Während der WAC als Tabellensechster noch um die Teilnahme an der Meistergruppe kämpft, bewegt sich Sturm in anderen Regionen. Nach Verlustpunkten gerechnet sind die Steirer Spitzenreiter, im Falle eines Sieges wären sie zwei Punkte vor Red Bull Salzburg.
Die Tabellenführung ist für Coach Christian Ilzer zum jetzigen Zeitpunkt aber nur zweitrangig. „Das ist ähnlich, wie wenn man auf der Streif bei der Ausfahrt Steilhang Zwischenbestzeit hat. Man weiß, dass der erste Abschnitt gut war, aber man weiß nicht, was am Ende rauskommt.“ Deshalb liege der Fokus ausschließlich auf dem Duell mit dem WAC.
Sechs Siege in Folge
Sturm stand bisher viermal nach zwölf Runden auf Platz eins, danach reichte es zweimal (1997/98 und 2010/11) zum Meistertitel. Gegen den WAC haben die Grazer die vergangenen drei Kräftemessen verloren, dafür holten Jakob Jantscher und Co. zuletzt sechs Pflichtspielsiege in Folge, die jüngsten fünf davon ohne Gegentor. Von den letzten zehn Bewerbspartien wurden bei einer Niederlage gleich neun gewonnen.
Initialzündung für den Erfolgslauf war laut Ilzer das 3:1 in Salzburg am 21. November. „Das hat uns einen richtigen Schub gegeben, der uns durch den November und Dezember getragen hat“, so der 43-Jährige.
Tipico-Bundesliga, Nachtrag
Sonntag, 17.00 Uhr
WAC – Sturm Graz
Wolfsberg, Lavanttal-Arena
Mögliche Aufstellungen:
WAC: Kofler – Novak, Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Taferner, Liendl, Leitgeb, Sprangler – Vizinger, Joveljic
Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Nemeth, Wüthrich, Dante – Hierländer, Kiteishvili, Gorenc-Stankovic, Kuen – Jantscher, Friesenbichler
Doch auch der WAC war zuletzt blendend in Schuss. Schließlich wurde in den letzten vier Spielen des Vorjahres u. a. gegen Salzburg voll gepunktet und dabei auch der Einzug ins EL-Sechzehntelfinale fixiert.
„Ich habe mich mitgefreut, als sie die Gruppenphase überstanden haben“, erzählte Ilzer. „Es ist beeindruckend, wie sich der WAC in den letzten Jahren entwickelt hat. Sie sind eine Spitzenmannschaft in Österreich, und ich bin überzeugt, dass sie von dieser Position in den nächsten Jahren nicht zu verdrängen sein werden.“
Lob für beide Seiten
WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer gab das Lob umgehend zurück. „Sturm ist die Mannschaft des Herbstes, sie haben sehr beeindruckend gespielt. Für uns wird das eine gute Standortbestimmung, wie weit wir sind. Wir werden sicher unsere Chancen haben“, sagte der Ex-Teamspieler.
Seine Mannschaft wurde Anfang November vom Coronavirus schwer getroffen, deshalb wurde die Verschiebung der Partie nötig. Das hat nicht nur den frühesten Ligabeginn seit 1978 zur Folge – damals stiegen die ersten Matches am 14. Jänner –, sondern auch einen hohen Immunisierungsgrad bei den Wolfsbergern.
Bei im Dezember durchgeführten Tests wiesen alle ehemals Infizierten, fast der gesamte Kader, Antikörper auf. „Aber wir halten uns weiterhin genau an die Corona-Vorgaben. Niemand kann sagen, wie lange die Immunität hält“, so Feldhofer.