Robert Weber
AP/Khaled Elfiqi
Handball-WM

Auf Österreich wartet mit Chile harte Nuss

Nach dem verpassten Einzug in die WM-Hauptrunde haben Österreichs Handball-Männer zum Start des President’s Cup am Mittwoch gegen Marokko ihre „Pflichtaufgabe“ erfüllt und den ersten Sieg eingefahren. Im Kampf um die Plätze 25 bis 32 wartet auf die ÖHB-Herren am Freitag (18.00 Uhr, live in ORF Sport +) mit Chile aber eine härtere Nuss.

Mit den Südamerikanern hat Österreich seit der WM 2019 zudem noch eine Rechnung offen. Damals ließ die klare 24:32-Niederlage im zweiten Spiel der Vorrunde die Stimmung nach unten schnellen, es folgte das frühe Aus, das letztlich in der Trennung von Teamchef Patrekur Johannesson gipfelte. Zwei Jahre danach ist zumindest die Atmosphäre eine andere – nicht zuletzt dank des 36:22 gegen die Marokkaner, dem höchsten Sieg der rot-weiß-roten WM-Historie.

Von Übermut wollte ÖHB-Teamchef Ales Pajovic aber nichts wissen. „Es erwartet uns ein schweres Spiel“, sagte der 42-jährige Slowene. Das erste Erfolgserlebnis tat der Mannschaft aber in jedem Fall gut. „Die Mannschaft hat Charakter gezeigt. Es ist nicht leicht, nach drei Wochen die Stimmung zu halten“, freute sich Pajovic, der nochmals die „Enttäuschung“ nach der Auftaktniederlage gegen die Schweiz betonte.

Handballer wollen gegen Chile nachlegen

Das Handballnationalteam möchte bei der WM in Ägypten nach dem klaren Erfolg über Marokko, dem höchsten in Österreichs WM-Geschichte, nachlegen: Mit Chile wartet ein alter Bekannter auf die Mannschaft von Ales Pajovic.

Schweizer nach Aufstieg „im Flow“

Die Eidgenossen, die nur aufgrund der coronavirusbedingten Absage der USA kurzfristig ins Turnier gerückt waren, schnappten Österreich damit den Aufstieg in die Hauptrunde weg und feierten dort am Mittwoch sogar einen Sieg gegen Island. „Die sind im Flow“, stellte ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser fest. Immerhin dürfen die Schweizer nun sogar vom Einzug ins Viertelfinale träumen. Weitere Gegner in der Hauptrunde sind Portugal und Algerien.

Szene aus dem Match Österreich gegen Chile
GEPA/Oliver Lerch
Bei der WM 2019 kassierte Österreich gegen Chile in der Vorrunde eine bittere Niederlage

Österreich muss indes kleinere Brötchen backen, will im Rennen um die Plätze 25 bis 32 aber gleich nachlegen. Gegen Chile, das am Mittwoch Südkorea 44:33 abfertigte, wird nun aber wohl mehr nötig sein als gegen Marokko. „Sie spielen einen viel europäischeren Handball. Es kommt viel über die (einst in Österreich bei Westwien engagierten, Anm.) Brüder Feuchtmann. Sie machen die ganze Zeit Druck“, so Pajovic.

Aufbau Dominik Schmid, am Mittwoch geschont, wird wieder mit von der Partie sein. Bei Kapitän Gerald Zeiner, den Probleme mit seiner Leiste plagen, werde man nicht „unnötig riskieren“, wie Fölser sagte. „Es hat gestern nicht geschadet, dass diese zwei routinierten Spieler gefehlt haben.“