Kelvin Arase (Rapid) und Sandro Ingolitsch (Sturm)
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

Rapid bittet Sturm zum Auftaktschlager

Zum Auftakt der regulären Frühjahrssaison steht am Freitag (19.00 Uhr) im tipico-Bundesliga-Duell zwischen Rapid und Sturm Graz auch Rang eins auf dem Spiel. Die gastgebenden Hütteldorfer würden die Spitzenposition mit einem Sieg einnehmen. Sturm Graz, das die Tabellenführung zuletzt mit einem 0:0 im Nachtrag beim WAC verpasst hatte, hätte den Platz an der Sonne schon bei einem Remis inne – zumindest bis Sonntag, wenn Red Bull Salzburg und der LASK ihre ersten Partien im neuen Jahr absolvieren.

Allerdings betonten beide Trainer im Vorfeld, der aktuellen Tabellensituation keine große Priorität einzuräumen. So meinte etwa Rapids Dietmar Kühbauer: „Platz eins nach 32 Runden, das unterschreibe ich. Nach 13 ist es nur eine Momentaufnahme, aber natürlich ist es unser Ziel, am Freitag Erster zu sein.“

Ähnlich äußerte sich Sturm-Betreuer Christian Ilzer. „Der erste Platz hat derzeit keine große Relevanz, weil jeder Punkt, den wir jetzt holen, halbiert wird. Entscheidend wird es dann in den zehn Finalrunden der Meistergruppe, wenn es wirklich um die Preisverleihung geht. Da ist Erntezeit, da muss man da sein.“

Rapid gegen Sturm um Tabellenführung

Am Freitag startet die Bundesliga in die Frühjahrsmeisterschaft – da kommt es gleich zum Schlager zwischen Rapid und Sturm Graz.

Auch für Rapids Zoran Barisic spielt Rang eins im Moment nur eine untergeordnete Rolle. „Ich hoffe, die Mannschaft ist in der Lage, die Tabellensituation wegzuwischen und sich nur auf dieses Spiel zu konzentrieren“, so der Sportchef, der Rapids kurze Wintervorbereitung ebenso wie Kühbauer als zufriedenstellend bewertete.

Keine Unruhe wegen Fountas

Ilzer hatte am Mittwoch vermutet, dass die vier Spiele Sperre von Taxiarchis Fountas wegen dessen Spuckaffäre Unruhe bei Rapid zur Folge haben könnte – eine Darstellung, der Barisic widersprach. „Bei uns gibt es definitiv keine Unruhe. Wir sind gefestigt als Mannschaft und lassen uns nicht aus der Ruhe bringen, egal, was passiert.“

Tipico-Bundesliga, 13. Runde

Freitag, 19.00 Uhr

Rapid – Sturm Graz

Allianz Stadion

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Gartler – Stojkovic, Hofmann, Barac – Schick, D. Ljubicic, Ritzmaier, Petrovic, Ullmann – Kara, Arase

Sturm: Siebenhandl – Ingolitsch, Nemeth, Wüthrich, Gazibegovic – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Ljubic, Kuen – Friesenbichler, Jantscher

Kapitän Dejan Ljubicic steht im Gegensatz zum gesperrten Griechen nach auskurierter Sprunggelenksverletzung wieder zur Verfügung, einige Hütteldorfer Spieler haben ihre Wehwehchen vom vergangenen Herbst auskuriert. Vom Profikader fehlen nur noch die im Aufbautraining befindlichen Philipp Schobesberger und Christopher Dibon.

Cleverness gefragt

Die Personallage sorgt bei Kühbauer für Zuversicht, dafür stimmen den Burgenländer die starken Sturm-Auftritte nachdenklich. „Wenn sie fünf Tore in zwölf Spielen bekommen, zeigt das, dass ihr Spiel gegen den Ball wunderbar funktioniert. Sie überlassen dem Gegner meistens das Spiel und versuchen, aus Umschaltsituationen Tore zu erzielen“, so der Coach. Daher müsse man „clever an die Sache herangehen“.

Nicht in die Karten blicken ließ sich Kühbauer in der Frage, wer im Frühjahr als Rapids Einsergoalie fungieren wird. Anwärter sind Paul Gartler, der zuletzt einen Stammplatz hatte, und Ex-ÖFB-Teamkeeper Richard Strebinger. Die Entscheidung werde von Tormanntrainer Jürgen Macho getroffen, verkündete Kühbauer.

Siebenhandl vor Rekord

Keine Torhüterdiskussion gibt es bei Sturm. Jörg Siebenhandl rettete den Grazern am Sonntag beim 0:0 im Nachtragsspiel auswärts gegen den WAC unter anderem dank eines gehaltenen Elfmeters einen Punkt, der 31-Jährige ist bereits seit 544 Pflichtspielminuten unbezwungen. Auf den von Christian Gratzei im Jahr 2009 aufgestellten Clubrekord fehlen nur noch 58 Minuten.

Jörg Siebenhandl (Sturm)
GEPA/Hans Oberlaender
Sturm-Torhüter Jörg Siebenhandl hielt auch im Nachtragsspiel gegen den WAC seinen Kasten sauber

Ilzer nannte die Gründe für die defensive Stabilität. „Die Verteidigungsarbeit beginnt schon mit dem Stürmer. Wir leben das im Kollektiv gut, brauchen dafür auch viel Training und haben natürlich einen Jörg Siebenhandl, der in bestechender Form ist.“

Das Kräftemessen mit Rapid bezeichnete Ilzer als „absolutes Spitzenspiel und Traditionsduell im österreichischen Fußball. Wir fahren mit dem klaren Vorsatz raus, das Spiel zu gewinnen. Aber Rapid hat eine Klassemannschaft, wir werden einen Toptag brauchen, doch den trauen wir uns zu“, so Ilzer. Sein Team hat aus den jüngsten sieben Pflichtspielen sechs Siege und ein Unentschieden geholt und ist in dieser Saison auswärts noch ungeschlagen.