ÖSV Präsident Peter Schroecksnadel.
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Ski alpin

Schröcksnadel bürgt für sichere Kitz-Rennen

Die Herren-Weltcup-Bewerbe von Freitag bis Sonntag in Kitzbühel können planmäßig stattfinden. Die Durchführung der 81. Hahnenkamm-Rennen war wegen der Verdachtsfälle auf die britische Coronavirus-Mutation in Jochberg (Bezirk Kitzbühel) fraglich geworden. Peter Schröcksnadel, Präsident des Österreichischen Skiverbands (ÖSV), sieht keine Gefahr und garantiert sichere Rennen. Mittlerweile gibt es aber auch in der Ski-„Bubble“ einen prominenten CoV-Fall.

Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter, der grünes Licht verkündet hatte, erklärte am Sonntag, dass die Bevölkerungstests in Jochberg keinen Verdacht auf weitere Fälle der Virusmutation gebracht hätten. Laut Schröcksnadel gebe es deshalb keinen Grund, die Rennen in Kitzbühel abzusagen.

„Es gibt mehrere Gründe, warum sie stattfinden sollten. Und der Hauptgrund ist, dass die Inzidenz in Tirol unter 100 ist. Der zweite ist, dass wir in unserer Blase in den vergangenen Wochen, wo wir Rennen veranstaltet haben, keinen einzigen Corona-Fall erzeugt haben. Damit sind unsere Rennen sehr sicher, in Kitzbühel wird dasselbe sein“, sagte der Tiroler.

Aufruf an Skifans

Nach den abgesagten Slaloms hoffen die Veranstalter der Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel auf eine störungsfreie Durchführung der Speed-Rennen am kommenden Wochenende.

Schröcksnadels Aussage über die Anzahl der positiven CoV-Tests im Skizirkus musste allerdings am Montag relativiert werden. Denn ausgerechnet Markus Waldner, seines Zeichens Rennchef des Weltverbandes FIS, wurde im Rahmen der Herren-Slaloms in Flachau positiv auf das Coronavirus getestet. Der Südtiroler befindet sich seit Bekanntwerden in Selbstisolation. Alle Kontaktpersonen Waldners wurden anschließend erneut negativ getestet. Seine Assistenten Emmanuel Couder und Hannes Trinkl werden den Südtiroler Waldner beim kommenden Kitzbühel-Wochenende vertreten.

Zwei Abfahrten und ein Super-G

Nach der Absage der Lauberhornrennen waren zunächst für dieses Wochenende (16./17. Jänner) in Kitzbühel zwei Slaloms geplant gewesen, die dann nach Flachau verlegt wurden. Schröcksnadel verteidigte diese Entscheidung. „Wir sind glücklich, dass wir das so vorgenommen haben. 90 Prozent waren nicht meiner Meinung. Aber ich habe gesagt, wenn wir drei, vier Tage Zeit bekommen, zu beweisen, dass in Kitzbühel keine Gefahrenlage ist, dann kann man mit guten Argumenten die Rennen durchführen.“

Auch Platter erklärte, dass man wegen der „festgestellten 17 Virusmutationen bei den angeblichen Skilehrern aus England, die uns erschüttert haben“, den „sehr vorsichtigen Weg der Sicherheit“ gegangen sei und die Wengen-Rennen nicht in Kitzbühel nachgetragen habe. „Es sind alle Vorsichtsmaßnahmen unternommen worden, weil die Gesundheit und Sicherheit im Vordergrund stehen.“

In Kitzbühel gehen heuer daher zwei Abfahrten in Szene, am Freitag jene für das ausgefallene Wengen-Rennen, am Samstag dann der Hahnenkamm-Klassiker. Der Super-G findet erst am Sonntag statt.

„Effizientester Verband der Welt“

Der ÖSV habe nicht nur die Wengen-Rennen übernommen, sondern im Herbst auch erfolgreich den Weltcup-Auftakt in Sölden gemanagt. „Wir sind sicher der effizienteste Verband der Welt. Niemand kann so etwas in derart kurzer Zeit organisieren“, ist Schröcksnadel überzeugt. „Wir haben bisher keinen einzigen Fall innerhalb des Renngeschehens erzeugt. Ich glaube, man ist herinnen sicherer als im normalen Leben.“ Der ÖSV würde im Fall der Fälle weiter als Ersatz einspringen. „Wir sind aber insgesamt schon ziemlich an der Kapazitätsgrenze.“

Die Situation in Cortina d’Ampezzo, wo im Februar die WM stattfindet, könne er nicht einschätzen, sagte Schröcksnadel. „Aber wenn sie es so gut machen wie sonst bei den Rennen, besteht kein Problem.“ Wobei man unterscheiden müsse. „Wenn die Zahlen dort so hoch sind, dass die Region gesperrt wird, ist es etwas anderes. Aber auch bei einer WM wäre man innerhalb der Blase sicher. Da ist ja jeder mehrmals getestet.“

Er sehe deshalb derzeit keine wie immer geartete Situation, die es verlange, dort nicht zu fahren. „Wenn niemand innerhalb der Blase krank ist, ist die Gefahr, sich anzustecken, außerhalb viel größer.“