Jubel von Rapid
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Bundesliga

Rapid schlägt Sturm zum Frühjahrsauftakt

Rapid hat zum offiziellen Frühjahrsstart der tipico-Bundesliga zumindest vorerst die Tabellenführung übernommen. Die Wiener feierten am Freitag im Schlager der 13. Runde gegen Sturm Graz einen 4:1-Heimerfolg und zogen um zwei Punkte an Titelverteidiger Salzburg und den Steirern vorbei. Die drittplatzierten Grazer sind damit nach dem 0:0 im Nachtragsspiel beim WAC vergangene Woche 2021 weiter ohne Sieg. Die „Bullen“ starten erst am Sonntag in Altach ins neue Pflichtspieljahr.

Ercan Kara (7.) sorgte früh dafür, dass Sturm-Tormann Jörg Siebenhandl, der vor der Partie 544 Pflichtspielminuten unbezwungen war, den seit 2009 von Christian Gratzei gehaltenen Clubrekord nicht knacken konnte. Danach trugen sich noch Thorsten Schick (45.), Christoph Knasmüllner (50.) und Yusuf Demir (88.) in die Schützenliste ein.

Die Steirer kassierten damit in einer Partie fast so viele Gegentore wie zuvor in der gesamten bisherigen Saison (5). Sturms einziger Treffer ging auf das Konto von Jakob Jantscher (31.). Wie auch zuletzt beendeten die Grazer eine Partie nach einem Ausschluss von „Joker“ Bekim Balaj (70./Tätlichkeit) in Unterzahl.

4:1-Erfolg für Rapid gegen Sturm

Das Team von Trainer Didi Kühbauer feierte einen unerwartet klaren 4:1-Erfolg gegen Sturm und setzt sich damit zumindest bis Sonntag an die Tabellenspitze.

Strebinger wieder Nummer eins im Rapid-Tor

Sturm-Trainer Christian Ilzer nahm im Vergleich zum Sonntag zwei Änderungen vor. Sandro Ingolitsch ersetzte den gesperrten Amadou Dante in der Abwehr, Otar Kiteishvili bekam im Mittelfeld den Vorzug gegenüber Ivan Ljubic. Bei den Rapidlern stand Richard Strebinger im Tor. Der ehemalige Stammgoalie, der im Herbst von Paul Gartler verdrängt worden war, ist ab sofort wieder die Nummer eins.

Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer
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Dietmar Kühbauer gewann das Trainerduell mit Christian Ilzer klar

Der 27-Jährige musste sich sofort beweisen, verhinderte bei einem Schuss von Stefan Hierländer aus 14 Metern nach einem Eckball den frühen Rückstand. Auf der anderen Seite war Siebenhandl bei einem Schuss von Schick aus spitzem Winkel auf dem Posten. Nach dem daraus resultierenden und von Marcel Ritzmaier getretenen Eckball traf Kara aus sechs Metern. Jon Gorenc-Stankovic war nicht nah genug am Rapid-Stürmer dran, weshalb dessen siebenter Saisontreffer möglich wurde.

Abwechslungsreiche Partie in Hütteldorf

Mehr vom Spiel hatten die Gäste, die sich in einer flotten ersten Hälfte ein Chancenübergewicht erarbeiteten. Kiteishvili haute nach schönem Doppelpass mit Kevin Friesenbichler über den Ball (15.). Bei einem Abschluss von Friesenbichler konnte sich Strebinger auszeichnen (21.).

In der 31. Minute war der Ausgleich perfekt, dank tatkräftiger Rapid-Mithilfe. Maximilian Hofmann traf den Ball bei einem Abschlagversuch nicht, weshalb Friesenbichler seinen Kollegen Jantscher einsetzte und der nach einem von Rapids Tormann abgewehrten Schuss im zweiten Versuch traf. Die Steirer legten beinahe nach, Strebinger zeigte aber bei einer Hierländer-Chance sein Können (38.).

