Bild zeigt Dejan Ljubicic beim Training. Im Hintergrund weitere Rapid Spieler.
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Bundesliga

Kurze Pause sorgt für spezielle Vorbereitung

Ein intensives Fußballjahr 2021 und die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie haben in der tipico-Bundesliga für eine kurze Winterpause gesorgt. Schon wenige Tage nach Silvester sind die Clubs am Montag in die Vorbereitung, die diesmal anders als in den Jahren zuvor abläuft, gestartet. In erster Linie findet sie überwiegend in der Heimat und mit Testspielen gegen nationale Gegner statt. Nur wenige Clubs zieht es dabei ins Ausland.

„Wir haben am 17. Jänner bereits das Nachtragsspiel gegen den WAC. Von dem her wird die klassische Wintervorbereitung nicht stattfinden. Wir werden mit dem ersten Tag versuchen, sofort in den Wettkampfrhythmus einzutauchen“, sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer. Mit einem Erfolg in Wolfsberg stünden die Grazer vor dem offiziellen Frühjahrsauftakt am 22. Jänner bei Rapid an der Tabellenspitze.

Sturm, das von 9. bis 14. Jänner nach Umag an die kroatische Mittelmeer-Küste fährt, hat am Montag das Training aufgenommen. Am selben Tag kehrte der Großteil der Konkurrenz aus dem Urlaub zurück. Rapids Spieler drehten auf dem Trainingszentrum Ernst-Happel-Stadion ihre ersten Runden im neuen Jahr, beim LASK und der Austria standen neben den obligatorischen Coronavirus-Checks Leistungstests auf dem Programm. Ried trainierte unter Neo-Coach Miron Muslic im Innviertel, Hartberg und die WSG Tirol verabschiedeten sich unterdessen in ihre Trainingslager in Slowenien bzw. auf Malta.

Trainingsauftakt bei Fußball-Bundesligisten

Neben der SV Ried haben auch Rapid, Sturm Graz, der WAC und Hartberg am Montag das Training für die Frühjahrssaison aufgenommen. Die Meisterschaft beginnt aufgrund der Coronavirus-Krise bereits am 22. Jänner.

Salzburg absolvierte am Montag die obligatorischen Coronavirus-Tests, ehe der Titelverteidiger tags darauf in Taxham erstmals im neuen Jahr zusammenkommt. Auch die Spieler von Cashpoint Altach und von Schlusslicht Flyeralarm Admira sind ab Dienstag wieder gefragt. Als Frühstarter absolvierte der spusu SKN St. Pölten schon am Samstag seine Tests. Das kurze Einstimmen sorgt für neue Rahmenbedingungen. Trainingscamps sind nicht bei allen geplant.

WAC wie Sturm früh gefordert

Auch der in der Europa League engagierte WAC stand in Wolfsberg am Montag wieder auf dem Platz. Ferdinand Feldhofer sagte mit Blick auf das Spiel gegen Sturm am 17. Jänner: „Von einer richtigen Vorbereitung kann man aufgrund der kurzen Zeit bis zum ersten Pflichtspiel kaum sprechen.“ Für die Lavanttaler geht es am Samstag ins Trainingscamp ins slowenischen Catez, wo auch Testspiele geplant sind.

Bild zeigt Michael Liendl und Christopher Wernitznig bei einem Zweikampf im Training.
GEPA/Daniel Goetzhaber
Der WAC bereitet sich auf die Bundesliga, aber auch das Europa-League-Sechzehntelfinale gegen Tottenham vor

Bereits dort anzutreffen war am Montag der TSV Hartberg. Die Oststeirer werden für die Wolfsberger am Samstag Platz machen. Bis dahin will Trainer Markus Schopp die Zeit nutzen. Der rekonvaleszente Michael Lema machte die Reise nach Slowenien ebenso nicht mit wie Lukas Gabbichler, Hamidou Maiga und Abdoul Yoda. Für diese Spieler werden Leihverträge angestrebt.

