ÖHB-Spieler Nikola Stevanovic
APA/AFP/Anne-Christine Poujoulat
Handball-WM

Österreich wechselt in President’s Cup

Die WM in Ägypten ist für Österreichs Herren nach dem 29:38 am Montag gegen den großen Favoriten Norwegen gelaufen und geht mit dem President’s Cup um die Plätze 25 bis 32 doch weiter. Die ungeliebten Platzierungsspiele können die verpasste Hauptrunde nicht ersetzen, sie bieten dem relativ unerfahrenen ÖHB-Team aber eine weitere Möglichkeit zur Entwicklung.

Den Auftakt macht am Mittwoch (18.00 Uhr) in President’s-Cup-Gruppe II die Partie gegen Marokko, danach folgen Duelle mit Chile (Freitag, 18.00 Uhr) und Südkorea (Sonntag, 18.00 Uhr, alle Spiele live in ORF Sport +) bzw. ein Platzierungsspiel gegen das gleichplatzierte Team von Gruppe I am 27. Jänner.

„Ich will diese vier Spiele Vollgas geben und gewinnen“, lautet die Devise von ÖHB-Teamchef Ales Pajovic. Lieber wäre der Slowene in der Hauptrunde angetreten, dort hätten Portugal, Island und Algerien gewartet – und damit auch die Chance auf Punkte. Diese sicherte sich aber die Schweiz. Die Eidgenossen waren kurzfristig für die vom Coronavirus geplagten USA eingesprungen und erwischten die Österreicher beim Auftaktspiel (25:28) kalt.

Chance für die jungen Spieler

„Wir haben das erste Match gegen die Schweiz versemmelt, das wäre unser Ticket für die Hauptrunde gewesen“, resümierte Flügel-Routinier Robert Weber, der bereits – eher leidvolle – Erfahrung mit dem President’s Cup (2011 und 2019) hat. Der Unterschied zu damals ist aber groß. Auch wenn Österreich seine Chance gegen die Schweiz hatte, so ist es eine unerfahrenere Mannschaft, die sich diesmal versucht – und die wohl auch von der Motivation her ganz anders an die Platzierungspartien herangehen wird.

Robert Weber
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Neben Weber und Co. sollen nun auch junge Spieler in den Vordergrund rücken

In Absenz von Ausnahmekönner Nikola Bilyk oder Rückraum-Stütze Janko Bozovic bietet sich Leuten wie dem 20-jährigen Lukas Hutecek (14 Länderspiele), dem 22-jährigen Nikola Stefanovic (6), Goalie Florian Kaiper (6) u. a. die Gelegenheit, weiter internationale Erfahrung zu sammeln. „Gut für die Jungs, dass sie sich einspielen und auch noch Punkte holen können. Vielleicht ist das die Mannschaft für die Zukunft“, betonte Weber.

„Burschen haben Charakter und Herz gezeigt“

Pajovic gestand, „ein bisschen enttäuscht“ zu sein, freute sich nach der Partie gegen Vizeweltmeister Norwegen aber wie schon gegen Frankreich nicht nur über ein phasenweise gelungenes Spiel, sondern vor allem auch über die Einstellung. „Das sind beides Teams, die um die Medaillen spielen werden. Aber die Burschen haben gekämpft, Charakter und Herz gezeigt“, sagte der ehemalige Weltklassespieler.

Auch er setzt – nicht zuletzt im Hinblick auf den Abschluss der EM-Qualifikation im Frühjahr gegen Estland und Bosnien – auf den Lerneffekt in den kommenden Tagen. „Viele sind zum ersten Mal dabei und lernen viel von diesen Spielen. Das ist wichtig für die Zukunft des österreichischen Handballs.“