Willibald Ruttensteiner
APA/Hans Punz
Fußball

Ruttensteiner bis 2022 Israel-Teamchef

Willi Ruttensteiner ist in Israel offiziell zum Teamchef aufgestiegen. Nachdem der Oberösterreicher das Amt seit dem Abgang Andreas Herzogs bereits interimistisch seit Juli innehatte, wurde er nun mit einem Vertrag bis Sommer 2022 ausgestattet.

Dieser verlängert sich im Falle einer Qualifikation für die WM 2022 bis Jahresende. In der Qualifikation trifft Israel 2021 am 4. September daheim und am 12. November in Österreich auch auf das ÖFB-Nationalteam.

Noch nach der Auslosung der WM-Qualifikation am 7. Dezember hatte Ruttensteiner in seiner Funktion als Technischer Direktor des israelischen Teams gesagt, dass er nicht wisse, wer die Mannschaft betreuen werde. Nun wurden alle Details geklärt und der Vertrag am Dienstag im Heimaturlaub in Wolfern unterzeichnet. Das Votum für ihn fiel eindeutig aus: Von den rund 35 Mitgliedern im Board des Verbandes waren nur zwei gegen die Bestellung des Österreichers als Teamchef, wollten ihn aber als Sportdirektor halten.

„Den richtigen Weg eingeschlagen“

„Ein großer Vertrauensbeweis, der unterstreicht, dass mein Team und ich gute Arbeit geleistet und den richtigen Weg eingeschlagen haben“, wird der 58-Jährige in einer Aussendung zitiert. „Es macht Spaß und ist eine große Motivation, sich mit den Besten zu messen.“ Ruttensteiner gibt das Amt des Sportdirektors ab, seinen Nachfolger wird er als Berater und Referent in der Trainerausbildung unterstützen.

Klaus Lindenberger
GEPA/Philipp Brem
Der Verbleib von Lindenberger steht bereits fest

Das Trainerteam soll im Laufe des Jänners stehen, bereits fixiert wurde, dass Klaus Lindenberger Tormanntrainer bleibt. Offen, aber eher unwahrscheinlich ist, dass Ex-Schwimmstar Markus Rogan weiterhin Mentalcoach des Teams sein wird. Im Oktober hatte er für Aufregung gesorgt, weil er trotz aktiver Coronavirus-Erkrankung aus Israel abgereist war, weil er die Quarantäne daheim in den USA verbringen wollte. Ruttensteiner hatte damals von einem „schrecklichen Fehler von Markus“, gesprochen.

„Wollen eine gute Rolle spielen“

Ruttensteiner ist bereits seit Juli Teamchef, nachdem Herzog Ende Juni das Ende seiner Tätigkeit bekanntgegeben hatte. Im Oktober scheiterte Israel im Kampf um einen Startplatz bei der nächsten EM-Endrunde im Play-off-Halbfinale nach Elfmeterschießen gegen Schottland.

„Nachdem wir den Klassenerhalt in der Nations League B geschafft haben und erst im Elferschießen im Play-off für die EM gescheitert sind, will ich keine Resultatsziele formulieren. Mir ist wichtig, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt und der positive Prozess vorangeht“, sagte Ruttensteiner zur bevorstehenden WM-Qualifikation. „Mit Mannschaften wie Österreich, Dänemark oder Schottland in der Qualigruppe können wir nicht von einem Aufstieg ausgehen – aber wir wollen eine gute Rolle spielen und da sein, falls sich eine Chance ergeben sollte.“

Gute Mischung im Team

Israels Kader verfügt mit dem 21-jährigen Manor Solomon (Donezk) nicht nur über ein Riesentalent, sondern mit Eran Zahavi (PSV Eindhoven) auch über einen Rekordtorschützen, der die Teamkarriere fortsetzen wird. „Dass unser Leader weitermacht, hilft natürlich sehr. Es werden einige Spieler aus der U21 nachrücken, aber grundsätzlich halte ich am Kader fest.“

In der WM-Qualifikation geht es für Israel am 25. und 28. März mit den Heimspielen gegen Dänemark und Schottland los. Das Heimspiel gegen Österreich wird vermutlich im Sammy-Ofer-Stadion in Haifa oder der neuen Bloomfield Arena in Tel Aviv steigen. „Es ist doch noch etwas anderes, wenn man als Teamchef eines Landes oder als Sportdirektor des Verbandes auf seine Heimat trifft. Da wird es schon besondere Emotionen geben“, sagte Ruttensteiner, der auch weiterhin als Technical Observer in der Champions League tätig sein wird.