Gregory Wuethrich (Sturm) und Dejan Joveljic (WAC) im Zweikampf
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

Sturm trauert Punkten nicht nach

Puntigamer Sturm Graz hat am Sonntag im ersten Spiel der tipico-Bundesliga in diesem Jahr den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Dennoch hielt sich die Enttäuschung in Grenzen, denn angesichts einer über 60-minütigen Unterzahl nahm man ein 0:0 beim Sechsten RZ Pellets Wolfsberg gerne mit.

„Bei diesem Spielverlauf müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte Kapitän Stefan Hierländer. Denn die Gäste waren ab der 28. Minute, als Amadou Dante wegen Torraubs Rot sah, in Unterzahl. Dass es dennoch zu einem Unentschieden reichte, hatten die Steirer vor allem ihrem Tormann zu verdanken – Jörg Siebenhandl parierte nicht nur den nach dem Dante-Foul verhängten Elfmeter von Michael Liendl, sondern auch weitere Großchancen von Dejan Joveljic und Dario Vizinger.

Der 30-Jährige ist bereits seit 544 Pflichtspielminuten unbezwungen. Zudem hat Sturm in den ersten zwölf Runden lediglich fünf Gegentore bekommen – nur der FC Tirol kassierte in der Saison 2001/02 weniger (1). Angesichts dieser Statistiken ließ sich für Siebenhandl der Verbleib auf Rang zwei verschmerzen. „Der erste Platz bringt zum jetzigen Zeitpunkt sowieso nichts“, sagte der Keeper.

Sturm trauert verpasster Tabellenführung nicht nach

Sturm Graz ärgert sich nicht über das Remis am Sonntag gegen den WAC. Die Mannschaft konnte in Unterzahl das 0:0 mit starker Defensivleistung halten.

Auch sein Trainer konnte mit der Nullnummer gut leben. „Wir haben uns den Punkt erarbeitet und schlussendlich auch verdient“, sagte Christian Ilzer. Die lange Zeit in Unterzahl könne man „als eine Art Teambuilding sehen“, erklärte der 43-Jährige, dessen Team erstmals nach zuletzt sechs gewonnenen Bewerbspartien nicht als Sieger vom Platz ging.

Feldhofer hadert mit vergebenen Chancen

Für den WAC endete beim frühesten Bundesliga-Jahresauftakt seit 43 Jahren eine Serie von vier Erfolgen en suite – sehr zum Leidwesen von Coach Ferdinand Feldhofer. „Vor dem Spiel wäre ein 0:0 für uns wahrscheinlich okay gewesen, nach diesem Spiel trauert man aber einem Sieg nach“, sagte der Ex-ÖFB-Teamspieler.

Feldhofer haderte mit einigen vernebelten Chancen, so auch mit dem vergebenen Elfmeter von Liendl. Der Mittelfeldspieler selbst zeigte sich gegenüber Sky selbstkritisch. „Das ist sehr bitter, ich nehme das auf meine Schultern. Grundsätzlich bin ich ein recht sicherer Schütze, aber der war sehr schlecht geschossen“, gab Liendl zu. Der Vertrag des Regisseurs läuft – ebenso wie jener von Feldhofer – mit Saisonende aus, bis dato dürfte es keine Verhandlungen über eine Verlängerung gegeben haben. „Es liegt in den Händen der Clubführung. Wenn der Verein bereit ist, mit mir zu sprechen, sollen sie sprechen. Wenn nicht, gibt es nichts zu besprechen“, erklärte Liendl.