Zinedine Zidane
Reuters/Susana Vera
Fußball

Real-Coach redet sich Blamage schön

Die Hoffnung der Fans von Real Madrid auf den 20. Titel in der Copa del Rey und den ersten Pokaltriumph seit 2014 haben sich am Mittwoch vorzeitig in Luft aufgelöst. Das Starensemble aus der spanischen Hauptstadt musste sich am Mittwoch trotz Überzahl beim Drittligisten CD Alcoyano mit 1:2 in der Verlängerung geschlagen geben. Trainer Zinedine Zidane wollte jedoch von einer Blamage nichts wissen. Ganz im Gegenteil: Der Franzose redete sich den Tiefschlag schön.

Der französische Meistertrainer der Madrilenen versuchte die Tragweite der Niederlage zu schmälern und nahm vor allem seine Spieler aus der Schusslinie. „Das ist keine Schande oder so. Das sind Dinge, die in der Karriere eines Fußballers passieren, und ich werde die Verantwortung dafür übernehmen. Wir werden weiter arbeiten“, sagte der 48-jährige frühere Superstar nach dem 1:2 nach Verlängerung.

Die Niederlage beim Drittligisten aus der Provinz Alicante sei vergleichbar mit jeder anderen Pleite, sagte Zidane. „Wenn man verliert, wird immer geredet. Was auch immer passieren muss, wird passieren. Ich bin ruhig. Die Spieler versuchen, Spiele zu gewinnen, und manchmal passieren verschiedene Dinge. Alle Niederlagen sind schmerzhaft“, so der Real-Trainer, der sich selbst aber nicht angezählt sieht: „Ich denke, meine Spieler vertrauen mir, aber das muss man die Spieler fragen.“

Zidane nach Pokalblamage angezählt

In Spanien wird die Kritik an Real-Madrid-Trainer Zinedine Zidane nach dem Cup-Aus beim Drittligisten Alcoyano immer lauter. Spanische Medien spekulieren schon über eine Ablöse des Franzosen.

Medien spekulieren mit Ablöse

Auch sonst gab es von Zidane Durchhalteparolen. „Wir haben in letzter Zeit wenige gute Dinge getan, aber wir haben in dieser Saison auch einiges Gutes geschafft. Wir müssen daran denken, dass wir noch in der Liga und in der Champions League sind. Wir müssen konzentriert sein, denn wir können immer noch etwas schaffen“, so der einstige Weltfußballer. Sein Team hat nur eines der jüngsten fünf Pflichtspiele gewonnen.

Szene aus dem Match Alcoyano gegen Real
AP/Jose Breton
Lucas Vazquez (r.) und die Stars von Real erlebten in Alcoy ein blau-weißes Wunder

Für die spanischen Medien ist Zidanes Ablöse daher nur noch eine Frage der Zeit. Für „Marca“ geht die Etappe Zidane bei Real „auf ihr Ende zu“. Die Sportzeitung „AS" schrieb am Donnerstag: "Real Madrid und Zidane fahren zum Missfallen aller in der Saison 2020-21 kaum Siege ein, und die fußballerische und emotionale Achterbahnfahrt, die jetzt an einem neuen Tiefpunkt angelangt ist, bringt den Trainer aus Marseille an den Rand des Abgrunds.“

Pleite trotz Überzahl

Real trat in der dritten Cuprunde zwar bei Weitem nicht in Bestbesetzung an, dennoch waren einige prominente Namen aus dem mit Stars gespickten Ensemble im Einsatz. Casemiro, Marcelo, Isco, Lucas Vazquez, Vinicius junior und Federico Valverde standen in der Startformation. Im Laufe der Partie wurden Stammspieler wie Karim Benzema, Toni Kroos, Eden Hazard und Marco Asension eingewechselt. Am aufgrund der Papierform blamablen Ausgang änderte das allerdings nichts.

Die „Königlichen“ aus der Hauptstadt waren zwar durch Eder Militao in Führung gegangen (45.), Jose Solbes Jorda aber traf in der 80. Minute zum Ausgleich für den krassen Außenseiter. Juan Antonio Casanova Vidal erzielte in Unterzahl in der 115. Minute das entscheidende Tor zum Sieg. Ramon Lopez Olivan hatte bei Alcoyano fünf Minuten zuvor Gelb-Rot gesehen.