Nur WSG Tirol zieht es in die Ferne

Auf eine weite Anreise begab sich die WSG Tirol. Für die Wattener ging es via Wien für sechs Tage nach Malta. Auf der Mittelmeer-Insel geht es in zwei Testspielen gegen Gegner aus Tschechien und der Slowakei. Trainiert wird auch im Nationalstadion in Ta’Qali. Die Genehmigung für die über die Salzburger Agentur SLFC organisierte Reise erfolgte auch durch die österreichische Bundesregierung.

„Durch die Kürze der Pause hatten wir in diesem Jahr eigentlich kein Trainingslager geplant – weder sportlich noch budgetär“, verriet Sportdirektor Stefan Köck. Kritik, wonach die WSG in Coronavirus-Zeiten zu Hause hätte bleiben sollen, konnte er wenig abgewinnen. „Wir haben vor, während und nach dem Trainingslager PCR-Tests, leben in unserer eigenen Blase, abgeschottet von der Außenwelt, haben ein Hotel nur für uns“, berichtete Köck.

Bei Rapid waren Dejan Ljubicic und Philipp Schobesberger mit dabei. Das Comeback des seit über einem Jahr ob eines Kreuzbandrisses fehlenden Flügelspielers wird noch ein wenig auf sich warten lassen. Kapitän Ljubicic fehlte zuletzt nach einem Bänderriss im Sprunggelenk.

LASK wartet noch auf Neuzugänge

Beim LASK waren die zwei neu geholten Angreifer noch nicht mit dabei. Der 16-jährige Slowake Adam Griger und der ab Donnerstag 18-jährige Türke Metehan Altunbas sollen in den kommenden Tagen in der Stahlstadt eintreffen. Der vom türkischen Zweitligisten Eskisehirspor geholte Altunbas könnte im Frühjahr verliehen werden. Der LASK ist bekanntlich auf der Suche nach einem Mittelstürmer.

Bei der Austria dürfte es keine Kaderveränderungen geben. Trainer Peter Stöger wollte bei den im Herbst enttäuschenden Favoritnern an taktischen Aspekten schrauben. „Wir wollen versuchen, mehr Sicherheit in die Abläufe beim Spiel zu bringen und werden dafür jetzt die aussuchen, denen wir zutrauen, dass sie die Ergebnisse einfahren können“, so Stöger. Die Austria wird erst am Mittwoch das erste Training auf Rasen bestreiten.

Testspiele vorwiegend national

Testläufe gegen internationale Gegner sind rar. Vier Clubs fanden eine interessante Lösung: Da Rapid, die Admira, der LASK und die Austria bereits zum Rückrundenstart Ende Dezember aufeinandertrafen, arrangierten die Vereine im Jänner in der Vorbereitung wieder Spiele.

So gastiert die Austria in Pasching (9. Jänner), Rapid hat die Admira beim Trainingsfeld neben dem Happel-Stadion (15. Jänner) zu Gast. Fans sind zu den Partien keine zugelassen. Salzburgs Gradmesser vor dem Frühjahrsstart ist ein Doppelspieltag gegen die Zweitligisten Vorwärts Steyr und SKU Ertl Glas Amstetten am 16. Jänner.

Keine Quarantäne für zurückkehrende Legionäre

Die kurze Urlaubsphase konnten die Legionäre immerhin für Heimaturlaube nutzen. Die Befürchtung, dass sie aufgrund der Quarantänevorschriften dann zum Trainingsstart nicht zur Verfügung stehen würden, zerstreute sich. Das CoV-Konzept der Bundesliga gelte auch für urlaubende Spieler. Nach einem CoV-Test nach der Einreise nach Österreich dürfen sie wieder in ihre „Bubble“ zurückkehren und damit von zu Hause zu Trainingseinheiten anreisen. Nach fünf Tagen Quarantäne durfte sich jeder Akteur „freitesten“. Bisher war nur ein Coronavirus-Fall bei St. Pölten bekanntgeworden.