Boris Zivkovic (AUT) gegen Victor Donoso (CHI)
APA/AFP/Khaled Elfiqi
Handball-WM

ÖHB-Männer erringen Sieg gegen Chile

Österreichs Handball-Männer haben bei der WM in Ägypten auch das zweite Spiel des President’s Cup um die Plätze 25 bis 32 gewonnen. Dem 36:22 über Marokko folgte am Freitag ein hart erkämpftes 33:31 (14:15) gegen Chile.

Damit hat die Auswahl des Österreichischen Handballbunds (ÖHB) in der Gruppe II vor dem letzten Match gegen Schlusslicht Südkorea (Sonntag, 18.00 Uhr, live in ORF Sport +) Platz eins schon sicher und wird im schlechtesten Fall Gesamt-26. der WM. Gegner im abschließenden Platzierungsspiel am Mittwoch ist dann der Sieger von Gruppe I, also Tunesien, die Demokratische Republik Kongo oder Angola.

Wie gegen Marokko verzichtete Teamchef Ales Pajovic auf die Routine von Kapitän Gerald Zeiner und Rückraummann Dominik Schmid, die aufgrund von Blessuren weiter geschont wurden. Der Start gegen die flinken Chilenen verlief denkbar schlecht. Nervöse, fehleranfällige Österreicher sahen sich mit einem 0:3-Rückstand konfrontiert und mussten 6:45 Minuten auf ihren ersten Treffer zum 1:3 warten.

Österreich feiert gegen Chile zweiten Sieg

Österreichs Handballnationalteam der Männer hat bei der WM in Ägypten am Freitag den zweiten Sieg gefeiert. Im zweiten Spiel im President’s Cup errang die ÖHB-Auswahl einen 33:31-Erfolg über Chile. Am Mittwoch hatte die Equipe von Teamchef Ales Pajovic schon Marokko bezwungen.

Besserung nach Fehlstart

Vor allem der zuletzt schon gegen Marokko starke Goalie Thomas Eichberger verhinderte Schlimmeres. Nach und nach fanden Lukas Hutecek und Co. besser in die Partie, glichen schließlich erstmals aus (5:5/12.) und hielten das Duell von da an zumindest offen.

Eine Führung schaute aber nicht heraus, auch weil die Abwehr nie zur erhofften Topform auflief. Vielmehr hatte Chile kurz vor der Pause sogar die Chance, neuerlich auf drei Tore vorbeizuziehen. Dank einer Eichberger-Parade (45 Prozent Fangquote im ersten Durchgang) und einem Hutecek-Tor blieb der Rückstand zur Halbzeit in engen Grenzen.

Der österreichische Handball-Trainer Ales Pajovic
Reuters/Khaled Elfiqi
Teamchef Ales Pajovic erlebte einen turbulenten Abend, der schließlich doch noch ein Happy End brachte

Zähes Ringen bis zum Schluss

Doch auch nach Seitenwechsel kam Österreich nicht richtig in Schwung. Wieder gingen die Südamerikaner mehrmals mit drei Toren in Führung, Rot-Weiß-Rot leistete sich einmal mehr unnötige Fehler im Angriff und bekam auch in der Abwehr zu selten Zugriff.

Dennoch gelang mit dem 26:26 (48.) nach langer Zeit wieder der Ausgleich. Die erstmalige Führung in der 53. Minute (29:28) war schließlich das Signal zur Schlussoffensive. Aber selbst ein Plus von drei (31:28) vier Minuten vor dem Ende reichte noch nicht: Chile kam wieder auf 30:31 bzw. 31:32 heran. Erst mit dem 33:31 durch Maximilian Hermann rund 20 Sekunden vor dem Abpfiff war die Entscheidung da.

Revanche gelungen

„Alle wollten heute die Revanche“, sagte Routinier Hermann danach und verwies auf die Niederlage gegen Chile bei der WM 2019. „Wir haben am Anfang zu viele Fehler gemacht. Aber ich denke, man hat in der zweiten Hälfte gemerkt, dass wir es mehr wollen als die Chilenen. Es war ein hart geführtes Spiel. Wir haben nach der Pause auch selbst hart gespielt, sind schnell Gegenstoß gelaufen. Das war ein Schlüssel zum Sieg.“

Auch Teamchef Pajovic atmete nach der intensiven Partie („Ich brauche dieses Adrenalin“) durch. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Kampf über 60 Minuten“, sagte der Slowene. „Am Ende zählt der Sieg. Es war auch eine gute Erfahrung für die Mannschaft.“

Handball-WM in Ägypten, President’s Cup

Freitag:

Österreich – Chile 33:31 (14:15)

Werfer Österreich: Frimmel 8, Weber 7, Zivkovic 6, M. Hermann, Dicker, Hutecek je 3, Jochmann, Huber, Wagner je 1

Spielplan:
20.01. Chile Südkorea 44:33
Österreich Marokko 36:22
22.01. Marokko Südkorea 32:25
Österreich Chile 33:31
24.01. Chile Marokko 28:17
Österreich Südkorea 36:29
Tabelle:
1. Österreich 3 3 0 0 105:82 6
2. Chile 3 2 0 1 103:83 4
3. Marokko 3 1 0 2 71:89 2
4. Südkorea 3 0 0 3 87:112 0