Gastgeber zielstrebig zum Erfolg

Rapid war demgegenüber Meister der Effizienz. Einen bei Strebinger gestarteten Angriff schloss Schick mit einer Direktabnahme nach Ljubicic-Flanke ab. Wie beim ersten Gegentor wirkte die Sturm-Abwehr alles andere als sattelfest. Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich das nicht. Und Rapid machte früh den Sack zu. Knasmüllner vollendete via Ferse und Hinterteil aus kurzer Distanz nach Flanke von Mateo Barac, der zuvor noch per Kopf gescheitert war.

In der 70. Minute dezimierten sich die Gäste selbst. Balaj ging in Football-Manier in einen Zweikampf mit Ritzmaier und traf den Rapidler im Gesicht. Schiedsrichter Dieter Muckenhammer blieb nichts anderes übrig, als den Stürmer vom Platz zu stellen. Rapids zweiter Ligasieg in Folge geriet nicht mehr in Gefahr. Kurz vor Schluss patzte auch Siebenhandl. Schick holte sich den Ball und bediente Demir, der ins Kreuzeck traf. Sturm kassierte die erste Auswärtsniederlage der Saison.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Es war in erster Linie ein wichtiger Sieg, weil wir gegen einen sehr starken Gegner gespielt haben. Sturm war erste Hälfte sehr gut im Spiel, wir waren zu passiv, haben da ein bisschen was falsch gemacht beim Anlaufen. In der zweiten Hälfte haben wir etwas umgestellt, die Kontrolle bekommen und verdient gewonnen. Strebinger hat ein unglaublich gutes Spiel gemacht, Sturm hätte in der ersten Hälfte durchaus das eine oder andere Tor mehr machen können. Aber Torhüter sind da, dass sie in heiklen Situationen retten, da war er echt gut. Das freut mich für ihn und die Mannschaft. Ich bin zufrieden. Wir haben begonnen, dort weiterzumachen, wo wir im Herbst aufgehört haben.“

Christian Ilzer (Sturm-Graz-Trainer): „Die Gründe für die Niederlage sind in der ersten Halbzeit zu suchen. Wir müssen da einfach besser verteidigen und bei der Vielzahl an Torchancen einfach führen. Es ist fast unfassbar, nach dieser Halbzeit mit einem Rückstand in die Pause zu gehen. In der zweiten Halbzeit ist uns dann nicht mehr viel gelungen. Ein weiteres Tor nach einer Standardsituation war der Nackenschlag, dann war auch noch die komplett unnötige Rote Karte, mit der wir uns selbst enorm geschwächt haben. Die Niederlage war vielleicht zu hoch, aber verdient. Wir haben eine schmerzhafte Niederlage bekommen, aber Schmerzen sind oft ein sehr guter Lehrmeister.“

Tipico-Bundesliga, 13. Runde

Freitag:

Rapid – Sturm Graz 4:1 (2:1)

Wien, Allianz Stadion, keine Zuschauer, SR Muckenhammer

Torfolge:
1:0 ( 7.) Kara
1:1 (31.) Jantscher
2:1 (45.) Schick
3:1 (50.) Knasmüllner
4:1 (88.) Demir

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Barac, Ullmann – Petrovic, D. Ljubicic (85./Grahovac) – Schick, Knasmüllner (78./Demir), Ritzmaier (85./Arase) – Kara (89./Kitagawa)

Sturm: Siebenhandl – Ingolitsch (60./Ljubic), Nemeth, Wüthrich, Gazibegovic – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Kiteishvili (78./Jäger), Kuen – Friesenbichler (66./Balaj), Jantscher (78./Huspek)

Rote Karte: Balaj (70./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Stojkovic, Kara bzw. Ingolitsch, Kuen, Hierländer

Die Besten: Strebinger, Schick, Petrovic, D. Ljubicic bzw. Hierländer