Akteure, die den Vereinen sofort weiterhelfen sollen, wurden in dieser winterlichen Transferphase, die bis 8. Februar andauert, abgesehen vom brasilianischen Salzburg-Rückkehrer Bernardo bisher keine verpflichtet. Der in der Defensive vielfältig einsetzbare Brasilianer wird nicht viel Eingewöhnungszeit benötigen, war er doch bereits 2016 insgesamt 26-mal für die „Bullen“ im Einsatz. Nun kehrte er leihweise bis zum Sommer vom englischen Premier-League-Club Brighton zurück.
Daneben wird beim Meister von Brenden Aaronson am meisten erwartet. Die Verpflichtung des 20-Jährigen vom Major-League-Soccer-Club Philadelphia Union wurde bereits im Oktober fixiert. Die Erwartungen an den US-Teamspieler auf der offensiven Mittelfeldposition sind groß, er soll den Abgang von Topspieler Dominik Szoboszlai zu RB Leipzig wettmachen. Beim Test gegen Vorwärts Steyr (6:0) steuerte Aaronson ein Tor und einen Assist bei.
Mit Majeed Ashimeru, der zu RSC Anderlecht wechselte, kehrte ein weiterer Offensivmann dem Tabellenführer den Rücken, auch weil ihm Luka Susic im Herbst im Kampf um Einsätze den Rang abgelaufen hatte. Der kamerunische Innenverteidiger Jerome Onguene war ebenfalls mit seiner Situation unzufrieden und heuerte beim italienischen Serie-A-Club Genoa an.
Junge Spieler sollen Erfahrung sammeln
Verpflichtet wurde von den Salzburgern mit Mittelfeldspieler Mamady Diambou, Offensivmann Nene Dorgeles und Innenverteidiger Daouda Guindo auch ein 18-jähriges Trio aus Mali, das beim FC Liefering in der 2. Liga Erfahrungen sammeln soll. Das gilt auch für den 18-jährigen kolumbianischen Innenverteidiger Lucho, Kooperationsspieler in Horn.
Auch der LASK tätigte Perspektivtransfers. Mit dem 21-jährigen Peruaner Matias Succar von Deportivo Municipal aus Lima, dem 18-jährigen Türken Metehan Altunbas vom türkischen Zweitligisten Eskisehirspor und dem 16-jährigen Slowaken Adam Griger von MFK Zemplin Michalovce wurden gleich drei Stürmer geholt.
Hoffnungen auf Einsatzminuten dürfen sie sich auch deshalb machen, da Marko Raguz nach seinem Kreuzbandriss noch länger fehlen wird. Defensivspieler Stefan Haudum wurde an Ligakonkurrent Altach abgegeben. Die Vorarlberger sicherten sich auch leihweise die Dienste von Csaba Bukta (Liefering).
Wenig Veränderung bei Sturm, gar keine bei Rapid
Wenig Grund zu Änderungen gab es nach einem starken Herbst beim Ligazweiten Sturm Graz, nur Tobias Koch wurde nach Lafnitz verliehen. Mit dem in der Offensive vielfältig einsetzbaren und aus Deutschland zurückgekehrten Thorsten Röcher heuerte ein Ex-Grazer beim WAC an. Marc Andre Schmerböck verließ dafür den Sechzehntelfinal-Teilnehmer der Europa League in Richtung Hartberg.
Auch bei den Wiener Clubs verlief die mit den Sommertransfers nicht vergleichbare Winterübertrittszeit bisher sehr ruhig. Bei Rapid tat sich gar nichts. Zu der finanziell angeschlagenen Austria stieß mit Defensivspieler Eric Martel ein 18-jähriger Leihspieler von RB Leipzig und mit Agim Zeka ein ehemaliger albanischer U21-Team-Flügelspieler von Mouscron. Der 22-Jährige nimmt den Kaderplatz von Alon Turgeman ein, der in seine israelische Heimat zurückkehrte.
Admira baut recht kräftig um
Nennenswerte Abgänge verzeichnete mit der Admira das Schlusslicht der Liga. Stürmerroutinier Stefan Maierhofer heuerte nach einem glücklosen Kurzgastspiel beim deutschen Partnerclub Würzburg an, Mittelfeldspieler Morten Hjulmand versucht mit Lecce auch in einer europäischen 2. Liga sein Glück.
Stabilität in die Abwehr soll der 30-jährige deutsche Linksverteidiger Matthias Ostrzolek bringen, der allerdings seit Sommer vereinslos war. Kiel-Leihgabe David Atanga für das Mittelfeld und der deutsch-amerikanische Stürmer Andrew Wooten sollen die Mannschaft von Coach Damir Buric ebenfalls verstärken.
Im Angriff verstärkte sich auch St. Pölten mit dem aus New York zurückgekommenen und von Salzburg ausgeliehenen Samuel Tetteh. Ried hofft darauf, dass Patrick Möschl an alter Wirkungsstätte zu alter Topform zurückfindet. Bei WSG Tirol gab es so wie bei Rapid keine Änderungen im Kader.