aber ein verschobenes Spiel in der Hinterhand, das am 17. Jänner bei Pellets WAC stattfindet.

Dank Treffern von Jakob Jantscher (29.), Kevin Friesenbichler (70.) und Bekim Balaj (77.) setzte Sturm seine Erfolgsserie mit neun Siegen in den letzten zehn Pflichtspielen fort. Unter Trainer Christian Ilzer haben die Grazer weiter erst ein Spiel (0:2 gegen LASK) verloren. St. Pölten geht mit einer leicht negativen Bilanz in den Kurzurlaub und könnte am Sonntag noch aus den Top Sechs rutschen.

Vor Anpfiff wurde in einer Trauerminute des ehemaligen Sturm-Trainers Otto Baric und Helmut Hausers, der Anfang der 1960er Jahre Sturm-Kapitän war, gedacht. St. Pölten versuchte danach, mit einer defensiven Fünfer-/Dreierkette den Grazer Lauf zu brechen, und fand auch die erste Möglichkeit vor: Bei einem versuchten Stanglpass von Michael Blauensteiner passte Sturms Dante aber auf (3.).

Letzte Runde vor der Winterpause

Sturm setzte die Erfolgsserie fort. Die Grazer feierten im Heimspiel gegen St. Pölten einen 3:0-Sieg und schoben sich damit in der Tabelle auf Platz zwei hinter Salzburg. Hartberg setzte sich gegen Altach mit 1:0 durch und Rapid gewann bei der Admira mit 1:0.

Sturm druckvoll und schnörkellos

Ab dann agierten die Gastgeber druckvoll und setzten sich mit schnörkellosem Vertikalspiel in der gegnerischen Hälfte fest. Jantscher zwang Christoph Riegler nach einem Lupfer von Andreas Kuen zu einer Faustabwehr (11.). Als Friesenbichler nach einem Zweikampf mit Kofi Schulz im Gästestrafraum zu Fall kam, ließ Referee Stefan Ebner weiterspielen (19.).

Jantscher besorgte in der 29. Minute mit seinem vierten Saisontor die verdiente Führung. Der unter Ilzer aufgeblühte 31-Jährige schloss nach Idealpass von Otar Kiteishvili ab. Auf der Gegenseite kam Alexander Schmidt in aussichtsreicher Position einen Schritt zu spät (37.). Die größte Ausgleichschance verhinderte Goalie Jörg Siebenhandl, der mit einem Reflex gegen George Davies seine Hochform der vergangenen Wochen unter Beweis stellte. Dante verhinderte den Nachschuss.

Sturm legt nach Durchhänger nach

Siebenhandl, der seit über sechs Stunden ohne Gegentor ist, blieb auch Anfang der zweiten Hälfte im Fokus. In der 54. Minute verkürzte der Goalie gegen Michael Blauensteiner den Winkel entscheidend. Beim auf den Eckball folgenden Gestocher im Strafraum schoss Luan über das Tor. Sturm agierte in dieser Phase abwartend und ohne viel Struktur. Trainer Ilzer verzettelte sich in lautstarken Scharmützeln mit dem Schiedsrichterteam und sah die Gelbe Karte.

Doch wie in den vergangenen Wochen üblich, überstanden die Grazer einen leichten Durchhänger unbeschadet und bauten die Führung 20 Minuten vor dem Ende aus: Ein geblockter Kuen-Schuss landete vor den Füßen von Friesenbichler, der zum zweiten Mal hintereinander traf und danach von Balaj ersetzt wurde (70.). Der albanische Stürmer war kurz darauf nach einem Jantscher-Freistoß per Kopf zur Stelle (77.) und traf in der 88. Minute noch die Stange.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Klammern wir die unmittelbare Anfangsphase aus, haben wir wirklich bis zum 1:0 ein sehr gutes Spiel gemacht und auf dem schwierigen Platz auch fußballerisch gute Lösungen gefunden. Dann hat St. Pölten etwas in der Grundordnung verändert. Es wurde ein richtiges Intensitätsspiel, wo wir mit der Führung etwas nachgelassen haben. Das hat sich über die Pause fortgesetzt, und es war in dieser Phase ein Spiel aufs Messers Schneide. Aber wir haben im Moment diesen Lauf, der uns in diesen Phasen unbeschadet davonkommen lässt. Dazu einen Jörg Siebenhandl, der den ganzen Herbst in bestechender Form spielt.“

Robert Ibertsberger (St.-Pölten-Trainer): „Nach dem 1:0 waren wir wieder besser drinnen. Speziell auch zweite Hälfte, wo ich schon der Meinung bin, dass wir am Ausgleich angeklopft haben. Das 2:0 war auch im Kopf ein kleiner Killer. Das hat man gemerkt, weil wir sehr viel investiert haben. Mit zwei leichten Ballverlusten beim 1:0 und 2:0 ladest du Sturm Graz zu Kontermöglichkeiten ein. Das ist dann zu leichtfertig und vielleicht sogar ein wenig naiv.“

Jakob Jantscher (Sturm-Torschütze): „Schade, dass die Weihnachtstage kommen, wir haben einen super Lauf. Sagt man normalerweise nicht, weil es nette Tage sind, aber wir wären gerade in einem guten Flow. Es schaut derzeit einfach aus, aber es ist wirklich harte und konsequente Arbeit dahinter.“

Tipico-Bundesliga, zwölfte Runde

Samstag:

Sturm – St. Pölten 3:0 (1:0)

Graz, Merkur Arena, SR Ebner

Torfolge:
1:0 Jantscher (29.)
2:0 Friesenbichler (70.)
3:0 Balaj (77.)

Sturm: Siebenhandl – Ingolitsch (83./Gazibegovic), Nemeth, Wüthrich, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic (83./Jäger), Kiteishvili, Kuen (72./Ljubic) – Friesenbichler (71./Balaj), Jantscher (85. Huspek)

St. Pölten: Riegler – Steinwender, Luan, Muhamedbegovic – Blauensteiner (81./Tanzmayr), Luxbacher (78./Asadi), R. Ljubicic, Schulz – Davies, Schmidt, Hugi (74./Schütz)

Gelbe Karten: Ingolitsch, Wüthrich, Ilzer (Trainer)

Die Besten: Jantscher, Kiteishvili, Siebenhandl bzw. Blauensteiner, Schulz