Lindvik, der bei der Vierschanzentournee von einer Zahnoperation aus dem Tritt geworfen worden war, fing den Halbzeitführenden Lanisek in der Entscheidung mit einem Flug auf 145,5 Meter noch ab und feierte in Polen mit 2,3 Punkten Vorsprung auf den Slowenen seinen insgesamt dritten Sieg in einem Weltcup-Springen. „Ich bin das ganze Wochenende schon gut gesprungen und sehr glücklich, dass ich gewonnen habe. Mit meiner Leistung bin ich sehr zufrieden“, sagte Lindvik.
Huber, der im Team-Springen am Samstag Österreich zum Sieg geführt hatte, stach mit 132,5 und 139,0 Metern erneut aus dem rot-weiß-roten Kollektiv heraus, verpasste aber seinen dritten Podestplatz nach Wisla und Nischnij Tagil am Ende doch deutlich. Als zweitbester Österreicher schaffte es Michael Hayböck mit einer Steigerung auf 138,5 Meter im zweiten Sprung auf Rang 14.
Lindvik fliegt zum Sieg
Der Norweger hat nach seinem weiten Satz zwar Probleme mit der Landung, doch der Flug reicht zum ersten Saisonsieg
„Sehr cooler Level“
„Ich bin echt sehr glücklich, es waren konstante Sprünge auf einem sehr coolen Level. Ich bin sehr zufrieden. Klar wäre es schön gewesen, auf dem Podium zu landen, aber es ist kein Wunschkonzert, da braucht es zwei blitzsaubere Sprünge, dass sich das ausgeht“, sagte Huber, der laut eigener Aussage wieder „in einen guten Rhythmus gefunden“ habe. Nächstes Wochenende in Lahti wolle er trotz seiner dort bisher noch nicht berauschenden Ergebnisse wieder ganz vorne mitmischen: „Ich fliege jetzt definitiv mit Selbstvertrauen hin.“
Hayböck ärgerte sich über den ersten Sprung auf nur 126,0 Meter, mit dem er alle Chancen auf einen Spitzenplatz vergab. „Es war ein Wochenende, bei dem sehr gute Sprünge dabei waren. Heute war es von den Verhältnissen her anders zu springen mit leichtem Rückenwind. Im ersten Durchgang war ich sehr spät dran, und das habe ich dann im zweiten deutlich besser gemacht. Man darf sich derzeit einfach keine Fehler leisten, und wenn ich das schaffe, dann reicht es gleich einmal für sehr gute Ergebnisse. So ist eben Skispringen“, sagte der 29-Jährige.
Hayböck gelingt Sprung nach vorn
Der Oberösterreicher bügelt einen schwachen ersten Durchgang mit einem weiten Flug in der Entscheidung etwas aus
Philipp Aschenwald als 20. und Jan Hörl als 28. holten ebenfalls noch Weltcup-Punkte. Gregor Schlierenzauer, der in Zakopane den pausierenden Stefan Kraft ersetzt hatte, verpasste so wie Thomas Lackner die Entscheidung der besten 30. Kraft hatte sich zur Schonung seines lädierten Rückens den Trip nach Zakopane gespart. Der Titelverteidiger im Weltcup steigt bei der nächsten Weltcup-Station in Lahti – wo er 2017 Doppelweltmeister wurde – wieder ins Geschehen ein.
Weltcup-Leader Granerud patzt
Einen Rückschlag gab es für Weltcup-Spitzenreiter Halvor Egner Granerud. Der Norweger kam diesmal über Platz 23 nicht hinaus, bleibt aber 240 Punkte vor dem Deutschen Markus Eisenbichler, der diesmal Achter wurde, an der Spitze der Gesamtwertung. Nicht nach Wunsch lief es auch für Gastgeber Polen, das mit Andrzej Stekala auf Platz fünf nur einen Springer ins Spitzenfeld brachte. Tournee-Triumphator Kamil Stoch wurde auf seiner Heimschanze diesmal nur Elfter.